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TEST: LittleBigPlanet 2

play3 Review: TEST: LittleBigPlanet 2

9.0

Kaum zu glauben, dass es wieder schon über zwei Jahre her sein soll, dass die Sackboys und Sackgirls die Herzen der PlayStation-Fans eroberten. Bis heute stößt die LBP-Community kaum an die Grenzen des potenten Level-Baukastens – selbst nach mehr als drei Millionen Kreationen nicht. Damit das auch in Zukunft nicht passiert, schiebt Media Molecule nun einen rundum verbesserten Nachfolger nach.

Im Zentrum der Weiterentwicklung des Titels stehen zwei Aspekte: Zum einen hat Media Molecule die Handhabung des Editors gestrafft, damit nun gewisse Apparate und Geräte einfacher zu erschaffen und integrieren sind. Dankverbreiterter Funktionspalette sind nun außerdem mehr Genres möglich: Seitwärts scrollende Shooter sind genauso möglich wie Rennspiele. Ja, sogar Filme und Musikstücke finden nun auf dem großen, kleinen Planeten eine Heimat.

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Was wir cool finden

Der Story-Modus
Auch wenn das Herz des Titels der geradezu allmächtige Editor ist: Als Einführung in die Regeln der Spielzeugwelt leistet der charmante und von allerlei beschmunzelnswerten Zwischensequenzen und Dialogen strukturierte Story-Modus tolle Dienste. Einige wirklich ausgezeichnete Level-Designs sorgen für großartige Aha-Erlebnisse, während freischaltbare Mini-Games alleine oder mit bis zu drei Freunden zeitweise den Eindruck erwecken, man befinde sich in einer höchst gelungenen Media-Molecule-Ausgabe von Mario Party.

Die Art und Weise, wie die Spieler mit den ausgeklügelten Apparaturen und den physikalisch korrekt bewegten Gegenständen interagieren, ist einzigartig – viele unvorhergesehene Situationen und reichlich Slapstick inklusive.
Urteil: Sehr gut.

Das erweiterte Toolset
Media Molecule hat die Grenzen des Machbaren noch weiter gesteckt: Der Creatinator ist ein Helm, der alles mögliche verschießen kann: Von klebrigen Törtchen, deren Zuckerguss-Oberseite an Gegenständen haften bleibt (mit allen Konsequenzen), bis hin zu feuerlöschenden Wasserfontänen ist alles drin. Der Grappling Hook ist euer verlängerter Arm und eignet sich zum Greifen und Hangeln, während der Krafthandschuh „Grabbinator“ sagenhafte Kräfte verleiht.

Der Controllinator lässt euch jedes Objekt oder sogar die Sackboys mit neuer, umfangreich justierbarer Steuerung belegen. So erzeugt ihr zum Beispiel fahr-, flieg- oder reitbare Untersätze mit dem Handling eurer Wahl. Von straffen, flinken Go-Karts bis hin zu Einkaufswagen voller Radieschen ist jede Art von Handhabung denkbar.

Die Sackbots hingegen ackern nach euren Vorlieben als NPCs in euren Spielekreationen oder fungieren – wie in der Kampagne – als zentrales Spielelement: Eicht die Kameraden auf Flucht oder Folgen und seht, wie viele ihr durch einen Hindernisparcours ins Ziel lotsen könnt.

Auf Mikrochips lässt sich unterdessen die bisweilen ziemlich komplexe Logik, die bereits kleinere Apparaturen zum Ticken bringt, auf Miniaturformat kondensieren. Sehr fein! Das alles, zusammen mit der Tatsache, dass Media Molecule den Spieledesignern in spe nun auch die Kontrolle über die Schwerkraft gibt und damit das Spiel effektiv von der „Von-links-nach-rechts“-Einschränkung befreit, sorgt schon jetzt für Vorfreude auf die kommenden Wochen und Monate.
Urteil: Sehr gut

5

Ein Heim für Komponisten und Regisseure
Der neue Sequenzer ist nur auf den ersten Blick ein reines Musiktool, auf dieser flexiblen Zeitleiste platziert ihr neben der erweiterten Ton- und Instrumentenpalette auch Levelereignisse und Funktionen. Erste Eindrücke davon kann man in einem User-generierten Level aus der Beta gewinnen, in dem die Ausleuchtung der Spielumgebung im Takt der Musik variierte. Selbst ganze Levelpassagen fügt man hiermit nach dem Wenn-Dann-Prinzip aneinander.

Die neuen Möglichkeiten in Sachen Zwischensequenzen, in denen die Kameraführung und Bewegungen der Akteure nun direkt eingespielt werden können sorgen zusammen mit dem Level-Verkünpfungsfeature schon jetzt dafür, dass schon jetzt nette Machinima-Serien oder gar längere Filme denkbar sind. In Zukunft hoffe ich auf eine größere Arbeitsteilung, bei der sich Leveldesigner mit den besten Komponisten des LittleBigPlanet und den fähigsten Kameraleuten zusammentun, um annähernd professionell präsentierte Gesamtwerke zu schaffen.
Urteil: Sehr Gut

Das Community-Erlebnis
In LBP 2 stellt wie kein anderes kommerzielles Spiel den puren Spieltrieb über das konventionelle Videospiel-Erfolgserlebnis. Natürlich erschaffen längst nicht alle Leute in LBP Dinge, die unser Verständnis von Videospielen an sich auf den Kopf stellen. Sich aber mit dem Kopf zuerst mit Freunden auf Community-Safari zu begeben und die bestbewerteten Kreationen der letzten Woche unter die Lupe zu nehmen, ist ein Erlebnis, das es sonst nirgends anders gibt. Dank neuer Community-Features nun noch komfortabler und durch die neue Seite LBP.me optimal durch das Internet gestützt.
Urteil: Sehr gut.

Was wir weniger cool finden

Die Handhabung
Die Move-Steuerung konnten wir noch nicht testen, da sie erst nach dem Verkaufsstart des Spiels nachgereicht werden soll. Sackboy selbst schwebt allerdings immer noch ein wenig zu sehr, wenn er springt. Die User haben es mithilfe der neuen Tools nun zwar selbst in der Hand, die Zackigkeit der Bewegungen zu optimieren, bis auf weiteres fühlen sich die neuen Sackthings aber genau so an, wie zuvor.

Das ist nicht schlecht, aber durchaus Geschmackssache. Auch der automatische Wechsel der Ebenen gelingt noch immer nicht optimal, was dazu führt, dass man hin und wieder von diverser Levelmaschinerie zerquetscht wird. Durch die zahllosen Rücksetzpunkte ist das aber nur eine kurze Irritation.
Urteil: Befriedigend

2

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Media Molecule
Release: 21. Januar.2010
USK: Freigegeben ab 6
Offizielle Homepage: http://www.littlebigplanet.com/de-de/2/

9.0

Wertung und Fazit

PRO
CONTRA

TEST: LittleBigPlanet 2

Die Sackdinger bleiben eine Macht. Eine sympathischere Botschaft, dass es schöner sein kann, etwas zu erschaffen als es zu zerstören, hat es in diesem Medium noch nicht gegeben. Natürlich trifft einen der zweite Teil nicht mit derselben ungebremsten Überraschung, wie noch der Erstling und natürlich ist dies eher ein Spiel für die Community, als eines, das großartig neue Fans gewinnen dürfte. Das ändert aber nichts daran, dass das Erlebnis alles in allem, stilistisch wie konzeptionell – und vom reinen Unterhaltungswert her – in allen Belangen ein voller Erfolg ist.

Hotlist

Kommentare

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