GC-Vorschau: Rage angespielt

Bei id Software’s Open-World-Shooter ist die Euphorie groß und der Hype noch viel größer. Erwartet uns hier die nächste Evolutionsstufe des Genres aus der Feder der „Doom“-Schöpfer? Auf der gamescom nahmen wir uns viel Zeit, um „Rage“ hinter verschlossenen Türen anzuspielen.

Schöne Spielwelt, aber …
„Rage“ benutzt bekanntlich so genannte Megatexturen. Mit diesen überspannen die Grafikdesigner eine bereits bestehende Spielwelt. Dadurch werden Speicher und Hardware-Ressourcen gespart, die wiederum an anderer Stelle zum Einsatz kommen. In unserer Preview-Fassung lief „Rage“ bei 60 Bildern in der Sekunde auf 720p im Fullscreen. Es gab also keinerlei schwarze Balken oder andere Einschränkungen. Technische Unterschiede zur Xbox 360-Fassung, die gleich nebenan gezockt wurde, konnten wir keine entdecken. Die PC-Fassung sah allerdings deutlich besser aus.

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Einige kleine Kritikpunkte sollen aber vor der großen Lobhudelei doch erlaubt sein. Zunächst einmal fiel uns das in bestimmten Bereichen doch recht deutliches Kantenflimmern auf. Gerade bei unbelebten Gegenständen in dunklen Räumen wirkte das Bild dadurch ein wenig unruhig. Außerdem waren wir von der Physik-Technik hinter „Rage“ enttäuscht. Normalerweise erwarten wir bei Feuergefechten zerberstendes Inventar, zerstörbare Objekte und Umgebungen. Bei „Rage“ gibt es solche Extras nur sehr selten. Selbst Deko-Vasen oder Kisten haben unserem MG-Beschuss wacker stand gehalten.

Doch abseits von diesen Einschränkungen hinterlässt „Rage“ technisch einen blitzsauberen Eindruck. Die Spielwelt erstrahlt in schönstem postatomaren Ödland-Panorama. Die durchgeknallten Banditen springen wie Capoeira-Kämpfer durch die Luft, gehen in Deckung und rennen panisch davon, wenn wir ihnen eine Granate vor die Füße werfen. Die Animationen sind superflüssig und natürlich reagieren die Schurken auch dynamisch auf Beschuss. Treffen wir einen der Bekloppten etwa in der Bauchregion, hält dieser sich die angeschlagene Stelle, läuft danach aber ein wenig langsamer weiter. Das Szenario lädt förmlich zu umfangreichen Expeditionen ein, auch wenn uns das Spiel anfangs noch stark an die Hand nimmt. Aber das ist ja bei einem Open-World-Spiel nicht verkehrt.

Ballern, sammeln, basteln
Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns um die Shooter-Mechanik von „Rage“ eigentlich nie Sorgen gemacht. Id Software sind die Väter dieses Genres und da überrascht es nicht, dass sich auch „Rage“ einfach klasse spielt. Über das Halten von R2 bringt ihr das Waffen- und Munitionsmenü auf den Bildschirm. Für eure vier Knarren könnt ihr nämlich mit dem linken Stick verschiedene Kugelarten auswählen. Die Fat Boy der normalen Pistole richten etwa bedeutend mehr Schaden an als die Standardmunition. Die Gefechte laufen id-typisch flott ab, sind aber taktischer als in manch anderem Spiel der Shooter-Väter. Hier müsst ihr auch mal kurzzeitig in Deckung gehen, andere Wege zum Flankieren suchen oder gar eines der technischen Gadgets wie die Spider-Gun einsetzen.

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Eine nette Idee: Wenn ihr drauf geht, müsst ihr euch in einem Mini-Spiel selbst wiederbeleben. Hier gilt es, die beiden Analog-Sticks möglichst schnell in die vorgegebene Position zu bringen, und anschließend R1 und L1 zu drücken. Umringen euch in dem Moment noch Gegner, bekommen diese einen Stromschlag. Checkpunkte gibt es zwar, kommen aber dank der Defibrilator-Funktion nur selten zum Einsatz.

Das Crafting-System wirkte zumindest in unserer einstündigen Session einfach, aber durchaus handlich: Gegenstände finden, Bauplan entdecken und dann im Inventar das gewünschte Objekt per Tastendruck zusammen schustern. So basteln wir uns aus einigen alten Klamotten Bandagen oder aus dem Electric Wire Kit, einem Hardware Package und kleinen Zahnrädern einen Lock Grinder zum Aufbrechen von versperrten Türen.

System: Playstation 3
Vertrieb: Bethesda
Entwickler: id Software
Erscheinungstermin: 07. Oktober 2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://rage.com/

Einschätzung: sehr gut

Man sollte nicht den Fehler machen und „Rage“ mit einem RPG-Monster wie „Fallout 3“ zu vergleichen. Denn „Rage“ will dessen Komplexität gar nicht erreichen. Hier geht es eher um das Zusammenspiel von Gadgets, Vehikeln und den aufrüstbaren Waffen. Unter dieser Rollenspiel-Schale tickt natürlich ein klassisches id-Software-Shooter-Herz. Und dieses schlägt schnell und ausgesprochen laut: Die ersten Missionen im postatomaren Ödland von „Rage“ machen Spaß und lassen die Qualitäten erahnen, mit denen der Open-World-Shooter im Spielverlauf glänzen wird.

Die Gegner-KI war ordentlich, selbst bei Wald-und-Wiesen-Banditen. Die Spielwelt wirkte in sich rund und stimmig, die RPG-Elemente passen nahtlos in das Szenario auch wenn sie nicht gerade sonderlich komplex ausfallen. „Rage“ wirft allerdings einige Fragen auf: Etwa wie die Entwickler die gewonnenen Open-World-Freiheiten über die gesamte Spielzeit nutzen wollen? Oder ob die Geschichte hinter „Rage“ tief genug ist, um auch langfristig zu überzeugen? Denn Märchenonkel waren die Jungs von id Software ja noch nie!

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Stefan-SRB

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20. August 2011 um 18:27 Uhr
GHETTOLOVE91

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20. August 2011 um 18:31 Uhr
German-Eule

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OldSchool Gamer

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17. September 2011 um 12:24 Uhr