ANGESPIELT: Kingdoms of Armalur - Reckoning

In den vergangenen Monaten berichteten wir gleich mehrfach über „Kingdom of Amalur: Reckoning“: Beim EA Showcase in London sprachen wir mit Producer Ken Rolston (siehe im Artikel ein paar Zeilen weiter unten) und konnten anlässlich der offiziellen Ankündigung einen ersten Blick auf das Rollenspiel werfen (VORSCHAU).

Doch in der letzten Woche konnten wir „Reckoning“ endlich in aller Ruhe spielen. In den Kölner Büros von Electronic Arts spielten wir Big Huge Games‘ RPG rund drei Stunden an, folgten der Hauptquest und erledigten kleinere Nebenaufgaben. Nach einem etwas langsamen Start in die Geschichte hat uns „Reckoning“ schließlich doch in seinen Bann geschlagen.

Der Einstieg
Wie beinahe jedes Rollenspiel beginnt auch „Kingdom of Amalur: Reckoning“ mit einem Charaktereditor. Die Rasse bestimmt zunächst einige Grundeigenschaften bei der Interaktion mit NPCs und der Spielwelt. Als Ljosolfar seid ihr Hobbyzauberer, beherrscht Ansätze der Alchemie und der Kristallzauber. Zudem könnt ihr Bannsprüche von Gegenständen heben. Wir entschieden uns allerdings für die Varani. Sie sind in Amalur als Händler bekannt und knacken zudem Schlösser mit Leichtigkeit.

Der Editor selbst ist handlich, aber nicht sonderlich umfangreich. Gerade im Vergleich zu anderen RPGs. Wir bearbeiten das Gesicht unseres Protagonisten, verpassen ihm Piercings und Tattoos. Richtig interessant wird es schließlich bei der Auswahl der Gottheiten. Sie entscheiden über einige grundlegende Kampfeigenschaften. Fünf Götter stehen zur Auswahl: Feuer, Wasser, Krieg, Tod und Verderben. Wählt ihr etwa Feuer, ist euer Schützling besser im Umgang mit Feuerzaubern und resistenter gegen Hitze.

Rollenspiel ohne Klasse?
Wie ihr sicherlich aus früheren Vorschauberichten wisst, dreht sich in „Reckoning“ alles um das Schicksal. Unser Held allerdings hat seines verwirkt. Denn er ist zu Beginn tot und wird kurz nach dem Intro wiederbelebt. Er hat damit keine Bestimmung, keine feste Zukunft. Durch diese Wendung erklärt „Reckoning“ auch die Abschaffung der traditionellen Klassen. In dem Rollenspiel genießt ihr mehr Freiheiten als in den meisten anderen Titeln dieses Genres.

So ist die Waffenwahl frei – zumindest relativ. Denn die Auswahl eurer beiden Kriegsgeräte ist abhängig von eurem aktuellen Level und von den Fähigkeiten in den Bereichen Might (also Macht bzw. Kraft), Sorcerey (also Zauberei) und Finesse. Beim Hochleveln verteilt ihr drei Fähigkeitenpunkte auf drei Tech-Trees mit jeweils 25 aktiven und passiven Perks.

Ihr könnt euren Charakter so designen, wie ihr möchtet. Mischt die Fähigkeiten oder baut einen Bereich möglichst weit aus – die Wahl liegt bei euch. Diese Entscheidung öffnet euch schließlich verschiedene Schicksale in den Bereichen Finesse, Might und Sorcerey, sowie in Mischformen wie Sorcerey / Might. Folgt ihr etwa dem Might-Pfad stehen euch anfangs Wege wie Krieger oder Warlord zur Verfügung.

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Viel Arbeit in Amalur
Die Frage des Schicksals beeinflusst den gesamten Start des Spiels. Nachdem euch der Wissenschaftler Fomorous Hugues wieder ins Leben zurück geholt hat, bekommt ihr es mit der roten Legion zu tun und flüchtet aus den Katakomben nach Allestar. Unsere Haupt-Quest führte uns zu Agarth, einem Schicksalsweber, der unsere Zukunft lesen soll. Doch durch den frühen Tod unseres Helden besitzen wir kein Schicksal und sind somit eine Ausnahme in der Welt. Eine Art Auserwählter.

Die Spielwelt von „Reckoning“ ist riesig und absolut offen. Dungeons sind nicht an Level-Beschränkungen gebunden, können jederzeit betreten werden. Lediglich Hilfetafeln weisen euch auf die anstehenden Herausforderungen hin. Mounts – also Reittiere – gab es in den ersten drei Spielstunden übrigens nicht. Stattdessen greifen wir auf ein Fast-Travel-System auf dem Kartenbildschirm zurück. Leider müssen wir die gewünschten Orte zunächst ein Mal selbst entdeckt haben, ehe wir sie auf der Karte anwählen können. Um etliche Ausflüge durch das Königreich werdet ihr also nicht herum kommen.

Natürlich könnt ihr die Hauptquest auch links liegen lassen und das Land auf eigene Faust erkunden. Im Dorf Gorhart etwa wurde ein Fae angegriffen und wir müssen nun nach einer Heilerin in den Wäldern suchen. Wie in anderen RPGs auch erhaltet ihr durch das Erledigen von Quests Gegenstände, Geld und Erfahrungspunkte als Belohnung. Wer sich also fleißig um Aufträge bemüht, wird sicherlich auch einen leichteren Weg durch das Spiel haben.

Damit ihr abseits der Quest beschäftigt seid, gibt es in „Reckoning“ etliche Crafting-Funktionen. Gefundene Kräuter verarbeitet ihr in Tränken. Entweder haltet ihr euch hier an Rezepte oder experimentiert selbst ein wenig herum. Dann müsst ihr deren Wirkung allerdings im Selbstversuch ausprobieren – mit allen Konsequenzen. Weiterhin verstärkt ihr Waffen mit Edelsteinen und verbessert somit ihre Kampfeigenschaften.

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Die Klingen kreuzen
Die Kämpfe laufen in „Reckoning“ wirklich sehr flüssig und direkt ab. Ihr habt jeweils einen Knopf für Primär- und Sekundärwaffe, sowie einen für den Schild. Abhängig von eurem Timing blockt ihr oder pariert und hinterlasst dann einen duseligen Gegner. Zaubersprüche führt ihr durch das Halten der R2-Taste und den vier Aktionsknöpfen aus. Tränke habt ihr entweder als Kurzbefehle auf dem Digitalkreuz oder pausiert das Spiel mit L3 und gelangt so auf ein frei belegbares Item-Rad.

Im Gefecht wechselt ihr nahtlos zwischen den Waffen. Abhängig von eurer Position zum Gegner zeigt der Kämpfer automatisch andere Angriffskombinationen. Durch die sehr direkte Umsetzung habt ihr daher mehr Zeit, euch auf Zaubersprüche und Konter zu konzentrieren, anstatt über komplexe Angriffskombinationen nachzudenken. Bevor ihr jetzt aber denkt, „Reckoning“ wäre simples Gekloppe: Die Gegner werden mit zunehmender Spielzeit größer und stärker.Anfangs bekommen wir es mit Riesenratten und Spinnen zu tun. Später folgen monströse Steintrolle und riesige Ettin-Warlords.

Neben frontalen Attacken greifen Möchtegern-Schurken im Stealth-Modus auf Schleichattacken zurück. Mit einem Klick auf R3 geht unser Held in die Hocke und ist somit leise unterwegs. Ein Auge über den Köpfen der Feinde zeigt an, ob wir gerade entdeckt werden. Befinden wir uns schließlich in Schlagweite, genügt ein Druck auf Dreieck und schon vollführt unser Saubermann einen blutigen One-Hit-Kill. Ganz ähnlich funktioniert der Schicksalsmodus. Durch das Erledigen von Gegnern füllen wir einen Energiebalken. Drücken wir dann R2 und L2 gleichzeitig, geraten wir kurzzeitig in einen Kampfrausch. Diesen beenden wir mit einer kurzen Button-Mashing-Einlage und dem brutalen Meucheln unseres Widersachers.

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System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Bioware
Releasedatum: 06. März 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://masseffect.bioware.com/

Einschätzung: gut

„Kingdom of Amalur: Reckoning“ gefällt uns mit jeder Stunde Spielzeit besser. Der Grafikstil ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber die Spielwelt wirkt in sich dennoch stimmig. Außerdem gibt es hier herrlich viel zu tun: Nebenquests, Waffen-Upgrades und Kräuterkunde warten neben der Hauptquest auf euch. Das Kampfsystem ist dabei sehr direkt und handlich. Es könnte glatt aus einem reinrassigen Actionspiel stammen. Die insgesamt 75 aktiven und passiven Perks garantieren zudem jede Menge Experimentiermöglichkeit. Einzig bei den freischaltbaren Schicksalen sind wir uns noch nicht ganz sicher. Aber sei es drum: „Reckoning“ macht einen guten Eindruck und dürfte gerade für Freunde des Fantasy-Genres sehr interessant sein.

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