Es gibt gute Filmversoftungen. Aber „Thor: God of Thunder“ gehört nicht dazu! Obwohl Sega hier eine eigenständige Geschichte präsentiert, fehlt es dem Spiel nicht nur an Feinschliff, sondern auch an Ideen und einer eigenen Identität. Erfahrt, warum ihr um „Thor: God of Thunder“ besser einen weiten Bogen macht und stattdessen in den Kinofilm gehen solltet.
https://www.youtube.com/watch?v=Hpw7FOioin8&feature=player_embedded
Was wir cool finden
Solides Upgrade-System
Als Donnergott ist „Thor“ Meister über gleich mehrere Elemente. Und das macht sich auch im Gameplay bemerkbar. Mit Hilfe des Digitalkreuzes wechselt ihr zwischen Thors Fähigkeiten. Mit dem Blitz etwa knackt ihr Rüstungen und richtet bei Eisriesen besonders viel Schaden an. Die Windattacken sind besonders gegen mehrere Widersacher effektiv. Ihr bestimmt euer Arsenal selbst.
Neben Standard-Aktionen schaltet ihr nämlich durch Schlachten und so genannten Heldentaten neue Kombinationen auf einem umfangreichen Technikrad frei – fast wie in einem Rollenspiel. Der Umfang ist durchaus beeindruckend. Ob irgend jemand sich aber die Mühe macht, das Spiel gleich mehrfach durchzuzocken, um alle Aktionen auszuprobieren, bezweifeln wir hingegen stark.
Urteil: Befriedigend
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Was wir weniger cool finden
Technik aus der Konserve
Auf den ersten Blick sieht „Thor: God of Thunder“ gar nicht so übel aus. Die Charaktermodelle sind solide designt. Die Umgebung nicht unbedingt detailreich, aber auch nicht dramatisch hässlich. Seine Schwächen offenbart das Actionspiel in der Bewegung. Immer wieder fehlen Animationsphasen. Gegner fallen nicht um. Sie wechseln aus dem Stand direkt in eine liegende Position auf dem Boden und verschwinden dann urplötzlich. Obendrein nerven auch noch unzählige Pop-Ups und andere Grafikfehler. In einer Sequenz trug Thor sein Cape plötzlich vor der Brust. Merkwürdig!
Der größte Makel allerdings ist die katastrophale Kameraführung. Ständig stehen euch Gegner im Bild. Die Perspektive ist einfach zu flach und wird auch nicht automatisch justiert. Daher prügelt ihr oftmals einfach blind in die Gegnermassen hinein und könnt Attacken kaum ausweichen.
Diese Designschwächen machen vor der Akustik nicht Halt. Hier sind die Schlachtklänge und der Soundtrack durchaus passabel. Doch die Zwischensequenzen und die Sprachausgabe wurden absolut amateurhaft abgemischt. Die Dialoge übersteuern furchtbar und klingen als wären sie durch ein rostiges Ofenrohr eingesprochen worden. Im Spiel fallen sich die Figuren immer wieder gegenseitig ins Wort. Solche Fehler dürfen in einem Vollpreisprodukt einfach nicht passieren.
Urteil: Ungenügend
Kloppen, ärgern, weiter kloppen
In seinem Kern bietet „Thor“ spielerisch nicht mehr als „God of War“ oder „Bayonetta“ – nur eben deutlich schlechter. Die Kämpfe sind trotz der verschiedenen Fähigkeiten alles andere als taktisch. Hier genügt oftmals pures Button-Mashing. Die Steuerung ist dabei unpräzise. Selbst wenn ihr die richtigen Kombinationen drückt, heißt das noch lange nicht, dass die entsprechende Aktion auch ausgeführt wird. So spielt man „Thor“ nach dem Motto: Munter drauf los, irgend etwas wird schon passieren.
Doch nicht nur das Kampfsystem und die Steuerung konnten uns nicht überzeugen. Leveldesign und Komfortfunktionen wirken ebenfalls veraltet. Ihr müsst euch auf vorgegebene Savepoints verlassen, die zuweilen sehr weit auseinander liegen. Deshalb führt ein Bildschirm-Tod dazu, dass ihr etliche langatmige Schlachten noch einmal schlagen müsst. So prügelt ihr euch durch die Levels, bis ihr schließlich auf die ersten Endgegner trefft. Diese sind oftmals riesig groß, aber leider auch recht dumm. Wie in Hack&Slay-Games üblich müsst ihr hier zunächst die Angriffsstrategie herausfinden. Wer darauf keine Lust hat, bekommt mit der Hilfefunktion die Lösung auf dem Silbertablett serviert.
Abseits der Action-Passagen gibt es leider kaum Abwechslung: Hier und da löst ihr einige simple Runenrätsel ohne jeglichen Anspruch. Zwischendurch schleudert ihr den Hammer und gelangt so an weit entfernte Orte. Alles in allem ist „Thor“ eine sehr mühsame Angelegenheit, da hier weder Technik noch Gameplay so richtig Freude bereiten.
Urteil: Ungenügend
System: PlayStation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Liquid Entertainment
USK: ab 12 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.sega.de/games/thor-god-of-thunder/
Kommentare
Senju
05. Mai 2011 um 18:15 UhrWasn kack.Da macht ja das kraulen meiner Eier mehr spaß !
big ron
05. Mai 2011 um 18:16 UhrIch bin kein Gegner von Lizenzversoftungen. Der Fakt, warum die meisten so schlecht sind ist einfach, dass die falschen Studios beauftragt werden und die Entwicklungszeit in keinem Maße ausreicht, um Qualität zu erzielen.
Das ist wie, als wenn man zum Konditor geht und sagt: „Back mit mal bis morgen eine 4-stöckige Hochzeitstorte, ich heirate morgen.“
Wie die dann aussieht, kann man sich ja denken.
Shahin-23
05. Mai 2011 um 18:16 Uhrepic fail….
Kiffkes
05. Mai 2011 um 18:20 Uhrwer kauft sowas ausser vll n sammler der es dann aber nicht auspackt und neben seine actionfiguren stellt ? xD
Godofwar
05. Mai 2011 um 18:24 UhrGanz ehrlich, ich vermute Filmversoftungen verkaufen sich nicht schlecht. Natürlich würde sich ein erfahrener Zocker, der sich im Internet oder in Magazinen informiert, so etwas nie kaufen, aber kleine Kinder oder Fans des Films werden sicherlich zuschlagen, ohne zu wissen, was sie kaufen. Denn wenn es sich nicht lohnen würde, wieso würden die Publisher dann so viele Filmversoftungen produzieren lassen?
freudesam
05. Mai 2011 um 18:30 UhrVielleicht gibts ja ein update 😉
DevilDante
05. Mai 2011 um 18:33 UhrEierkraulen – exklusiv für PS3.
Nun ja Filmversoftungen wären cool, wenn die Entwickler endlich mal mehr Zeit hätten und nicht zum Kinostart gerusht werden.
Aber es wird wohl immer so bleiben, schlechte Lizenzspiele ole ole.
Stevy_o
05. Mai 2011 um 18:33 UhrWarum…
Warum geben Unternehmen extra Geld aus um die Rechte zuhaben dazu ein Spiel zu machen, wenn man weiß das Filmspiele zu 90% floppen!
HunterSthompson
05. Mai 2011 um 19:08 UhrUnd Nochmal: Morgens, Halb zehn, im Entwicklerstudio bei Sega; Fred: OK. Sehen wir uns mal die wichtigsten Tagesordnungspunkte an. Muss noch jemand auf die Toilette? Hey Nick, schläfst du schon wieder? Was ist mit deinem Dossier über die nächsten Kinofilme? Nick: Was? Oh shit, hat etwas länger gedauert gestern.
Fred: Meine Güte das ist doch nicht wahr. Weiss irgendwer was gerade angesagt ist? Seth räuspert sich. Seth: HmHm. Äh chef, ich hab mir grad Thor aus dem Internet runtergeladen, der kommt nächstes Monat ins Kino! Fred blickt skeptisch auf. Fred: Thor also, ja? Nick, kennst du den Film? Nick: Ja, ich glaub der könnte gut auf unsere alte Iron Man Engine passen. Fred atmet erleichtert aus. Fred Puh, schwein gehabt jungs. Seth – Du spielst God of War nochmal durch und Nich Möbet die Iron Man Engine etwas auf. Ich wiill das Teil in 2 Wochen auf meinem Schreibtisch sehen, schließlich brauchen wir noch ein bisschen Zeit für’s Marketing. Noch Fragen? Dann legt euch mal ins Zeug Männer!
bigxcrash
05. Mai 2011 um 19:13 Uhrmich wunderts nicht war ja irgendwie klar
[AWC] Predator
05. Mai 2011 um 19:16 UhrDas bis jetzt beste Film Spiel war X-Man Orgins Wolverine
HunterSthompson
05. Mai 2011 um 19:25 UhrIch würde eher sagen Batman, aber wolverine ist auch ziemlich gut.
Orochi-Zero
05. Mai 2011 um 19:31 UhrIch habe so viele Lizenzversoftungen erleben müssen und bis jetzt haben mich nur 3 Spiele überzeugen können…
X Men Origins: Wolverine, Constantine und Van Helsing… Auch wenn viele die beiden letzt Genannten schlecht finden, haben sie mir großen Spaß gemacht. Vor allem, weil Van Helsing seine original deutsche Synchro hat…
Zurück zum Thema:
Also wird Thor demnächst für 10 Pfund in England verfügbar sein, während man es hier nach wie vor mit einem Vollpreis-Produkt für 50 EUR aufwärts zu tun bekommt…
Da der spielerische Anspruch in Sachen „Schwierigkeitsgrad“ wohl auch nicht wirklich vorhanden ist, wird Thor wohl von einigen Trophy-Huntern ins Visier genommen… natürlich als ausgeliehene Version, die man für 2 EUR Leihgebühr an einem verregneten Sonntag am Stück durch spielt…
[AWC] Predator
05. Mai 2011 um 19:34 UhrBatman ist keine direkte Filmversoftung @ Hunter
betim
05. Mai 2011 um 19:46 Uhr@Predator jaa XMEN war das beste …
Stefan-SRB
05. Mai 2011 um 20:12 Uhrwieder so ein fail den keiner braucht. das beste lizenspiel aller zeiten ist Batman Arkham Asylum.
Psycho-Ente
05. Mai 2011 um 20:45 UhrAlso mal im ernst, nichts ist schlechter als IRON MAN 2, dieses Game ist so mies, so grottig….man wagt es kaum zu glauben! Thor scheint sich wohl direkt dahinter einzureihen, aber..neeeeeiiiin es ist doch kein Lizenzspiel, neeeiiiiin SEGA strebt neue Qualität an! 😉
Ja die neue Qualität von SEGA sieht man hier nur all zu deutlich! Eine Schande zu was dieser Publisher verkommt……..
Flo19996
05. Mai 2011 um 20:50 UhrWar ja klar! Eigentlich gehören 99% von Spielen zum Film in die Tonne…
DDoubleM
05. Mai 2011 um 21:04 Uhr@Psycho-Ente
Alter, du sagst es, du sagst es..
InFinity
05. Mai 2011 um 21:10 Uhruuuh, ich freu mich auf den gameone bericht 😀
dr�lex019
05. Mai 2011 um 21:45 UhrDas Problem bei Spielen zu Filmen ist, dass Filme keine Spiele sind. Mann kann nicht einfach aus der Story eines 2 Stunden Filmes ein Spiel machen.
Dazu kommt noch, dass die Produzenten so viel Geld wie möglich sparen wollen und deshalb nur „kleine“ aber vor allem billige Publisher beauftragen.
D4RKGUGU
05. Mai 2011 um 21:45 Uhrist nur was für Trophyhunter – wenn überhaupt…
dr�lex019
05. Mai 2011 um 21:48 Uhrwenns überhaupt trophys gibt!!!!
TGameR
05. Mai 2011 um 21:52 UhrHabe bereits nach ersten Gameplayszenen befürchtet, dass das nix wird. Schade^^
kevinkoko
05. Mai 2011 um 22:01 Uhrwar ja klar… und das game kostet 60 euro, welcher trophyhunter gibt schon 60 euro für ein game aus^^ hakoom vllt
The Kill
05. Mai 2011 um 22:16 UhrBatman Begins gefiel mir gut 🙂 war glaub ich die einzige filmversoftung die ich mochte 😀
Alpenmilchesser
05. Mai 2011 um 22:34 UhrIch hab auch einige Platintrophäen aber sowas kommt mir nicht in die ps3 ,die Spiele müssen auch bei dem ein oder anderen Trophäenjäger gut sein, jedenfalls mach ich das so. Ich kuck mir bei Zeiten den Film an der ist wohl ganz gut.
dado00
06. Mai 2011 um 08:29 UhrNa ja
SNIPERbehind
06. Mai 2011 um 10:56 UhrAch. Schade
Argonar
08. Mai 2011 um 16:32 UhrEs gibt ein Spiel das schlechter war als Iron Man 2 und zwar Iron Man 1. Außerdem möchte ich hier gerne Superman Returns als eines der schlechtesten Lizenzgames nominieren.
Halbwegs gute Film Spiele hatt es aber schon auch gegeben, ein paar wurden ja schon genannt. X-Men Origins (x-Men 3 ging auch), Batman Begins und ehrlich gesagt fand ich die Spider-Man games ganz gut, besonders die ersten beiden.
Diese haben es in gewisser Weise richtig gemacht und nicht nur den Filminhalt wiedergegeben sondern mehr auf andere zusätzliche Storyinhalte geachtet. Ich mochte auf alle Fälle das Gameplay und die Spiele hatten das was den Filmen gefehlt hat. Nämlich Spider-Man’s Wortwitz.