ANGESPIELT: Resident Evil – Operation Raccoon City (plus exklusives Gameplay-Video)

„Resident Evil“ feiert 2012 sein großes Revival. Erst vor wenigen Wochen wurde die Zombie-Katze aus dem Sack gelassen und „Resident Evil 6“ offiziell angekündigt. Die Fortsetzung des Kult-Action-Adventures erscheint allerdings erst im November diesen Jahres.

Die lange Wartezeit können sich Fans ab dem 23. März allerdings mit dem Spinoff „Resident Evil: Operation Raccoon City“ vertreiben. Der von Slant Six Games („SOCOM U.S. Navy Seals“, „SOCOM: Fireteam Bravo) entwickelte Third-Person-Shooter spielt in etwa zu der Zeit von „Resident Evil 2“ oder den „Outbreak“-Titeln.

Bei unserem Capcom-Besuch in Hamburg konnten wir nun erstmals einige Missionen des Mehrspieler-Koop-Modus antesten. Dabei traten wir mit drei Soldaten des Umbrella Security Service (kurz U.S.S.) in der Kampagne an.

Wir spielten übrigens die (noch) ungeschnittene Version von „Raccoon City“. In der Verkaufsfassung werden nämlich keine abgetrennten Körperteile auftauchen. ABER: Exekutionen und Finishing-Moves bleiben enthalten. Außerdem ist die deutsche Fassung mit allen auf dem Markt befindlichen Versionen online-kompatibel.

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Drei kleine Schweinchen
Kenner wissen es: Der Umbrella-Konzern ist der Schöpfer des T-Virus, der Menschen in Untote verwandelt. Ihr kämpft also in „Raccoon City“ auf Seiten der Bösen und bekommt es dabei nicht nur mit Zombies, Lickern und anderen Mutationen zu tun, sondern auch mit den Spec-Ops. Damit erweitert das Spinoff die Serie um eine neue, militärische Fraktion, die gerade in der Kampagne für das notwendige Salz in der Suppe sorgen soll.

Bevor wir uns aber für Umbrella ins Gefecht stürzen, wählen wir zunächst unsere Spielfigur und damit die Soldatenklasse aus. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Typen. In unserer Version allerdings waren mit Vector (Aufklärung), Bertha (Sanitäter) und Four Eyes (Wissenschaftler) nur drei Klassen verfügbar. In der Vollversion schaltet ihr über den Spielfortschritt noch Beltway (Zerstörung), Lupo (Sturmangriff) und Spectre (Überwachung) frei.

Die Figuren unterscheiden sich in grundsätzlichen Eigenschaften wie Kraft und Geschwindigkeit. Aber besonders interessant fallen die verschiedenen Waffen und Spezial-Fähigkeiten aus. Vector etwa startet mit einem leichten Sturmgewehr, kann sich allerdings tarnen oder Haftminen an Wänden anbringen. Four Eyes dagegen besitzt ein Projektil, mit dessen Hilfe sie einen Zombies fernsteuern kann. Schießt ihr mit dieser Waffe auf einen Untoten wechselt die Kameraperspektive und ihr kontrolliert den modernden Gesellen.

Ihr könnt in „Resident Evil: Operation Raccoon City“ eine Primär- und eine Sekundärwaffe, dazu Splitter-, Feuer- oder Blendgranaten, Heil- oder Anti-Infektionsspray, sowie besagte Spezial-Utensilien bei euch tragen. Diese Werkzeuge wählt ihr bequem über das Digitalkreuz aus. Das beliebte grüne Kraut zur Energieregeneration gibt es auch, wird aber sofort verbrauchten und kann nicht mitgetragen oder gar – wie in früheren „Resident Evil“-Spielen – mit anderen Herbs gemixt werden.

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An die Waffen
„Raccoon City“ bietet einen Vier-Spieler-Online-Modus. Solltet ihr mal nicht genug Möchtegern-Zombiejäger parat haben, füllen KI-Bots die freien Plätze auf. Unsere Session begann am Anfang der Kampagne in einer stillgelegten Forschungsanlage. Hier bekommen wir es sogleich mit einigen Soldaten der Spec Ops zu tun. Die Burschen agieren ordentlich und nehmen Stellung hinter Kisten und anderen Objekten.

Wir auf der anderen Seite können auf Tastendruck ebenfalls ein Cover-System nutzen und uns so in Sicherheit bringen. Im Spielverlauf stellten sich diese Kämpfe allerdings als ein wenig fummelig heraus, da nicht jede Wand und nicht jede Kiste problemlos benutzt werden konnte. Wir hoffen aber, dass diese Schwierigkeiten bis zum Release im März behoben werden.

Als Third-Person-Shooter spielt sich „Resident Evil: Operation Raccoon City“ solide, aber mehr leider auch nicht. Waffenwechsel und Zielen funktionieren gut, allerdings fehlen uns zum Glücklichsein einige Funktionen. So sind die Soldaten nicht in der Lage, in die Knie zu gehen oder sich gar hinzulegen, um die Genauigkeit ihrer Schüsse zu erhöhen. Außerdem sind taktische Aufstellungen beim Abwehren größerer Gegnermassen durch den Mangel dieser Positionen nicht möglich. So standen wir und unsere Kollegen uns allzu häufig im Weg und wäre das Friendly Fire nicht deaktiviert, hätte es sprichwörtlich Mord- und Totschlag gegeben.

Außerdem könnt ihr auch nicht – wie in „Uncharted 3“ oder „Mass Effect 3“ – behände über Kisten oder Absperrungen springen und so flink zum Gegenangriff an die Front sprinten.

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Vorsicht, Zombies!
Zugegeben, im Kampf gegen die Spec Ops wirkt „Resident Evil: Operation Raccoon City“ wie jeder andere Militär-Shooter: In Deckung gehen, darüber hinweg ballern, Granaten werfen und fertig. Deutlich mehr „Resi“-Feeling kommt auf, sobald wir es mit Mutanten und Zombies zu tun bekommen. Bei der untoten Horde bleibt auch Slant Six Games der Tradition der Serie treu. Zombies schlurfen langsam durch die Gänge, kein Vergleich zu den agilen Hirnfressern aus „Left 4 Dead“.

Rücken sie euch dennoch zu dicht auf den Pelz, könnt ihr sie entweder mit einigen Schlägen aus dem Weg räumen oder sie gar als (un-)menschlichen Schutzschild benutzen. Sie spielen dann Kugelfang und wollt ihr sie los werden, brecht ihr ihnen einfach auf Tastendruck das Genick. Das gleiche Spiel treibt ihr übrigens auch mit den Spec-Ops-Soldaten. Besonders harte Kaliber dürfen ihre Opfer übrigens auch mit einem selbst ausgeführten Kopfschuss exekutieren. Ein Wunder, dass den Jugendschützern das entgangen ist.

Aber abgesehen von den Schlurfern und den Soldaten treiben sich auch einige fiese Mutanten in den Leveln herum. Da hätten wir etwa den Birkin, ein riesenhaftes Monstrum mit einem gewaltigen Auge an der rechten Schulter. Dieses Biest können wir nicht umlegen, sondern können nur flüchten und es mit einigen Salven auf den Glubscher auf Distanz halten. In einer späteren Passage betreten wir eine Bibliothek, als plötzlich Dutzende von Lickern durch die Lüftungsschächte krabbeln. Die Biester fesseln einen mit ihrer Zunge und wir können uns nur durch fröhliches Stick-Rütteln wieder losreißen.

Das Leveldesign der Anfangsphase des Spiels gibt uns noch ein wenig zu denken: Im Prinzip folgt hier ein Arenakampf dem nächsten, nur unterbrochen durch Treppenhäuser und kleinere Spezial-Events wie der angesprochenen Bibliotheksschlacht. Aber insgesamt sind die Passagen sehr geradlinig und die Missionsziele sind jederzeit klar markiert. Das kommt dem Spielfluss im Mehrspielerbetrieb sicherlich zu Gute, könnte auf Dauer aber auch ein wenig einseitig werden.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Slant Six Games
Releasedatum: 23. März 2012
USK: ab 18 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.residentevil.com/reorc/

Einschätzung: durchschnittlich

„Resident Evil: Operation Raccoon City“ hat uns leider (noch) nicht überzeugt. Für einen Third-Person-Shooter, der sich mit Spielen wie „Uncharted 3“ oder „Dead Space 2“ vergleichen lassen muss, passt hier manches nicht so recht zusammen. Das Deckungssystem hakte in unserer Version noch an allen Ecken und Enden. Die Bewegungsmöglichkeiten wirkten oftmals zu eingeschränkt. Das Leveldesign war trotz einige netten Anspielungen auf frühere „Resident Evil“-Teile sehr schlauchig. Die Grafik-Technologie dagegen kann besagten Konkurrenten leider nur selten das Wasser reichen. Abseits des gewohnt genialen Charakterdesigns wirken die Areale insgesamt sehr generisch und finster. Das passt zwar zur Tradition der Serie, aber ein wenig mehr Effekthascherei wäre im Jahr 2012 dann doch angebracht. Wir sind skeptisch, ob „Resident Evil: Operation Raccoon City“ zünden wird. Aber vielleicht wird es ja doch schöner und besser, als wir anhand der ersten drei Levels erkennen konnten. Der treuen „Resi“-Fangemeinde wäre ein guter Third-Person-Ausflug als Appetithäppchen vor „Resident Evil 6“ jedenfalls zu gönnen.

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