Review

WET im Test: Mit Rubi und Samurai-Schwert unterwegs

play3 Review: WET im Test: Mit Rubi und Samurai-Schwert unterwegs

6.5

Auf A2Ms „WET“ haben wir uns wirklich seit Monaten gefreut. Das im Vorfeld gezeigte Material zum Action-Feuerwerk wirkte beinahe so, als hätten Quentin Tarantino und Guy Ritchie gemeinsam ein Videospiel auf die Beine gestellt. Überdrehte Charaktere, eine wahnwitzige Rache-Story und literweise rote Soße machten viele Gamer neugierig. Umso trauriger also, dass unsere Test-Session mit gemischten Gefühlen endet.

Kurz noch ein paar Worte zu den Machern: Der kanadische Entwickler A2M ist eher ein unbeschriebenes Blatt in der Branche. Den Laden gibt es zwar schon seit 1992, große Titel brachte er allerdings nicht hervor. Vielmehr konzentrierte man sich auf Auftragsarbeiten und Portierungen. A2M wird zum Beispiel „Dante’s Inferno“ auf die PSP bringen. 1999 zeichneten sie für PSone-Umsetzungen des gelungen PSone-Jump’n’Runs „Bugs Bunny: Lost in Time“ verantwortlich, das für Infograms aka Atari aka Bandai Namco hergestellt wurde. Letztgenanntes Unternehmen bringt „WET“ nun auch hierzulande heraus.

Ballern & Schnetzeln
Ihr schlüpft in die Rolle der eiskalten Rubi, die ihre Feinde mit Projektilen und einem Samurai-Schwert abfertigt. Die Spielmechanik fühlt sich zwar wie ein Mix aus „Stranglehold“ und „Ninja Gaiden“ an, doch „WET“ kann mit keinem der Titel mithalten. Anfangs machts noch Spaß, aber Kampfsystem und Spielmechanik sind zu flach, um längerfristig zu motivieren. So metzelt ihr euch lediglich von Abschnitt zu Abschnitt und versucht durch Einsatz akrobatischer Moves den Punktezähler in die Höhe zu treiben.

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Gut ist, dass eure Heldin Rubi ein paar interessante Skills auf Lager hat. Auf Knopfdruck rutscht Sie auf den Knien übers Parkett, rennt Wände entlang und wirbelt in bester Matrix-Manier durch die Gegend. Jedes Mal, wenn Ihr so einen Move aktiviert, verlangsamt sich nicht nur das Spieltempo, sondern ihr dürft sogar zwei Gegner gleichzeitig aufs Korn nehmen. Das sorgt im ersten Drittel für „Leck-mich-fett-Erlebnisse“, nutzt sich aber recht schnell ab.

Einfallsloses Gemetzel
Das größte Manko von „WET“ sind die zahlreichen Abschnitte mit unendlichem Gegnernachschub. Dort müsst Ihr quasi „Feind-Generatoren“ zerstören, damit nicht dauernd neue Schergen aufs Spielfeld strömen. Erst wenn der letzte Bad Guy gekillt und der letzte Generator deaktiviert ist, geht es endlich weiter. Das mag ein- bis zweimal durchgehen, aber danach nervt es nur noch. Gilt auch für die Quicktime-Events, die euch zu stupidem Knopfgedrücke verdonnern.

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Zwar schaltet Ihr im Laufe des Spiels immer neue Moves frei, aber letztlich fehlt dem Kampfsystem der letzte Schliff. Ihr ballert und hackt immer nur drauflos und da sich eure Energieleiste von selbst wieder auflädt, ist gescheites Vorgehen gar nicht erst gefragt. Die schwache Gegnerintelligenz macht das Ganze auch nicht besser. Erst später im Spiel gibts Feinde, die etwas Gehirnschmalz erfordern.

Ihr seht Rot
Zwischendurch wechselt Rubi in den sogenannten Rage-Modus, der das Geschehen in tiefes Rot taucht und die Spielfiguren in stylishe Silhouetten verwandelt. Abgesehen vom grafischen Effekt ändert sich aber eigentlich nichts. Für ein gewisses Maß an spielerischer Abwechslung sorgen dafür temporeiche Sequenzen, in denen Ihr euch zum Beispiel während einer Verfolgungsjagd von Autodach zu Autodach kämpft. Ein Flugzeug mitten in der Luft zu verlassen und Gegner im freien Fall zu killen, ist ebenfalls Adrenalin fördernd.

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Abseits der Story könnt Ihr Challenges absolvieren, die allesamt auf Rubis Grundstück stattfinden. Diverse Hindernis-Rennen etwa oder Zielübungen mit einem stationären Geschütz. Diese Herausforderungen sind kurzfristig unterhaltsam, aber wie der Rest des Spiels auf Dauer zu monoton. So wundervoll abgedreht die Präsentation von „WET“ auch sein mag – spielerisch hätten wir mehr erwartet. Kurz noch was zur deutschen Version: Wie üblich hat man die Gewaltschraube etwas gedrosselt. Hierzulande bleiben die Gliedmaßen, wo sie hingehören…

System: PlayStation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: A2M
Release: 17. September
USK: ab 18

6.5

Wertung und Fazit

PRO
  • nicht verfügbar
CONTRA
  • nicht verfügbar

WET im Test: Mit Rubi und Samurai-Schwert unterwegs

Das Dauergemetzel offenbart zwei große Schwächen: das Gameplay ist zu eintönig und das Kampfsystem ist trotz zahlreicher Specialmoves zu flach. Die abgedrehten Akteure und die B-Movie-Atmosphäre können nur zum Teil über diese Mängel hinwegtrösten. Wir würden uns dennoch über ein Wiedersehen mit Rubi freuen, denn Potential ist definitiv vorhanden. Das Dauergemetzel offenbart zwei große Schwächen: das Gameplay ist zu eintönig und das Kampfsystem ist trotz zahlreicher Specialmoves zu flach. Die abgedrehten Akteure und die B-Movie-Atmosphäre können nur zum Teil über diese Mängel hinwegtrösten. Wir würden uns dennoch über ein Wiedersehen mit Rubi freuen, denn Potential ist definitiv vorhanden.

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Kommentare

L3g3nDoFw4r

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16. September 2009 um 11:26 Uhr
jaegermeister

jaegermeister

16. September 2009 um 12:42 Uhr
Killerphil51

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16. September 2009 um 14:56 Uhr
Killerphil51

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16. September 2009 um 22:19 Uhr
HARDCORE PS PLAYER

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17. September 2009 um 01:46 Uhr