Review

TEST: Thor - God of Thunder

play3 Review: TEST: Thor – God of Thunder

3.0

Es gibt gute Filmversoftungen. Aber „Thor: God of Thunder“ gehört nicht dazu! Obwohl Sega hier eine eigenständige Geschichte präsentiert, fehlt es dem Spiel nicht nur an Feinschliff, sondern auch an Ideen und einer eigenen Identität. Erfahrt, warum ihr um „Thor: God of Thunder“ besser einen weiten Bogen macht und stattdessen in den Kinofilm gehen solltet.

https://www.youtube.com/watch?v=Hpw7FOioin8&feature=player_embedded

Was wir cool finden

Solides Upgrade-System
Als Donnergott ist „Thor“ Meister über gleich mehrere Elemente. Und das macht sich auch im Gameplay bemerkbar. Mit Hilfe des Digitalkreuzes wechselt ihr zwischen Thors Fähigkeiten. Mit dem Blitz etwa knackt ihr Rüstungen und richtet bei Eisriesen besonders viel Schaden an. Die Windattacken sind besonders gegen mehrere Widersacher effektiv. Ihr bestimmt euer Arsenal selbst.

Neben Standard-Aktionen schaltet ihr nämlich durch Schlachten und so genannten Heldentaten neue Kombinationen auf einem umfangreichen Technikrad frei – fast wie in einem Rollenspiel. Der Umfang ist durchaus beeindruckend. Ob irgend jemand sich aber die Mühe macht, das Spiel gleich mehrfach durchzuzocken, um alle Aktionen auszuprobieren, bezweifeln wir hingegen stark.
Urteil: Befriedigend

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Was wir weniger cool finden

Technik aus der Konserve
Auf den ersten Blick sieht „Thor: God of Thunder“ gar nicht so übel aus. Die Charaktermodelle sind solide designt. Die Umgebung nicht unbedingt detailreich, aber auch nicht dramatisch hässlich. Seine Schwächen offenbart das Actionspiel in der Bewegung. Immer wieder fehlen Animationsphasen. Gegner fallen nicht um. Sie wechseln aus dem Stand direkt in eine liegende Position auf dem Boden und verschwinden dann urplötzlich. Obendrein nerven auch noch unzählige Pop-Ups und andere Grafikfehler. In einer Sequenz trug Thor sein Cape plötzlich vor der Brust. Merkwürdig!

Der größte Makel allerdings ist die katastrophale Kameraführung. Ständig stehen euch Gegner im Bild. Die Perspektive ist einfach zu flach und wird auch nicht automatisch justiert. Daher prügelt ihr oftmals einfach blind in die Gegnermassen hinein und könnt Attacken kaum ausweichen.

Diese Designschwächen machen vor der Akustik nicht Halt. Hier sind die Schlachtklänge und der Soundtrack durchaus passabel. Doch die Zwischensequenzen und die Sprachausgabe wurden absolut amateurhaft abgemischt. Die Dialoge übersteuern furchtbar und klingen als wären sie durch ein rostiges Ofenrohr eingesprochen worden. Im Spiel fallen sich die Figuren immer wieder gegenseitig ins Wort. Solche Fehler dürfen in einem Vollpreisprodukt einfach nicht passieren.
Urteil: Ungenügend

Kloppen, ärgern, weiter kloppen
In seinem Kern bietet „Thor“ spielerisch nicht mehr als „God of War“ oder „Bayonetta“ – nur eben deutlich schlechter. Die Kämpfe sind trotz der verschiedenen Fähigkeiten alles andere als taktisch. Hier genügt oftmals pures Button-Mashing. Die Steuerung ist dabei unpräzise. Selbst wenn ihr die richtigen Kombinationen drückt, heißt das noch lange nicht, dass die entsprechende Aktion auch ausgeführt wird. So spielt man „Thor“ nach dem Motto: Munter drauf los, irgend etwas wird schon passieren.

Doch nicht nur das Kampfsystem und die Steuerung konnten uns nicht überzeugen. Leveldesign und Komfortfunktionen wirken ebenfalls veraltet. Ihr müsst euch auf vorgegebene Savepoints verlassen, die zuweilen sehr weit auseinander liegen. Deshalb führt ein Bildschirm-Tod dazu, dass ihr etliche langatmige Schlachten noch einmal schlagen müsst. So prügelt ihr euch durch die Levels, bis ihr schließlich auf die ersten Endgegner trefft. Diese sind oftmals riesig groß, aber leider auch recht dumm. Wie in Hack&Slay-Games üblich müsst ihr hier zunächst die Angriffsstrategie herausfinden. Wer darauf keine Lust hat, bekommt mit der Hilfefunktion die Lösung auf dem Silbertablett serviert.

Abseits der Action-Passagen gibt es leider kaum Abwechslung: Hier und da löst ihr einige simple Runenrätsel ohne jeglichen Anspruch. Zwischendurch schleudert ihr den Hammer und gelangt so an weit entfernte Orte. Alles in allem ist „Thor“ eine sehr mühsame Angelegenheit, da hier weder Technik noch Gameplay so richtig Freude bereiten.
Urteil: Ungenügend

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Liquid Entertainment
USK: ab 12 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.sega.de/games/thor-god-of-thunder/

3.0

Wertung und Fazit

TEST: Thor – God of Thunder

Donnergott „Thor“ wäre gerne so cool wie Kratos. Doch leider verkommt die Filmversoftung zu einem hirnlosen Gekloppe ohne jegliche Eigenständigkeit und mit Design-Fehlern, wie sie eigentlich im Jahr 2011 nicht mehr vorkommen dürfen. Da ärgern wir uns mit einer miserablen Kameraführung herum. Fragen uns, wo so manche Animationsphase abgeblieben ist oder müssen gar längst überstandene Kämpfe aufgrund einer mangelhaften Speicherfunktion noch einmal spielen. Nein, „Thor: God of Thunder“ ist alles andere als göttlich. De facto ist es ziemlich unterirdisch und wieder einmal ein Beispiel dafür, wie man Filmlizenzen nicht in Spielen umsetzen sollte. Finger weg!

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Kommentare

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