ANGESPIELT: Assassin's Creed Revelations

Den Mehrspieler-Modus von „Assassin’s Creed Revelations“ wurde ja in unserer letzten Preview ausreichend beleuchtet. Doch wie steht es um den Singleplayer? Aufgrund dieser Frage reisten wir nach Düsseldorf, wo wir die ersten Sequenzen des Assassinen-Abenteuers anzocken durften. Wie spielen sich Hakenklinge, Bomb-Crafting und Co. und wie wird es mit Ezio weitergehen?

Ezio, Altair oder Desmond?
Während unserer Session führten uns Mission Design Director Falko Poiker und Head Writer Darby McDevitt durch das Programm. Nach den Geschehnissen von „Brotherhood“ liegt Desmond Miles im Koma. Er wird nur noch durch den Animus am Leben gehalten. Er ist nun gefangen in dieser Welt und versucht, einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. In der Geschichte von „Revelations“ springt ihr daher immer wieder durch die Zeit und durch verschiedene Erinnerungen Desmonds. Daher gibt es gleich drei spielbare Charaktere: Desmond Miles, Altair und Ezio. Schließlich wolle man die Geschichte um Ezio und Altair zu Ende bringen, wie uns Falko Poiker verriet. Für Desmond Miles wird es wohl danach noch weitergehen.

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In unserer Session war allerdings nur ein sichtlich gealterter Ezio spielbar. Wir beginnen in Sequenz 2. Ezio landet mit einem Schiff in Konstantinopel und trifft dort auf Meister-Assassinen Yusuf Tanzim. Ein echter Lebemann mit losem Mundwerk, aber auch strengen Prinzipien und Moralvorstellungen. Besonders, was den Umgang mit Frauen angeht. Das bekommen wir auch gleich zu Beginn zu spüren. Während ein fünfzigjähriger Ezio weiterhin die jungen Dinger angräbt, präsentiert sich Yusuf als perfekter Gentleman mit Charme. Diese Art von Humor kennen wir aus „Assassin’s Creed“ und gerade die Zwischensequenzen sind aufgrund der leicht verbesserten Gesichtsanimationen wirklich hübsch geraten.

Konstantinopel selbst erstrahlt ebenfalls in voller Pracht. Die Architektur unterscheidet sich maßgeblich von Rom aus „Brotherhood“. Zwischen den Gebäuden gibt es deutlich mehr Höhenunterschiede. Lange Entfernungen könnt ihr daher problemlos mit einer Seilbahn überwinden. Deshalb besteht unsere erste Aufgabe auch im Training mit der brandneuen Hakenklinge.

Allheilmittel Hakenklinge
An der Steuerung für den Freerunning-Modus hat sich im Vergleich zu „Brotherhood“ natürlich nichts geändert. Wir halten R1 zum Sprinten gedrückt. Wollen wir klettern, drücken wir dazu noch die X-Taste. Und genauso funktioniert auch das Benutzen der Transportseile. Wir laufen bei gedrückte R1- und X-Taste auf die Balken zu und schon springt Ezio halbautomatisch an das Seil. Der Rest ist Formsache und wir genießen den Blick über Konstantinopel.

Aus dem Rutschen heraus greifen wir ahnungslose Wachleute der Templer mit Hilfe der Quadrattaste an. Die Attacke wird in einer kurzen, hübsch animierten Sequenz dargestellt. Die Handhabung ist nicht zuletzt deshalb sehr simpel, weil das Programm hier helfend eingreift.

Die Hakenklinge kommt in „Revelations“ aber auch beim Klettern zum Einsatz. Wollen wir weite Klüfte überspringen, betätigen wir die Kreistaste und schon reckt Ezio den Haken nach dem nächsten Vorsprung aus. Beim Hinaufsteigen von Wachtürmen klicken wir auf X, schon schnellt Ezio nach oben und angelt mit dem Haken nach Halt. Abstürze sollten also bei halbwegs koordiniertem Spielen kaum noch vorkommen.

Die Hakenklinge darf ebenfalls im Kampf genutzt werden. Ezio rollt sich nun aus dem Sprint geschickt über seine Gegner und kann diese mit dem Haken zu Boden reißen. Geschickte Spieler schleudern ihr Widersacher so von Dächern oder in den Fluss.

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Mit Bomben gegen Wachen
In Konstantinopel regieren zwei Fraktionen: Die Osmanen und die Templer. Die Osmanen sind recht genügsam und fungieren als Polizei. Solange wir nichts Schlimmes anrichten, können wir getrost an ihnen vorbei marschieren. Die Templer allerdings kennen Ezio natürlich und machen sofort Jagd auf ihn, sobald sie ihn erblicken.

Das Kampfsystem selbst hat sich im ersten Moment wenig geändert. Die Wald-und-Wiesen-Wachen sind Ezios Kampfkünsten kaum gewachsen und fallen seinen Attacken geradezu wehrlos zum Opfer. Wir konnten problemlos ein ganzes Rudel durch Konter und Kill-Serien ausschalten. Ubisoft Montreal hat das Kampfsystem nicht verändert, sondern für unseren Geschmack noch einen Tick leichter gemacht.

Schließlich können wir uns jetzt mit Hilfe verschiedenster Zutaten eigene Bomben zu Ablenkung zusammen bauen. An den vorgegebenen Stationen basteln wir Sprengstoff aus Teilen wie der Hülle, der Ladung und dem Schwarzpulver. Klassische Rezepte gibt es nicht, aber den Ergebnissen sind durch die Anzahl der Mittel Grenzen gesetzt. So nutzten wir etwa die einfache Cherry-Bomb zur Ablenkung, könnten diese aber auch mit Splittern für eine tödliche Wirkung füllen.

Ungewöhnliche Ideen!
Konstantinopel besteht aus vier Distrikten. Die Templer haben hier sieben Lager aufgestellt. Diese könnt ihr ähnlich wie die Borgia-Türme in „Brotherhood“ angreifen und erobern. Das Vorgehen ist identisch: Ihr sucht den Turm, killt den Kapitän und endet ein Rauchsignal in der Turmspitze. Allerdings zerstört ihr das Quartier diesmal nicht. Vielmehr nehmt ihr es ein und breitet somit euren Einflussbereich über die Stadt aus. Errichtet ihr hier Läden wie Schmieden oder Kleidergeschäfte, sind die Preise für euch niedrig. Allerdings können die Templer ihr einstiges Domizil auch zurück erobern. Diese Angriffe erfolgen in Tower Defense-Minispielen. Ihr betrachtet das Geschehen über Ezios Schulter von einem Gebäude aus.

Mit dem Cursor platziert ihr nun Einheiten auf den Dächern. Als Zahlungsmittel dient Moral, die ihr durch das Zukaufen so genannter Assassinen-Leader bekommt. So stellt ihr Barrikaden auf, setzt Bogenschützen oder „normale“ Assassine ein. Eine nette Idee, die immer wieder für kleinere Rangeleien um die Macht sorgen soll.

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Damit ihr nicht ständig auf euren Unterschlupf aufpassen müsst, könnt ihr so genannte Meisterassassinen ausbilden. Sie gehen ab Level 10 für einige Missionen mit euch auf Tour und können ab einer höheren Stufe ein Lager verwalten. Doch das wird seine Zeit dauern. Das Bruderschaft-Feature wurde leicht erweitert: Ihr schickt nun eure Sprösslinge erneut in fremde Länder, könnt sie dort sogar dauerhaft parken. In manchen Missionen müsst ihr nun Assassinen mit bestimmten Eigenschaften einsetzen. Ihr könnt sie aber auch weiterhin im Kampf rufen und auf eure Gegner hetzen.

Die osmanischen Stadtmusikanten
Ihre Kreativität lassen die Entwickler dagegen beim Leveldesign aus. Nach den ersten „Geh dort hin, finde das und töte dies“-Aufträgen müssen wir mit Ezio auf ein Volksfest schleichen. Doch sein Outfit ist dafür natürlich zu auffällig. Also folgen wir dem „Hitman“-Weg und knocken kurzerhand ein paar Musikanten aus. Diese borgen uns dann gezwungenermaßen ihr Kleidung somit Instrumenten. Der Clou an dieser Mission: Ezio lenkt die Opfer mit schönen Lautenklängen ab. Mit den Gamepad-Tasten bringen wir Ezio zum Singen, wechseln aber gleichzeitig über L3 in die neue Eagle-Vision: Mit ihr sehen wir Spuren von Zielpersonen. Außerdem erkennen wir missionsrelevante Templer, indem wir sie längere Zeit mit dem Fadenkreuz „anschauen“. So markieren wir in diesem Fall unsere Opfer und lassen sie von anderen, ebenfalls verkleideten Assassinen beseitigen.

Neben dem Haupt-Storypfad wird es auch in „Revelations“ wieder zusätzliche Level in den Katakomben Konstantinopels geben. Wir konnten u.a. einen ersten Abschnitt unter dem Galata-Turm spielen. Hier rutschten wir zunächst einen langen Wasserfall hinunter und mussten später „Prince of Persia“-Kletteraufgaben bewältigen.

System: Playstation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montreal / Anncey
Erscheinungstermin: November 2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://assassinscreed.de.ubi.com/

Einschätzung: sehr gut

Eigentlich ist „Assassin's Creed Revelations“ ein Selbstläufer. Der Vorgänger war bereits sehr gut und Ubisoft Montreal muss nun Ezios Abenteuer „nur“ noch zu einem befriedigenden Ende bringen. Die Spielmechanik wurde nur wenig angefasst, sondern lediglich um Elemente wie die Hakenklinge oder das Bomb-Crafting ergänzt. Das sind sicherlich nette Ideen, verändern aber das Gameplay nur marginal. Ein wenig enttäuscht waren wir vom Kampfsystem: Das Kontern ist für halbwegs geübte Spieler noch immer viel zu leicht. Klar soll Ezio wie ein echter Killer dastehen, aber muss er deshalb gleich ganze Horden von Gegnern ohne Gegenwehr umnieten? Wir erwarten von „Assassin's Creed Revelations“ nicht mehr und nicht weniger als einen gelungenen Abschluss der Ezio-Saga. Die echten Innovationen bekommen wir aber wohl erst in „Assassin's Creed 3“ geliefert.

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