TEST: No More Heroes – Heroes' Paradise

Goichi „51“ Suda – Ein Name der zu kreativen Spielideen und virtuellen Kunstwerken verpflichtet. Nach Titeln wie „Killer 7“ und „Flower“ erschien dieser Tage die leicht überarbeitete Wii-Portierung „No More Heroes: Heroes‘ Paradise“ für die PlayStation 3. Was euch erwartet? Ein Möchtegern-Killer, jede Menge Pixelblut und ein Gameplay, das diesen Namen leider nur selten verdient.

Was wir cool finden

Schräge Charaktere, kreatives Artdesign
Ein Anime-Nerd wird zum Super-Killer. Ein Boss-Gegner singt wie Frank Sinatra schmalzige Schmonzetten in einem Baseball-Stadion. Und unsere Auftraggeberin trägt einen geradezu verboten kurzen Rock. Ja, „No More Heroes: Heroes‘ Paradise“ ist ein verdammt schräges Spiel. Das Charakterdesign der comichaften Figuren ist kreativ und lustig, wie in kaum einem anderen Actionspiel. Die englischen Dialoge sprühen vor unterschwelligem Witz, scheuen aber auch nicht vor platten Gags zurück. Die Zwischensequenzen sind das klare Highlight von „No More Heroes“. Denn hier verwandelt sich das Spiel in ein kleines Kunstwerk.
Urteil: Gut

Unterhaltsame Boss-Kämpfe
Japaner wissen, wie man Boss-Battles inszeniert. „No More Heroes: Heroes‘ Paradise“ bildet da keine Ausnahme. In bester Arcade-Tradition müsst ihr euch zunächst Angriffsmuster merken und so eine Strategie gegen die elf Top-Mörder von Santa Destroy entwickeln. Zugegeben, die Bosse sind nicht sonderlich schwer, aber aufgrund des tollen Charakterdesigns sicherlich einer der wenigen echten Höhepunkte von „No More Heroes“.
Urteil: Gut

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Was wir weniger cool finden

Solider Move-Support, aber wenig Tiefe
Die Wii-Steuerung wurde ordentlich auf die PlayStation-Move übertragen. Glücklicherweise verzichtet „No More Heroes“ in den Kämpfen auf schweißtreibendes Rumgehampel. Schlag-Kombinationen ruft ihr bequem mit den Knöpfen aus, blockt und rollt auf Tastendruck. Anfänger wählen den Schwierigkeitsgrad „Süß“ und müssen gar nicht erst die Blocken-Taste benutzen. Hinzu kommen Würfe, die ihr ausführt, nachdem ihr euren Widersacher schwindelig geprügelt habt. Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die blutigen Finishing-Moves. Das Spiel wechselt in den Pausenbildschirm und ein Pfeil zeigt euch in „Dance Dance“-Manier die Richtung an, in die ihr die Move bewegen müsst.

Spielt ihr mit dem Controller funktioniert das Spiel ebenfalls sehr gut. Ein Tutorial weist euch anfangs in alle Tücken der Technik ein. Was dem Kampfsystem allerdings über weite Strecken fehlt, sind die richtigen Gegner. So trefft ihr ständig auf geklonte Handlanger der Top-11-Killer. Diese agieren weder clever noch herausfordernd und so verkommen die Kämpfe schnell zur blanken Routine. Das schadet leider dem insgesamt positiven Gesamteindruck der Steuerung!
Urteil: Befriedigend

Zu viel Routine
Hätte Suda 51 doch ebenso viel Kreativität in das Gameplay von „No More Heroes“ gesteckt, wie in das Artdesign. Denn das Spiel entpuppt sich nach kürzester Zeit als pures Abarbeiten von Routinen. Ihr erledigt einen Killer und müsst danach das Antrittsgeld in spielerisch anspruchslosen Nebenjobs zusammen klauben. Mal geht ihr Rasen mähen, mal schleppt ihr Kokosnüsse durch die Gegend. Danach zur Bank, das Geld abliefern und schon folgt der nächste Boss-Level.

Zwar könnt ihr euch auch noch in Travis‘ Motel ein wenig vergnügen oder andere Aufträge erfüllen. Doch spielerischer Anspruch sieht anders aus. Die Spielablauf ist einfach zu durchschaubar und wären die Charaktere nicht so herrlich verrückt, wäre „No More Heroes: Heroes‘ Paradise“ direkt ein Fall für den Papierkorb.
Urteil: Mangelhaft

VIDEO: Die ersten 20 Minuten

Open World? Nein, danke!
So genial das Artdesign und die Figuren von „No More Heroes“ sein mögen, so hässlich und spielerisch unnötig ist die Stadt Santa Destroy. Für Ausflüge benutzt ihr Travis‘ aufgemotztes Motorrad. Die Steuerung ist zwar solide, aber die Physik kommt direkt aus der Pixelhölle. Bleiben wir vor einem Laternenmast stehen, können wir nicht mehr drumherum oder gar rückwärts fahren. Fahren wir frontal in den trägen Zivilverkehr hinein, fliegen wir in einer seltsamen Bewegung durch das Vehikel.

Santa Destroy selbst ist ebenfalls ausgesprochen unansehnlich. So viel Kantenflimmern, grottige Texturen und eckige Landschaften haben wir schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nur die Charaktere und einige Traumsequenzen wurden halbwegs mit Lichteffekten und netten Arealen bedacht. Der Rest des Spiels ist wie ein Verkehrsunfall, bei dem man besser nicht zu lange zuschaut.
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Konami
USK: ab 18 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.mmv.co.jp/special/game/nomoreheroes/

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Grim_Reaper

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18. Mai 2011 um 16:04 Uhr
Nowa_Play3

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18. Mai 2011 um 16:05 Uhr
Jebi<Ga>Johnny

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DevilDante

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18. Mai 2011 um 20:57 Uhr
GHETTOLOVE91

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19. Mai 2011 um 06:30 Uhr
RenjiAbarai

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19. Mai 2011 um 10:34 Uhr