Review

TEST: Aliens vs. Predator

play3 Review: TEST: Aliens vs. Predator

7.5

Endlich stehen sich die wohl coolsten Monster der Filmgeschichte in einem NextGen-Spiel gegenüber. Wichtigste Frage: Ist “AvP” außerirdisch gut oder unterirdisch schlecht?

Ohne große Umschweife: „AvP“ ist drei Games in einem. Euch steht ein Trio spielerisch völlig unterschiedlicher Kampagnen zur Auswahl. Cool: Nach jedem gespielten Level dürft ihr den Charakter wechseln. Das Spiel zwingt euch also nicht, einen Strang zu beenden, um in die Haut einer anderen Figur zu schlüpfen.

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Die drei Kampagnen in Kürze:

1. Ihr seid ein Marine und müsst euch mit Bewegungssensor, Taschenlampe und diversen Schießprügeln gegen Predators und Aliens zur Wehr setzen. Dabei ist es in der Regel sehr dunkel und vor allem sehr gruselig. Als Gejagter kämpft ihr ums nackte Überleben. Das Ganze spielt sich eher wie Survival Horror und weniger wie ein typischer Ego-Shooter.

2. In der Rolle des Predators setzt ihr eure außerordentlichen Tarn- und Sprung-Fähigkeiten gegen Xenomorphe und Marines ein. Da ihr außerdem Explosionsminen, Plasmakanone, Wurfscheiben und einen Speer im Gepäck habt, fühlt ihr euch tatsächlich wie ein mächtiger Jäger. Wir ertappten uns tatsächlich dabei, mit unseren „Opfern“ zu spielen, statt sie einfach auszuschalten.

3. Als Alien/Xenomorph gibt es für euch in Sachen Beweglichkeit kaum Einschränkungen. Decken und Wände sind für euch genau so begehbar, wie Lüftungsschächte und so weiter. Um Predators und Marines zu töten, nutzt ihr eure Klauen, eure Zähne und euren Schwanz. Blitzschnell fetzt ihr von Schatten zu Schatten und eliminiert Lichtquellen, um euch vor Gefahren zu verbergen.
Genau so unterschiedlich wie die Kampagnen, fallen übrigens die ersten Wertungen der ausländischen Kollegen aus: Game Informer watscht „AvP“ mit 5.75 von 10 ab. IGN UK lobt den Titel hingegen und vergibt 8,5 von 10 Punkten. Recht haben beide Seiten irgendwie. Jemand, der seit Jahren auf ein neues AvP-Game wartet, wird das Spiel schon alleine wegen der authentischen Details lieben und über Mängel eher hinwegsehen. Geht euch die Vorlage aber am Allerwertesten vorbei, dürftet ihr über „AvP“ nur müde lächeln.

Was wir cool finden

AvP pur
Selbst mit verbundenen Augen erkennt man sofort, was für ein Spiel über den Screen flimmert. Denn nicht nur optisch finden sich jede Menge Alien- und Predator-Referenzen im Spiel. Auch alle charakteristischen Sound-Effekte wurden integriert: Das Kreischen, Zischen und Fauchen der Xenomorphe, das Umschaltgeräusch des Predator-Visors und natürlich auch die Pulserifle-Sounds der Marines. Alles sieht so aus, wie es soll und es klingt auch so.

Drei Spiele in einem
Jede Kampagne spielt sich komplett anders. Als Xenomorph erlebt ihr das Spiel aus der Sicht eines hinterhältigen Raubtieres, das seine ahnungslosen Opfer hinterrücks anfällt und direkte Konfrontationen vermeidet. Als Predator erlebt ihr eine Art Stealth-Action-Spiel mit taktischen Elementen. Erinnert stellenweise ein wenig an “Batman: Arkham Asylum. Als menschlicher Marine lebt ihr ständig in Angst, was durch das Klicken und Piepen des Bewegungssensors noch unterstrichen wird. Die Gefahr lauert in jedem Lüftungsschacht und hinter jeder Ecke. Eine spielerische Mischung aus “Condemned” und “Doom 3”.

Gory
Bereits nach einigen Minuten Spielzeit ist klar, warum das Spiel nicht offiziell in Deutschland erscheint. Die Tötungsarten sind vielseitig, teilweise äußerst kreativ und in Sachen Blutgehalt völlig over the top. Da werden Köpfe samt Wirbelsäule rausgerissen, Körper durchbohrt, Gliedmaßen weggefetzt und alles immer in detaillierter Nahaufnahme. Allerdings kommt die Brutalität nicht so verstörend real rüber, wie zum Beispiel in „Manhunt“. In „AvP“ ist der Gore-Faktor einfach absurd übertrieben, was nicht nur Fans der Vorlagen lieben werden.

Atmosphäre = Sound
Stimmung und Atmosphäre haben Rebellion einfach toll hinbekommen. Selbst wer das Spiel nicht mag, muss diesen Punkt anerkennen. Dieses Game bietet in einer einzigen Minute mehr „AvP“-Feeling, als die letzten beiden Filme zusammen.
Vor allem soundtechnisch zieht euch das Spiel in seinen Bann. Während der grafische Detailreichtum nicht ganz so prickelnd ist, haute uns die Klangkulisse regelmäßig aus den Socken.

Multiplayer & Survival
Neben den drei Kampagnen existiert ein Modus namens „Einzelspieler Überlebender“ und dieser ist für Solisten eigentlich witzlos. Als Marine müsst ihr euch hier in Arenen gegen Wellen von Aliens wehren. Zu viert macht das Ganze schon mehr Laune.
Der Mehrspieler-Modus an sich ist insgesamt gelungen. Vor allem die MP-Variante „Infestation“ fanden wir super. Hier tritt ein Alien-Jäger gegen Marines an. Der Clou: Jeder getötete Marine verwandelt sich in ein Alien und der letzte menschliche Überlebende gewinnt.

Cooles Nahkampf-System
Easy und effizient: Mit den Schultertasten führt ihr leichte oder schwere Nahkampf-Attacken aus. Drückt ihr beide Tasten gleichzeitig, blockt ihr Angriffe. Wer erfolgreich blockt, darf einen schnellen Konter ansetzen, um danach einen Finishing-Move auszuführen. Wenn ihr als Predator von mehreren Xenomorphen beharkt werdet, klappt das Ganze zwar nicht mehr ganz so toll, aber in der Regel funktioniert der Nahkampf einfach und gut.

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Was wir doof finden


Mehrspieler-Problemchen
Wie bereits erwähnt, finden wir einige der Modi richtig cool. Allerdings fühlen sich die Rassen je nach Spielmodus zu stark bzw. zu schwach an. Die Aliens sind im Deathmatch aufgrund ihrer Geschwindigkeit sehr overpowered und die Marines sind in Team-Matches dank gebündelter Firepower ebenfalls fies.
Außerdem litt das Spiel während unserer Testphase unter Verbindungsproblemen. Sessions wurden unterbrochen, man hing ewig in der Lobby fest und so weiter. Diese Probleme traten anscheinend nicht nur bei uns auf.

Steuerung durchwachsen
Die Steuerung ist bei allen drei Kampagnen nicht perfekt. Warum kann man als Marine nicht in die Hocke gehen oder beim Zielen heranzoomen? Richtig fies wird’s aber, wenn ihr als Xenomorph durch die Korridore wetzt. Die Möglichkeit, an Wänden und Decken umher zu laufen, birgt in Verbindung mit der sehr nervösen Steuerung enormes Frustpotential. Es passiert immer wieder, dass sich das Mistvieh ohne euer Zutun an Oberflächen heftet.

Doofes Sprungverbot
Als Predator könnt ihr mittels L-Taste weiter entfernte Punkte oder Figuren markieren, um diese dann mit einem Riesensatz zu erreichen. Echt cool! Doof ist allerdings, dass dieses System nicht so toll funktioniert. Gerade, wenn ihr in der Bredoullie steckt, kann die Suche nach einem „Landeplatz“ nerven. Beispiel: Ein halbes Dutzend Giger-Aliens sind euch auf den Fersen und eure Plasmagun hat keinen Saft mehr. Ihr versucht mehrmals via Sprung auf einen erhöhten Korridor zu flüchten. Obwohl er definitiv in Sprungreichweite ist, will Mister Predator partout nicht dort rauf. Schlampig programmiert? Bug? Sieht das Spiel nicht vor, dass dort herumspaziert wird?

Lahme Story
Die Geschichte wird durch coole Zwischensequenzen erzählt. Allerdings wirkt die Story, als hätte Rebellion wahllos diverse Schlüsselelemente aus den Filmvorlagen in den Mixer geworfen. Frei nach dem Motto: „Scheiß drauf! Hauptsache, wir haben eine Erklärung dafür, dass sich Aliens, Predators und Marines die Soße aus den Leibern metzeln!“ Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Marine-Kampagne erzählerisch noch am spannendsten ist.

Der letzte Schliff fehlt
Während die Figuren allesamt spitze aussehen, wirkt die Umgebung relativ einfallslos und detailarm. Ja, die Militärbasen, Forschungslabors und Kolonien in den Filmvorlagen waren auch schon so, aber etwas mehr Vielfalt hätte echt nicht geschadet. Außerdem haben wir demselben Menschen mehrere Dutzend male den Kopf abgerissen, was einen Mangel unterschiedlicher Charakter-Modelle ersichtlich macht.

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System: Playstation 3
Vertrieb: SEGA
Entwickler: Rebellion
Release: 4. Februar 2010
USK: Keine Freigabe
offizielle Homepage: http://www.sega.com/games/aliens-vs-predator

7.5

Wertung und Fazit

TEST: Aliens vs. Predator

Atmosphäre, Sound und Design sind super. Dafür ist die Steuerung durchwachsen und die spielerische Abwechslung innerhalb der einzelnen Kampagnen begrenzt. Wir vermissen echte Höhepunkte, außergewöhnliche Schlüsselsezenen und fette Boss-Battles. Ohne die berühmte Lizenz würde dieser Titel wahrscheinlich ruckzuck in Vergessenheit geraten, doch für AvP-Fanboys bleibt das Gesamtpaket trotz diverser Mängel eine Offenbarung. Unser Tipp zum Schluss: Je höher ihr die Helligkeit des Spiel einstellt, desto hässlicher wirken die Texturen

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Kommentare

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