ANGESPIELT: Mass Effect 3

Es ist inzwischen schon beinahe abstrus, was für Ansprüche die Rollenspielexperten von BioWare in Sache Action an „Mass Effect 3“ haben. Sie wollen mindestens genauso gut sein wie „Uncharted 3“. Ein mutiges Vorhaben. Unserer Ansicht nach gelingt dies nicht ganz. Muss es aber auch gar nicht.

Denn allein die Präsentation von „Mass Effect 3“ hat uns einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt. BioWare jongliert erneut gekonnt mit den Gefühlen des Spielers und legt auch ansonsten in allen Bereichen eine ordentliche Schippe drauf.

Große Emotionen
Die Welt steht kurz vor dem endgültigen Aus: Die Reaper blasen zur finalen Invasion auf den blauen Planeten. Und wer soll den Karren aus dem Dreck ziehen? Commander John Shepard natürlich. Doch bevor er eine Armee zum Gegenangriff anführen kann, muss er zunächst selbst vor den Reapern flüchten.
In unserer Präsentation sahen wir einen frühen Abschnitt aus „Mass Effect 3“, in dem Shepard gemeinsam mit Admiral Anderson aus Vancouver entkommen muss. Gleich zu Beginn drückt das Action-RPG ordentlich auf die Tränendrüse. Überraschend finden wir einen verschüchterten kleinen Jungen in einem Luftschacht. Wir stehen vor der Wahl, lassen wir ihn zurück oder helfen wir ihm. Wir bitten ihn vorsichtig mitzukommen. Doch eher lehnt ab. Einen Kameraschwenk später ist er verschwunden.

Admiral Anderson ist kein Teil von Shepards Trupp, daher können wir ihm keine Befehle erteilen. Deutlich wird in diesem frühen Level aber bereits das Maß an Actionsequenzen. In einem Moment rutscht Shepard den Abhang hinunter, rollt sich danach ab. Auch Objekte im Raum wie Bänke oder Blumenkübel stellen für ihn kein Hindernis mehr dar. Die Spielwelt von „Mass Effect 3“ ist offener. Shepard kann auf Tastendruck mit mehr Objekten interagieren und diese überwinden. Dadurch wirken die Areale nicht mehr wie ein künstlich aufgebautes Labyrinth, sondern natürlicher.

Die Mission endet natürlich mit der Rettung Shepards durch seine frühere Wegbegleiterin Ashley. Admiral Anderson bleibt zurück. Bei einem letzten Blick von der Normandy sieht Shepard den kleinen Jungen vom Beginn, wie er in einen Rettungsgleiter einsteigt. Was dann passiert … verraten wir an dieser Stelle nicht. Aber BioWare setzt hier bereits gezielt auf emotionale Momente, die niemanden kalt lassen dürften. Shepard bekommt an dieser Stelle auch den offiziellen Auftrag von Anderson eine Armee zusammen zu stellen. Allerdings wird das ein schwieriges Unterfangen: Wem kann Shepard vertrauen? Welche Position nimmt Cerberus ein? Und was für Lügen und Intrigen erwarten ihn noch?

Gemeinsam kämpfen und siegen!
Im zweiten Abschnitt ist Shepard mit Garrus und Morinth unterwegs. Gemeinsam müssen sie eine mit einem tödlichen Virus infizierte Kroganerin eskortieren. Auch den Professor Mordon Solus treffen wir an dieser Stelle wieder. Die Kämpfe laufen noch immer über das Befehlsrad. Allerdings werdet ihr nun auch Aktionen auf Hotkeys auf eurem Gamepad legen können. Dadurch wollen die Entwickler den Spielablauf beschleunigen.

Ein wenig enttäuscht waren wir – zumindest in dieser kurzen Preview – von der Gegner-KI. Die Widersacher (wir nennen an dieser Stelle absichtlich keinen konkreten Namen) rücken zwar gezielt vor, achten aber nicht auf ihre Flanken. Dadurch überraschten wir sie allzu häufig von hinten und konnten sie mit der neuen Omni-Blade – einer Art Energieschwert – niederstrecken.

Die Präsentation endete schließlich krachend mit dem Kampf gegen einen riesigen Atlas-Roboter. Hier haben wir die Wahl: Zerstören wir das Monster in Gemeinschaftsarbeit oder versuchen wir, den Piloten aus seinem Cockpit zu ballern. Denn dann können wir den Atlas selbst steuern. Wenn ihr übrigens noch Informationen über die Waffenupgrades und die Charakterentwicklung braucht, empfehlen wir euch unser Video-Interview mit Producer Michael Gamble.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: BioWare
Erscheinungstermin: 06. März 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://masseffect.bioware.com/

Einschätzung: sehr gut

„Mass Effect 3“ ist eines dieser Spiele, an die kaum jemand etwas kommen lässt. Jeder, mit dem wir auf der gamescom darüber gesprochen haben, geht davon aus, dass das Action-RPG wieder ein Hit wird. Eine echte Begründung konnten nur die wenigsten liefern. Es scheint fast so, als sei das Vertrauen in Bioware geradezu unerschöpflich. Und tatsächlich ist es auch gerechtfertigt: „Mass Effect 3“ sieht zwar nicht immer ganz taufrisch aus, überzeugt aber weiterhin mit seinen inneren Qualitäten. Allein die Präsentation wartete mit unglaublich emotionalen Momenten auf. Der Action-Part wirkt nun in sich deutlich runder und wird durch die verschiedenen RPG-Elemente noch einmal aufgewertet. Kurzum: „Mass Effect 3“ scheint auf dem richtigen Weg. Ziel: Der krönende Abschluss der Trilogie.

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LasVegasPlaya17

LasVegasPlaya17

18. September 2011 um 16:49 Uhr
Alpenmilchesser

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18. September 2011 um 16:58 Uhr
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