Review

TEST: Vancouver 2010

play3 Review: TEST: Vancouver 2010

6.0

Beim ersten Anspielen fiel uns sofort folgender Satz ein: „Grafisch kommt der Titel funktionell und aufgeräumt daher.“ Der Spruch stand mal in der „Computer Bild Spiele“ – im Test zu „Beijing 2008“, um genau zu sein. Diese Aussage trifft so ziemlich auf alle Titel des Entwicklers Eurocom zu. Auch deren „James Bond“-Spiel „Ein Quantum Trost“ sah funktionell und aufgeräumt aus. Also nicht wirklich geil, aber auch nicht schlecht. Selbiges trifft daher auf „Vancouver 2010“ zu.

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Es gibt 14 Disziplinen, Einzelspieler, Mehrspieler (auch Splitscreen) und einen Challenge-Modus. Hier eine Auflistung aller Wettbewerbe:

– Slalom der Damen
– Abfahrt der Herren
– Super-G der Herren
– Zweierbob-Fahren
– Freestyle-Springen der Damen
– Ski Cross der Damen
– Rennrodeln Einzel der Herren
– Eisschnelllauf der Damen (500 m)
– Eisschnelllauf der Damen (1500 m)
– Skeleton der Herren
– Skisprung Großschanze Herren
– Parallel-Riesenslalom der Herren
– Snowboard-Cross der Herren und Damen

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Was wir cool finden

Aufgeräumt & schnell
Es gibt bei solchen Sportspielen fast nichts schlimmeres, als überfrachtete Menüs und lange Ladezeiten. Hier ist alles übersichtlich und die Ladezeiten halten sich ebenfalls im Rahmen.

Für Einsteiger gut
Ihr habt keine Wii, aber ungeübte Casual-Heinis zu Hause? Dann ist „Vancouver 2010“ ideal, um diese zu beschäftigen. Das Spiel ist leicht zu kapieren und überfordert selbst Nichtspieler kaum. Für geübte Zocker ist das natürlich eine schlechte Nachricht.

Skifahren & Snowboard
Von allen Disziplinen haben uns diese am ehesten Spaß gemacht. Gute Steuerung, gutes Geschwindigkeitsgefühl und auch spielerisch herausfordernd – gerade gegen menschliche Mitspieler.

Online-Ranking
Bei olympischen Games ist es besonders reizvoll gegen Spieler aus der ganzen Welt anzutreten. Der Mehrspieler-Modus ist deshalb der hauptsächliche Motivationsfaktor, denn ansonsten vermochte uns das Spiel kaum in seinen Bann zu ziehen.

Trophy-Segen
Weil „Vancouver 2010“ generell eher zu leicht ist, lassen sich relativ schnell Trophäen verdienen. Es soll ja ehrgeizige Zocker geben, die sich Spiele nur deshalb kaufen.

Was wir doof finden

Durchwachsene Disziplinen
Ok, es sind 14 Disziplinen und das hört sich zuerst nach viel an. Leider spielt sich die Hälfte davon sehr ähnlich. Ob ihr im Bob oder per Rennrodel den Eiskanal entlang rauscht, macht spielerisch keinen so großen Unterschied. Ob ihr beim Rodeln auf dem Rücken (Rennrodeln) oder auf dem Bauch (Skeleton) liegt, ist in Sachen spielerischer Anforderung ebenfalls eher unerheblich. Das liegt in der Natur der Sache und ist nicht unbedingt Schuld der Entwickler, aber wenn die Abwechslung fehlt, dann fehlt eben die Abwechslung.

Außerdem steuern sich manche Disziplinen völlig unpassend. Beispiel Freestyle-Springen: Hier wählt ihr am Anfang einen Trick und sobald ihr die Rampe verlasst müsst ihr mit den Sticks rotierenden Symbolen folgen. Das fühlt sich eher an, als würde man in einem Stealth-Action-Spiel ein Schloss knacken, während im Hintergrund ein Ski-Video abläuft.

Perspektive
Was schade ist: Während ihr generell aus der First Person- oder Third Person-Perspektive wählen dürft, erlebt man das Skispringen immer nur aus der Ego-Ansicht. Der perfekte Moment für eine gute Landung, lässt sich dadurch schwer abschätzen. Bei einer Sportart, in der die Haltung bewertet wird, ist die Ego-Perspektive wahrscheinlich nie ideal. Die Ski-Disziplinen machten wiederum erst durch diese Ansicht so richtig Laune.

Fehlende Disziplinen
Wo ist der Biathlon? Wo ist das Curling? Letztgenannte Disziplin ist in der Realität zwar öde, macht aber in Videospielen Spaß. Vor allem, weil sie sich stark von den restlichen Sportarten unterscheidet. Beide Disziplinen hätten dem Titel weitaus mehr Abwechslung verleihen können.

Challenge-Modus zu leicht
An sich ist so ein Modus ja ganz nett, um Solisten etwas länger an den Titel zu binden. So müsst ihr zum Beispiel in einer Challenge so lange wie möglich Highspeed fahren, um das Punkteziel zu erreichen oder beim Snowboard-Slalom Schneemänner umfahren und so weiter. Leider sind die Herausforderungen so leicht, dass wir 80% davon gleich beim ersten Anlauf packten. Ein weiteres Indiz für die Casual-Ausrichtung des Spiels.

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System: Playstation 3
Vertrieb: SEGA
Entwickler: Eurocom
Release: 15. Januar
USK: keine Altersbeschränkung

Offizielle Homepage: http://www.olympicvideogames.com/vancouver2010/

6.0

Wertung und Fazit

PRO
CONTRA

TEST: Vancouver 2010

Vancouver 2010 ist ein leicht überdurchschnittliches Sportspiel, das zwar stolze 14 Disziplinen, aber trotzdem kaum Abwechslung bietet. Dafür ähneln sich die Disziplinen zu stark. Wo sind Biathlon oder Eisstockschießen? Die Grafik ist solide, die spielerische Herausforderung für Einzelspieler relativ niedrig und so bleibt uns der abgenudelte Spruch: nur für wintersportfreundliche Casual-Gamer interessant.

Hotlist

Kommentare

StoneCold1989

StoneCold1989

14. Januar 2010 um 22:38 Uhr
POKITO HASSER

POKITO HASSER

16. Januar 2010 um 22:35 Uhr
Patrick_Namysl

Patrick_Namysl

18. Januar 2010 um 19:49 Uhr
Playliman01

Playliman01

22. Januar 2010 um 10:09 Uhr