VORSCHAU: Max Payne 3

Manche Spiele brauchen ein wenig länger. Das wissen wir spätestens seit „Duke Nukem Forever“. „Max Payne 3“ sollte ursprünglich bereits Ende 2009 erscheinen.

Doch Rockstar entschied sich dafür, dass Spiel gleich mehrfach nach hinten zu verschieben. Die zusätzliche Zeit sollte dem Titel zu Gute kommen und eine höhere Qualität garantieren. Inzwischen nähert sich das Action-Epos langsam der Fertigstellung.

Im März soll Max Payne erneut zu den Waffen greifen. Wir haben für euch alle Informationen zum vielleicht spannendsten Rückkehrer 2012 parat.

Ein kurzer Rückblick
„Max Payne“ erschien 2001 u.a. für PC, Xbox und PlayStation 2. Es war ein Third-Person-Actiongame und erzählte die finstere Geschichte des Polizisten Max Payne. Seine Familie wird von unter der Droge Valkyr stehenden Killern ermordet. Was anfangs wie ein aus dem Ruder gelaufener Überfall aussieht, entpuppt sich im Verlauf der in Comic-Sequenzen erzählten Story als groß angelegtes Komplott. Max Payne durchlebt alle Tiefe des Polizeigeschäfts, wird aufgrund seine brutalen Vorgehens entlassen und plagt sich obendrein mit Albträumen von seiner ermordeten Familie herum.

Im 2003 veröffentlichten „Max Payne 2: The Fall of Max Payne“ kehrt er zur Polizei zurück, gerät allerdings in den Konflikt mit eine Mafia-Organisation. Bei den Ermittlungen lernt er u.a. die Femme Fatale Mona Sax kennen. Er verliebt sich, aber natürlich darf es in einem düsteren Film Noir wie „Max Payne“ kein Happy End geben. Mona segnet zum Ende des Spiels das Zeitliche. Der Clou: Beendet ihr „Max Payne 2“ auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, überlebt Mona schwer verletzt.

Beide „Max Payne“-Teile zeichneten sich neben der für damalige Verhältnisse neuartigen Bullet-Time vor allem durch ihre einzigartige Atmosphäre aus. Es waren bedrückende, ja geradezu deprimierende Actionspiele mit einem von Dämonen geplagten Helden. Max Payne ist brutaler Vollstrecker und verstörtes Opfer in einer Person und gerade diese Ambivalenz machte ihn damals so interessant. In ihrem Kern waren die Spiele sehr geradlinige Shooter, aber eben mit ausgesprochen gelungenem Story-Telling.

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Tradition verpflichtet
Es sind zweifellos riesenhafte Fußstapfen, in die „Max Payne 3“ da treten muss. Denn die ersten beiden Teile spielten mit unseren Emotionen wie kaum ein Third-Person-Game zuvor und glänzten obendrein mit einer bis dato ungewöhnlichen Spielerfahrung dank Bullet-Time und Film-Noir-Story.

Für „Max Payne 3“ müssen die Entwickler von Rockstar Vancouver daher eine wahre Gratwanderung vollführen. Neue Ideen müssen so dosiert werden, dass auch Kenner der Vorgänger nicht vergrault werden. Diese ersten Ankündigungen passten bereits zu diesem Vorhaben. „Max Payne 3“ soll in Puncto Spielmechanik sehr ähnlich sein. Es bleibt also ein waschechtes Third-Person-Actiongame für Erwachsene.

Dazu passt auch die Geschichte: Nach den Geschehnissen der beiden Vorgänger wird Ex-Cop Max Payne noch immer von der Russen-Mafia gejagt. Sein Kumpel Raul Passos überzeugt Max schließlich, doch als Sicherheitsmann für eine reiche Familie in Sao Paolo anzuheuern. Die letzten Jahre sind nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Alkohol und Drogen haben seinen Körper ausgezehrt. Er wirkt alt und müde. Für seinen Neuanfang in Sao Paolo schert er sich die Haare und lässt seinen prägnanten schwarzen Anzug zurück. Doch ein Neuanfang sieht anders aus: Schon bald pfeifen Max wieder die Kugeln um die Ohren und er befindet sich mitten im Sumpf des Verbrechens.

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Ein etwas anderer Max
Auf den ersten Blick hat sich „Max Payne 3“ nach beinahe neun Jahren Pause kaum verändert. Ihr steuert den Anti-Helden weiterhin aus der Verfolgerperspektive und die Bullet-Time ist auch noch heute ein ausgesprochen cooles Features. Auf Tastendruck verlangsamen wir die Zeit und hechten gekonnt durch die Luft. Dabei nehmen wir unsere Widersacher am besten mit zwei Knarren aufs Korn.

Allerdings habt ihr diesmal auch die Möglichkeit, euch mit Hilfe eines Deckungssystems vor den Schergen in Sicherheit zu bringen. Max kauert sich dann hinter Kisten oder Pfeiler und feuert sogar blind über sie hinweg. In Kombination mit der Bullet-Time ist der Spielfluss dadurch ein wenig langsamer als noch bei den Vorgängern, wo ihr beinahe nonstop durch die Gegend gerannt und gesprungen seid.

Für „Max Payne 3“ kommt im übrigen die aus „GTA IV“ bekannte Rage-Engine zum Einsatz. Diese wurde merklich getunt, sodass das Actionspiel aktuellen Standards absolut entspricht. An Grafik-Bomben wie „Uncharted 3“ dürfte „Max Payne“ aber gerade in Sachen Inszenierung nicht ganz heran reichen. Die bislang präsentierten Sequenzen wirkten zwar packend, allerdings fehlte das gewisse Hollywood-Flair. Das ist zwar angesichts des Hintergrunds von „Max Payne“ nicht tragisch, dürfte aber gerade so manchen Polygon- und Explosionsfetischisten vielleicht nicht spektakulär genug sein.

Die Geschichte wird übrigens – im Gegensatz zu den ersten zwei Teilen – in Spielgrafik erzählt. Dabei sorgen zwar Bild-in-Bild-Effekte immer wieder für hübsche Nostalgie-Momente, die genialen Comicstrips bleiben aber den früheren „Max Payne“-Dramen vorenthalten. Immerhin: James McCaffrey leiht Max Payne auch diesmal seine so prägnante Stimme.

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Multiplayer in Zeitlupe
Erstmals in der „Max Payne“-Historie wird es 2012 auch einen Mehrspieler-Modus geben. Bislang sind die Optionen (Team-)Deathmatch und Gangwars bekannt. Deathmatch steht bekanntlich für relativ geradlinige Action, während ihr in Gangwars mit den verfeindeten Gruppen der UFE und der Tropa-Z-Gang um wechselnde Missionsziele kämpft.

Die größte Neuerung ist dabei wohl die Einbindung der Bullet-Time in den Multiplayer. Dabei greift Rockstar auf eine interessante Idee zurück: Damit nicht alle Spieler einen Nachteil haben, sobald einer die Slow-Mo einschaltet, betrifft die Bullet-Time immer nur diejenigen, die sich im Sichtfeldfeld der beteiligten Kämpfer befinden. Der Zeitlupenmodus ist also wie eine Art Kettenreaktion: Wer angeschaut wird, bei dem läuft das Spiel langsamer.

Weiterhin sorgen in Stufen upgradebare Spezialfähigkeiten für taktische Finesse: Die Aktion Paranoia sorgt dafür, dass plötzlich alle Gegner wie Feinde aussehen – selbst die Teamkameraden. Die Schriftzüge aller Figuren sind also rot und ihr müsst überlegen, wer nun wirklich euer Feind ist. Für Abschüsse und das Erledigen von Missionszielen im Gangswars-Modus erhaltet ihr nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Kohle.

Diese ist essentiell, denn mit ihr kauft ihr neue Ausrüstung und könnt euch zwischen den Runden Soldaten-Setups zusammenstellen. Das Gewicht des Equipments beeinflusst maßgeblich die Spieleigenschaften der Figuren. So könnt ihr euch einen Tank mit abgesägter Schrotflinte und schwerer Panzerung oder auch einen flinken Flitzer mit leichter Tarnkleidung und Pistolen aufbauen.

System: Playstation 3
Vertrieb: Rockstar Games
Entwickler: Rockstar Studios
Releasedatum: 06. März 2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.rockstargames.com/maxpayne3

Einschätzung: gut

Unser Herz sagt „Sehr gut“, unser Verstand aber nur „Gut“. In den letzten zehn Jahren sind die Ansprüche für Actionspiele im Stile von „Max Payne“ enorm gestiegen. So brillant das Story-Telling seiner Zeit auch war, so simpel waren doch die Levels. Und allem Anschein nach orientiert sich Rockstar weiterhin an dem Konzept der geradlinigen Shooters mit Bullet-Time-Einlagen. Das könnte im Jahr 2012 zu Problemen führen. Wir hoffen, dass uns die Entwickler einige kleinen Nebenpfade bescheren. Außerdem sind wir natürlich gespannt, wie das deutlich buntere Setting von Sao Paolo zu dem bis zuletzt doch sehr finsteren „Max Payne“ passen wird. Auf der anderen Seite klingen die Ideen hinter dem Mehrspieler-Modus sehr vielversprechend und der Einsatz der Bullet-Time in Online-Matches könnte für manch unterhaltsamen Moment sorgen. So erhält „Max Payne 3“ zwar von uns nur ein „Gut“, könnte aber in Sachen Potenzial und Nostalgie-Faktor auch bei den ganz Großen mitspielen.

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