Review

TEST: Crysis

play3 Review: TEST: Crysis

7.5

Vor über vier Jahren erschien „Crysis“ für den heimischen Computer und löste eine mittelschwere Grafikrevolution aus. Denn bis heute gilt das Spiel als das hardware-hungrigste Stück Software auf dem Markt. Nicht umsonst wurden einige Details bei „Crysis 2“ reduziert, damit es auf schwächeren Rechnern und Konsolen anständig läuft.

Nachdem im Sommer einige Gerüchte über eine potenzielle Konsolenfassung kursierten, könnt ihr diese nun seit einigen Tagen im PSN-Store für 19,99 Euro herunterladen. Aber kann ein vier Jahre alter Shooter überhaupt mit der modernen Konkurrenz konkurrieren?

https://www.youtube.com/watch?v=8YHH7CE3UbA

Was wir cool finden

Perfekte Gamepad-Steuerung
PC-Spieler werden sich noch an die umständlichen Befehlsräder erinnern, mit denen man früher die Nanosuit-Kräfte auswählte. Diese hässlichen und über die Maßen störenden Werkzeuge sind glücklicherweise virtuelle Geschichte. „Crysis“ wurde nahezu perfekt an das Gamepad angepasst und spielt sich nun beinahe wie sein Vorgänger. Über die Schultertasten tarnt oder panzert ihr euch. Mit Hilfe der L3-Taste legt ihr einen Sprint hin. Durch das Halten des Sprung-Buttons setzt ihr zu meterhohen Hüpfern an. Crytek hat sich wirklich alle Mühe gegeben, dass die Steuerung keinem aktuellen Shooter nachsteht.
Urteil: Sehr gut

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Hübsche, weite Inselwelt
Wir können es nicht anders sagen: Die – später eingefrorene – Insel von „Crysis“ sieht noch immer stark aus. Zwar ist die Grafikqualität auf der PlayStation 3 lange nicht auf dem Niveau eines aufgebohrten PCs. Doch wir haben in den vergangenen Monaten bereits weitaus hässlichere Landschaften und Effekte gesehen. Allerdings ist die Sichtweite insgesamt deutlich geringer als in der PC-Fassung. Crytek nutzt oftmals Nebelschwaden, um ein wenig Rechenpower zu sparen. Auch die hiesige Vegetation sieht zwar ordentlich aus, hätte aber weniger pixelig ausfallen dürfen.

Gut gefiel uns dagegen die Interaktion mit der Umgebung und die Gesamtpräsentation. Die Geschichte hinter „Crysis“ ist zwar mit seinen Nordkoreanern und Aliens nicht unbedingt innovativ, motiviert aber für die Zeit von acht bis zehn Stunden dennoch recht ordentlich.
Urteil: Gut

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Intelligentes Spieldesign mit solidem Umfang
Wie schon in „Crysis 2“ habt ihr auch im Vorgänger immer wieder die Qual der Wahl: Wollt ihr lieber schleichen oder doch besser mit gezogener Knarre durch die gegnerischen Reihen metzeln. Die Energie eures Nanosuits hält wie gewohnt nur eine gewisse Zeit, sodass ich eure Attacken stets gut timen müsst.
Zudem gibt es in „Crysis“ zwar Sinnabschnitte, aber keine klassischen Levels. Die Struktur ist daher weniger schlauchig, als bei den meisten anderen Shootern. Vielmehr sind die Bereiche offen und ihr könnt diese mit Hilfe von höheren Position und eurem Fernglas zunächst erkunden. „Crysis“ spielt sich – sofern ihr denn wollt – recht taktisch und gibt euch mit dem Nanosuit ausreichend Mittel zum Kampf an die Hand. Die Gegner-KI ist bis auf einige Patzer übrigens insgesamt recht fordernd. Schön auch, dass eure Widersacher – also Nordkoreaner und Aliens – andere Taktiken benutzen und sich so im Gefecht deutlich von einander unterscheiden.
Urteil: Gut

Was wir weniger cool finden


Viele Grafikmacken

Leider hat „Crysis“ die Reise zur PlayStation 3 nicht fehlerfrei überstanden. Damit wollen wir nicht sagen, dass „Crysis“ ein hässliches oder unansehnliches Spiel ist. Neben besagten kleineren Abstrichen in Puncto Grafikqualität müsst ihr zudem mit einigen unschönen Grafikmacken leben. So sorgen Bildfehler – ähnlich dem Tearing – immer wieder in Fahrzeugpassagen für ein ziemlich unruhiges Bild. Das stört zwar nicht jeden, ist aber dennoch nicht sonderlich hübsch. Außerdem treten auch die allseits unbeliebten Ruckler und Clippingfehler aus. Gerade bei größeren Gegnermassen und etlichen Explosionen auf dem Schirm geht das Spiel schon mal merklich in die Knie. Erschlagene Gegner ragen gerne in andere Objekte hinein, manchmal kommt es sogar zu schwerwiegenderen Problemen wie fliegenden Gegenständen. Allem Anschein nach hat Crytek hier nicht die größte Sorgfalt walten lassen.
Urteil: Mangelhaft

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Fehlende Inhalte
Die Kampagne besitzt mit etwa acht bis zehn Stunden Spielzeit eine solide Länge. Blöderweise war es das dann aber auch mit dem „Crysis“-Vergnügen. Den Multiplayer hat Crytek ebenso ersatzlos gestrichen wie eine – nicht ganz so spannende – Fahrzeug-Sequenz im Story-Modus. Unverschämtheit!
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Crytek
Erscheinungstermin: erhältlich
USK:
ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.crysis-game.com/

7.5

Wertung und Fazit

TEST: Crysis

Eigentlich hätte sich Crytek zum vierjährigen Geburtstag von „Crysis“ selbst ein Geschenk mit einer richtig guten PS3-Umsetzung machen können. Aber der Ego-Shooter bleibt technisch hinter den Erwartungen zurück: Gerade die unzähligen Bugs und das Tearing stören den Spielspaß gewaltig. Und das Wissen, dass da auch mal ein Multiplayer-Modus im Quellcode umher geisterte, sorgt bei uns ebenfalls nicht gerade für Jubelstürme. Davon mal ganz abgesehen, ist „Crysis“ auf der PlayStation 3 ein ordentlicher Vertreter seiner Zunft. Die Spielmechanik und das Leveldesign sind dank der Nanosuit-Funktionen und der verbesserten Steuerung sehr gelungen. 19,99 Euro sind im PSN-Store natürlich eine Hausmarke, aber wer noch Guthaben übrig hat und über so manchen Grafikfehler hinweg schaut, der wird in „Crysis“ recht gut unterhalten.

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Kommentare

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