Assassin's Creed 2: Jean-Francois Boivin im Interview

Nach unserem Hands-On (hier lesen) sprachen wir mit Jean-Francois Boivin, dem Projekt Manager von „Assassin’s Creed 2“, über sein aktuelles Projekt.

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play3.de: „Assassin’s Creed 2“ basiert auf einer echten Welt und spielt mit geschichtlichen Fakten. Wie viel Zeit der Recherche steckt in dem Spiel?

Jean-Francois Boivin:
Wir wurden von zwei Historikern fulltime unterstützt. Wir sind natürlich für eine ganze Zeit nach Italien gefahren und haben dort Recherche betrieben. Auch dort war eine Historikerin mit dabei. Wir waren in Florenz, Venedig und anderen italienischen Städten.
Sie erklärte uns, welche Gebäude zeitlich in unser Spiel passen würden.
Wir hatten Zugang zu historischen Karten. So konnten wir die Stadt möglichst originalgetreu nachbauen. Das Straßennetz ist zum Beispiel annähernd identisch. Und wir haben ja eine Enzyklopädie integriert, in der wir alle historischen Figuren und Gebäude noch einmal erklären: Leonardo da Vinci, Macchiavelli oder Rodrigo Borgia waren einflussreiche, real existierende Figuren. Unsere virtuelle Umsetzung dieser Personen sollte möglichst dicht am Original sein.

Glaubst du wirklich, dass etwa Leonardo Da Vinci so war, wie man ihn im Spiel erlebt?
Jeder hat sein Bild von Leonardo Da Vinci – als alten, frustrierten Mann mit weißem Bart. Aber unsere Recherchen haben etwas anderes ergeben: Er war ein Spaßvogel, hat schnell geredet, er liebte es zu lachen. Jeder kennt seine Erfindungen. Besonders in jungen Jahren – so wie er ja in „Assassin’s Creed 2“ dargestellt wird – war er von der Welt fasziniert und von der Natur begeistert. Ich denke, dass unser Bild diese Einstellung sehr gut widerspiegelt.

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Einige Passagen haben uns an „Prince of Persia: The Sands of Time“ erinnert. Wodurch entsteht dieser Eindruck?
Bei beiden Spielen war Patrice Désile der Creative Director. Wir wollten mehr Einfluss auf die Spielgeschwindigkeit haben. Daher wurde das „Linear Gameplay System“ entwickelt. Es basiert auf Free-Running und Kletter-Puzzlen.
Dadurch verändert sich der Spielablauf maßgeblich. Wir wollten „Assassin’s Creed 2“ abwechslungsreicher machen. So haben wir die bekannten großen Menschenmassen und die Kämpfe, aber auch das „Linear Gameplay System“. Davon haben wir etwa fünf Stunden Spielzeit, die der Spieler in Katakomben, Höhlen oder Kirchen verbringt.

Im Vorgänger gab es verschiedene Arten von Menschen in den Städten. Wie sieht es im zweiten Teil aus?
Man kann die Einwohner anhand ihrer Kleidung erkennen. Bestiehlt Ezio etwa einen reich aussehenden Bürger, erbeutet er viel Geld. Aber manchmal haben diese Leute Bodyguards und wenn diese Ezio beobachten, bekommt er Ärger.

Und man kann sich noch in der Menschenmasse verstecken?
Na klar! Im Gegensatz zum ersten Teil muss man nicht mehr auf gescriptete Mönche warten, sondern kann sich einfach zu mehreren Menschen dazustellen.

Gibt es eigentlich dynamische Tag- und Nachtwechsel?
Ja, aber es gibt auch einige Missionen, die aus historischen Gründen bei Tag oder Nacht spielen. Aber wir haben dynamische Wechsel: Dadurch verändern sich die Städte. Bei Nacht sind weniger Bürger auf der Straße. Die Wachen sind ein wenig nervöser. Sie gehen also schneller in den Alarmzustand.

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Kommen wir zum Kampfsystem: Uns ist aufgefallen, dass die Konter noch immer recht leicht sind, aber die Gegner besser reagieren.
Wir haben viel an der KI gearbeitet. Es gibt drei verschiedene Arten von Wächtern. Die „Brutes“ sind ungeheuer stark. Man kann sie kaum entwaffnen und kaum auskontern.
Dann gibt es die „Agiles“. Sie können alle Free-Running-Moves und folgen Ezio überall hin. Die „Seekers“ durchsuchen Verstecke wie etwa Heuhaufen. Dadurch kann man sich nicht auf ewig irgendwo verkriechen. Außerdem muss man die Wachen zunächst schwächen, bevor man sie endgültig besiegt. Dadurch sind die Kämpfe dynamischer als zuvor.

Erzähl uns doch noch etwas über die Finishing-Moves.
Es gibt über 30 verschiedene Waffen, jede mit ihren eigenen Finishing-Moves. Hinzu kommen rund 120 Konteraktionen. Mit jeder Waffe sind die Kämpfe also ein wenig anders. Mit dem Speer zieht Ezio seinen Gegner etwa die Beine weg.

play3.de: Vielen Dank für das Interview!

Hier geht’s zu unseren „Assassin’s Creed 2“-Hands-On. Wir haben die Tokyo-Game-Show-Version in Düsseldorf bei Ubisoft gespielt.

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