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TEST: Kung-Fu Live

play3 Review: TEST: Kung-Fu Live

3.0

Eine fantastische Idee: Via Playstation-Eye-Kamera werdet ihr selbst Held eines Prügelspiels. Teilt aus. Blockt Aktionen ab. Und lernt Special-Moves dazu. Klingt grandios, entpuppt sich aber bei dem PSN-Titel „Kung-Fu Live“ als völliger Fehlschlag. Wir verraten euch, warum der Brawler sein Geld nicht wert ist.

Eine Anmerkung gleich zu Beginn: Um „Kung-Fu Live“ überhaupt spielen zu können, benötigt ihr die Playstation Eye-Kamera und viel Platz. Richtig viel Platz. Rechnet mit mindestens drei Metern Abstand zum Fernseher und zweieinhalb Meter Spielfläche links und rechts von euch.

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Was wir cool finden

Die Inszenierung
Auch wir mögen schlechte Kung-Fu-Filme aus den Achtziger Jahren. Der Humor ist einfach unübertroffen und „Kung-Fu Live“ greift das Szenario ordentlich auf. Als kleiner Comic-Nerd werden wir in eine Parallelwelt gesogen und sofort von Ninjas angegriffen. Im Verlauf bekommen wir es sogar mit Riesen und anderen Fabelgestalten zu tun. Die Geschichte wird dabei in wirklich schön gezeichneten und toll synchronisierten Zeichentrickpassagen erzählt. Natürlich ist die Grafik insgesamt eher mittelmäßig, aber das Flair des Kung-Fu-Genres wird auf jeden Fall gut eingefangen.
Urteil: Gut

https://www.youtube.com/watch?v=uSmTmJimHB8&feature=related

Was wir weniger cool finden

Die unsaubere Steuerung
Selten haben wir von einem PS3-Spiel einen derart dicken Beibackzettel vorgesetzt bekommen: Achten Sie auf gleichmäßige Lichtverhältnisse, aber kein Sonnenlicht. Schatten können ein Problem sein. Tragen Sie Kleidung, die sich vom Hintergrund abhebt. Bitte keine reflektierenden Oberflächen wie Spiegel im Hintergrund. Aber wir sind ja großzügig und haben uns für „Kung-Fu Live“ extra umgezogen. Hätten wir nämlich die schwarze Jeans vor der blauen Couch angelassen, hätte unsere Spielfigur keine Beine gehabt.

Habt ihr also die Kalibrierung abgeschlossen, seht ihr zum ersten Mal euer virtuelles Ich im Spiel. Ein erhebendes Gefühl! Doch diese Freude wird alsbald durch Ärger und Schweiß ersetzt. Denn schon nach wenigen Sekunden stellt ihr fest, dass „Kung-Fu Live“ eigentlich kaum Spaß macht. Das größte Problem ist dabei die schlechte Steuerung. Bewegungen werden mit einer deutlichen Verzögerung umgesetzt.

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Dadurch sind gezielte Attacken sehr schwer. Außerdem ist die „Kollisionsabfrage“ eurer Spielfigur mit den Gegnern mehr als schlampig. Obwohl wir stellenweise direkt vor unserem Widersacher standen, schlugen wir lediglich Luftlöcher. Daran änderten leider auch die drei Spezialattacken nichts, die wir mit zunehmender Spielzeit dazu lernten.

Das bloße Bewegen innerhalb der Spielwelt ist schon schwierig genug. Ein einfacher Schritt reicht oftmals nicht. So müssen wir wie ein Tanzbär von links nach rechts hüpfen. Sprünge erfasst das Spiel ordentlich, leider funktionieren fliegende Angriffe ähnlich schlecht wie normale Schläge. Wie spielt sich „Kung-Fu Live“ also im Großen und Ganzen? Wie eine wilde Hampelei bei der Kollege Zufall gelegentlich mal mithilft. Kontrollierter Kampfspaß ist hier kaum möglich. Dafür ist die Technik des Spiels einfach zu unsauber.
Urteil: Ungenügend

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Der fehlende Spaß
Wir geben es gerne zu: Wir hatten gefühlte fünf Minuten Spaß mit „Kung-Fu Live“. Nach der langwierigen Kalibrierung machte das Experimentieren mit den Bewegungen zumindest kurzzeitig ein wenig Freude. Allerdings merkten wir schnell, dass die Erfassung unserer Aktionen zu langsam ist. Und danach setzte ganz schnell der Frust ein. Ausweichmanöver kommen zu spät bei der Kamera an. Wir bekommen ständig eins auf die Nase. Und obendrein ist „Kung-Fu Live“ auch noch anstrengend ohne Ende. Das Problem: Unser Einsatz wird noch nicht einmal belohnt. Selbst der Mehrspieler-Modus ist unlustig. Hier rackert sich ein Spieler ab, während der andere die hölzern agierenden Ninjas steuert. Öde!
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: Virtual Air Guitar Company
Entwickler: Virtual Air Guitar Company
USK: ab 12 Jahren
Release: erhältlich (13,99 Euro im PSN Store)
Offizielle Homepage: http://www.kungfulivegame.com/

3.0

Wertung und Fazit

TEST: Kung-Fu Live

Spart euch die 14 Euro und leiht lieber einen Bruce-Lee-Film in der Videothek aus. „Kung-Fu Live“ hätte sich gerne als Hommage an das besagte Filmgenre gesehen, ist aber leider nicht mehr als eine schlechte Playstation-Eye-Hampelei. Die unsaubere Technik verhindert jeglichen Spielspaß.

Hotlist

Kommentare

OmNiMaN5000

OmNiMaN5000

16. Dezember 2010 um 10:52 Uhr