GC-Spielbericht: UFC 3

Die Kampfsportliga UFC (kurz für Ultimate Fighting Championship) hat es nicht leicht in Deutschland. Die Landesmedienanstalt hat die Ausstrahlung der Kämpfe im TV verboten. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Trotzdem will die UFC unter Federführung von Präsident Dana White Fuß in Europa fassen. Da wundert es niemanden, dass THQ und UFC anlässlich der gamescom kurzerhand Kämpfer Wanderlei Silva zu einer spontanen Autogrammstunde einfliegen lassen.

Dem nicht genug: In Köln zeigten die Entwickler auch erstmals eine komplett spielbare Version des Kampfsportsimulation. „UFC 3“ soll leichter werden. Handlicher. Aber es spielt sich deshalb noch lange nicht wie ein Arcade-Prügler.

Für Einsteiger und Profis
Kaum ein Spiel war jemals körperlich anstrengender als „UFC Undisputed“. Denn hier musstet ihr für jede Kleinigkeit den rechten Analog-Stick kreisen lassen. Bei einem 15-minütigen Kampf artete das Spiel häufig in Arbeit und Chaos aus. In „UFC 3“ will man es euch leichter machen. Daher gibt es eine zweite Steuerungsoption: Hier genügt ein einfacher Zug nach oben bzw. unten, um Transitions und Positionswechsel herbei zu führen. Außerdem erscheinen nun während des Kampfes immer wieder Info-Fenster, in denen euch das Spiel an die Buttonbelegung erinnert oder euch Tipps für fortgeschrittene Manöver gibt. Auch ein Trainingsmodus wurde eingebaut. All diese Möglichkeiten sind aber natürlich nur optional und können im Pausenmenü bequem ausgeschaltet werden.

Die „Einsteiger-Steuerung“ funktioniert sehr gut. Denn sie nimmt ein wenig die Hektik aus dem Geschehen. Statt wie wild am Stick zu drehen, konzentrieren wir uns nun besser auf Takedowns oder Konter. Das Kampfsystem wurde zudem um ein erweiterte Kicksystem ausgebaut. Kicks können nun zu einem technischen KO führen. Tretet ihr eurem Widersacher immer wieder vor den Oberschenkel, sackt der Bursche irgendwann in sich zusammen. Auf der anderen Seite könnt ihr Kicks nun auch „checken“. Euer Kämpfer zieht also das Bein hoch und nimmt dem Tritt ein wenig Wucht. Dadurch erleiden beide Streithähne einen leichten Schaden am Bein.

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Zudem wird auch der Käfig aktiver ins Geschehen eingebunden. So könnt ihr einer Bodenlage entkommen, indem ihr euch gegen die Maschen stemmt und diese „hoch lauft“. Außerdem können sich Aufgabespezialisten vom Käfig abdrücken oder ihren Gegner am Käfig festnageln. Das Kampfgeschehen an sich kam uns schneller vor, als noch bei den Vorgängern. Die Erholungszeiten nach Schlagsalven waren sehr kurz bemessen, daher war es mit gut konditionierten Kämpfern möglich, einen Punchserie nach der anderen zu starten. Das ehemals recht schnöde Submission-System wird durch ein Mini-Spiel ersetzt. Hier mussten wir versuchen, unseren roten Balken über den blauen unsere Gegenspielers zu legen. Irgendwie wollte uns diese Idee nicht so recht gefallen, da sie dem Spiel einfach seinen authentischen Touch raubt.

Allerdings wird es viele Einstellungsmöglichkeiten geben. So könnt ihr etwa die Stats ausgleichen und nur noch mit den unterschiedlichen Kämpfertypen und Stil antreten. Oder ihr stellt das Spiel auf realistisch. Dann müsst ihr euch die Energie gut einteilen und manch Action-Element wird aus dem Spiel genommen.

Die ganze Welt des Kampfsports
Die eigentlich größte Ankündigung für Kampfsportfreunde ist aber zweifellos die Tatsache, dass in „UFC 3“ gleich zwei Verbände auftauchen. Neben der UFC selbst wird nämlich die einstige japanische Vorzeigeliga PRIDE mit dabei sein. Hier ist das Regelwerk deutlich anders. U.a. kämpft ihr in einem normalen Ring und Tritte an den Kopf des am Boden liegenden Gegners sind ebenfalls erlaubt. Das komplette Regelwerk wird ebenso enthalten sein, wie der Ring und natürlich spezifische PRIDE-Kämpfer. Wanderlei Silva etwa taucht in gleich zwei Versionen auf – inklusive unterschiedlicher Statistiken. Alles in allem werden in „UFC 3“ daher mehr als 150 Kämpfer enthalten sein.

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System: Playstation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Yuke’s
Erscheinungstermin: Anfang 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.ufcundisputed.com

Einschätzung: durchschnittlich

Hundertprozentig hat uns die Neuausrichtung von „UFC 3“ noch nicht überzeugt. Gerade das Submissionsystem wirkte in sich noch nicht rund und störte mit ausgesprochen hässlichen Menüanzeigen. Auch die Geschwindigkeit des Spiels gibt uns zu denken: Oftmals warfen wir zwanzig oder dreißig Schläge in Folge, ohne danach nennenswerte Anzeichen von Erschöpfung beim Kämpfer zu erkennen. Da muss Yuke's noch ein wenig nachbessern. Die zusätzliche Einstellungs- und Einsteigerfunktionen sind dagegen eine gute Idee, um „UFC 3“ auch für Neulinge zu öffnen. Das Spiel hat nämlich in jedem Fall Potenzial, um an den großen Erfolg seines Vor-Vorgängers „UFC Undisputed 2“ anknüpfen zu können.

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Menschenfeind

Menschenfeind

25. August 2011 um 13:02 Uhr