TEST: Battlefield 3

Uns zieht es zurück nach Karkand: Electronic Arts und DICE veröffentlichen kurz vor Weihnachten das Expansionpack „Back to Karkand“ für „Battlefield 3“. Das Beste daran: Für Besitzer der Limited Edition ist die geballte Mehrspielerladung kostenlos und kann bequem im Ingame-Store herunter geladen werden. Alle anderen sind mit rund 15 Euro dabei.

Wir haben „Back to Karkand“ getestet und sind angetan. Trotzdem sehen wir in diesem Fall von einer klassischen Wertung ab. Denn es ist letztlich „nur“ ein Expansion-Pack mit vier neuen Mehrspieler-Karten, sowie zusätzlichen Fahrzeugen und Waffen. Aufgrund der schwierigen Vergleichbarkeit mit Vollpreisspielen oder auch PSN-Titeln verzichten wir daher auf ein Rating und beschränken uns auf ein umfangreiches und kritisches Fazit.

Neue Ausrüstung wurde geliefert!
Abseits der vier Karten liefert „Back to Karkand“ noch einige weitere Extras. Drei neue Fahrzeuge dürfen von euch in die Schlacht gefahren werden: Der F35B-Kampfjet steuert sich ähnlich wie die meisten anderen Düsenjäger im Spiel. Allerdings ist die Maschine ausgesprochen wendig, was für einige spannende Duelle in der Luft sorgt. Der BTR-90-Truppentransporter erwies sich auf größeren Maps als sehr vielseitiges Fahrzeug.

Schließlich passen hier nicht nur etliche Soldaten rein, das Vehikel besitzt auch einen Geschützturm. Die unserer Meinung nach unterhaltsamsten Neuerung im „Battlefield 3“-Fuhrpark stellt allerdings das DPV dar. Mit dem Buggy preschen wir mit einem Wahnsinnstempo über die Maps. Die Steuerung ist simpel, das Fahrgefühl angenehm und spaßig. Das DPV eignet sich perfekt für plötzliche Überfallmanöver oder das Einnehmen unbewachter Flaggenpunkte.

Weiterhin beinhaltet „Back to Karkand“ zehn neue Waffen. Diese sind allerdings nicht von Anfang an zugänglich, sondern müssen über so genannte Assignments aktiviert werden. Sie sind an bestimmte Aufgabe wie etwa das Reparieren von Fahrzeugen oder bestimmte Arten von Abschüssen gebunden. Wer also die neuen Waffen freischalten möchte, muss seine Spielweise umstellen und auf die neuen Gegebenheiten anpassen.

Das funktionierte in der Praxis ausgesprochen gut, da der Spielfortschritt – ähnlich wie beim Rangsystem – nach jeder Runde gespeichert wird. Ihr könnt die neuen Utensilien also Stück für Stück freischalten und die Aufgaben während der laufenden Runde auch mal vergessen, um wie gewohnt weiter zu spielen.

Angriff auf Karkand
Die für das Expansionpack namensgebende Map stammt ursprünglich aus „Battlefield 2“, fand aber in anderer Form ebenfalls ihren Platz in „Battlefield 2142“ und „Battlefield Free2Play“. Auch in „Angriff auf Karkand“ spart DICE nicht mit neuen Gebäuden. In den unzähligen Seitenstraßen kommt es nun immer wieder zu hitzigen Feuergefechten.

Scharfschützen auf den Dächern heizen wir dank der ebenfalls überarbeiteten Physik-Technik der Frostbite 2-Engine ordentlich ein. Zumindest die Fassaden der Gebäude sind an vielen Stellen zerstörbar und so spielt sich Angriff auf Karkand dynamischer als zu „Battlefield 2“-Zeiten. Wirklich gut gefallen hat uns hier der taktische Einsatz von Panzern. Sie sind nicht selten das Zünglein an der Waage.

Wake Island
Die hufeisenförmige Insel gehört zu den Klassikern der „Battlefield“-Reihe und wurde u.a. in „Battlefield 1942“ bekannt. Sie gehört auch im Jahr 2011 zu den dynamischsten und am besten ausbalancierten Karten überhaupt, obwohl uns einige Veränderungen aufgefallen sind. So fehlen etwa Stützpunkte an den äußersten Enden der Insel.

Dadurch sind die Schlachten deutlich schneller und knubbeln sich im Zentrum der Karte. Ebenfalls auffällig: Einige Straßen wurden zusätzlich eingebaut, damit Panzer problemlos in alle wichtigen Bereiche der Map vordringen können. Wake Island spielt sich aufgrund der vorgenommenen Veränderungen in „Back to Karkand“ deutlich knackiger als bei früheren Ablegern. Diese Unterschiede könnten Veteranen der Serie durchaus übel aufstoßen. Alle anderen dürften sich aber über rasche Abschussfolgen und jede Menge flotte Gefechte freuen.

Sharqi-Halbinsel
Bei unserer Preview-Session in den Büros von Electronic Arts vor einigen Wochen hat man uns Sharqi-Halbinsel (oder auch Sharqi Peninsula) noch vorenthalten. Der Grund ist nun offensichtlich: Die Map – bekannt aus „Battlefield 2“ und „Battlefield Free2Play“ – wurde grafisch vollständig renoviert. Das komplette Setting wirkt nun in sich farbenfroher.

Über der Map erstrahlt ein blauer Himmel, die Umgebung selbst wurde mit einem grünlichen Farbfilter überzogen. An der eigentlichen Struktur der Map hat sich dagegen nichts verändert. Ihr streitet euch hier noch immer um Stationen wie die Baustelle, den Aussichtspunkt oder das Hotel. Das Kampfgebiet ist weniger zentralisiert, als etwa auf Wake Island. Dadurch spielen Fahrzeuge wie Panzer eine deutlich größere Rolle.

Golf von Oman
Die einstige Wüstenmap „Golf von Oman“ aus „Battlefield 2“ hat gerade optisch einige riesige Veränderungen durchgemacht. Ursprünglich wurde dieser Schauplatz durch seine eher karge Bebauung und jeder Menge fliegendem Wüstensand geprägt. Das ist nun ein wenig anders:

Das Szenario ist ähnlich, allerdings ist die Struktur der Stadt stark verändert worden. Gerade an Checkpunkten wie der Baustelle bieten euch nun etliche Gebäude Schutz vor feindlichen Angriffen. Die einzelnen Flaggenpunkte können letztlich nur mit gutem Teamwork gehalten werden, denn sie sind schwer zu überschauen. Allerdings glänzt gerade Golf von Oman mit einigen ungewöhnlichen Ideen: Beim Überqueren einer nahezu freien Autobahntrasse kommt es immer wieder zu spannenden Duellen. Und Scharfschützen fühlen sich auf den unglaublichen hohen Kränen natürlich ebenfalls ausgesprochen wohl.

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: DICE
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.battlefield.com/de/battlefield3