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TEST: Twisted Metal

play3 Review: TEST: Twisted Metal

8.0

Wenn Clowns für Chaos sorgen: Der abgedrehte Car-Crasher „Twisted Metal“ gibt endlich sein PlayStation–3-Debut. Lange haben wir auf die Rückkehr der PSone-Ikone gewartet. Wie aber schlägt sich „Twisted Metal“ und bleibt das Spiel überhaupt seiner Linie aus Chaos und Zerstörung treu? Die klare Antwort lautet: Ja! Und warum „Twisted Metal“ weiterhin rockt, erklären wir in unserem Test.

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Was wir cool finden

Morbider Charme
Der Singleplayer rankt sich – wie schon bei den Vorgängern – um das wilde Turnier, welches von dem wahnsinnigen Calypso ins Leben gerufen wird. Die Zwischensequenzen sind herrlich abgedreht und erinnern mit ihren Farbfiltern leicht an Filme wie „Sin City“ und „Grindhouse Terror“. Einfach schräg und mal ganz anders!

Der Singleplayer splittet sich in drei Story-Stränge, in denen euch Calypso jeweils zum Ende hin einen „Wunsch erfüllt“. Erwartet das Unerwartet! Ein wenig schade: Die Charaktere sind nun nicht mehr an ihre Fahrzeuge gebunden.

So müsst ihr als Psycho-Clown Sweet Tooth nicht unbedingt dessen Eiswagen nehmen, sondern könnt auch auf den Outlaw-Bullenwagen oder das Kamikaze-Muscle-Car umsteigen. Dadurch geht ein wenig die unmittelbare Bindung zur eigenen Karosse verloren. Außerdem wäre es schön gewesen, weitere spielbare Charaktere im Singleplayer zur Verfügung zu haben.

Insgesamt sind die Solo-Kampagnen aber durchaus unterhaltsam. Der Plot ist zwar bei genauer Betrachtung ebenso unlogisch wie verrückt, aber das dürfte wohl niemanden ernsthaft stören. Weiterhin könnt ihr die Story auch im Splitscreen oder via PSN mit Freunden spielen.

Die Geschichte findet ihren Höhepunkt nicht nur in den abgedrehten Strecken, sondern in den ebenso enormen Bosskämpfen. Diese sind teils bockschwer, aber dabei auch richtig schön übertrieben. Da sind zwei Monstertrucks noch geradezu „normal“.

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Ein Helikopter?
Denn 08/15 ist in „Twisted Metal“ so rein gar nichts! Weder die Gegner, noch die Waffen, noch die eigenen Fahrzeuge. Da hätten wir etwa Kamikaze, ein pfeilschnelles wie wendiges Muscle Car. Oder Outlaw einen fetten Polizei-Van. Jeder Bolide steuert sich deutlich anders und ihr werdet schnell herausfinden, welche Art von „Twisted Metal“-Spieler ihr seid. Wir etwa haben bevorzugt zu ausgeglichenen oder schnellen Karossen gegriffen.

Trotz der „Nachteile“ wie etwa der etwas überladenen Steuerung sind die Autos nach einiger Eingewöhnung gut zu handeln. Gerade die schnellen Drehungen und der verschiedenartige Einsatz des Nachbrenners wird euch nach kürzester Zeit in Fleisch und Blut übergehen. Denn letztlich geht es in diesem Spiel eigentlich nur um eins: Erfasse einen Widersacher mit dem Fadenkreuz und zerstöre ihn – egal, mit welchen Mitteln.

Gipfel der Fahrzeug-Evolution von „Twisted Metal“ ist zweifellos der Talon-Helikopter. Dieser ist zwar erschreckend zerbrechlich, aber mit dem nötigen Geschick auch absolut tödlich. Mit ihm nehmt ihr nämlich eure Gegner an den Haken, fliegt in luftige Höhe und lasst sie dann fallen. Klasse!

Das übrige, teils freischaltbare Waffenarsenal schlägt in die gleiche Kerbe. Jedes Fahrzeug besitzt spezielle Fähigkeiten. So könnt ihr euren Gegenüber einfach mit einem Magneten auf die Hörner nehmen oder mit einem Flammenwerfer beschießen. Weiterhin findet ihr bestimmte Waffen wie zielsuchende Raketen auch als Power-Ups auf dem Schlachtfeld.

Diese Icons sind von essentieller Wichtigkeit, laden sie doch auch eure Turbo- oder Gesundheitsleiste wieder auf. Steht euer Fahrzeug kurz vor der Zerstörung, könnt ihr es in die Werkstatt fahren und dort gegen euren Zweit- oder Drittwagen austauschen.

Kenntnisse über die Strecken sind bei „Twisted Metal“ übrigens überlebenswichtig. Denn nicht nur, dass die Power-Ups zum munteren Erkunden der Kurse einladen. Die Areale sind auch gespickt mit Fallen – egal, ob Fallbeile oder gar Elektroladungen. Ein Gebiet sieht sogar wie ein riesiger Flippertisch mit Bumpern aus – großartig.

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Unverwüstlich!
Wenn es etwas gibt, was wohl in Videospielen nie aus der Mode kommt, dann sind es abgedrehte Karren, riesige Waffen und jede Menge Zerstörung. „Twisted Metal“ ist die Mutter der Verwüstung. Was anfangs wie Chaos anmutet, entpuppt sich aber schnell als durchaus gekonnte Symphonie aus gelungenem Spieldesign und gnadenloser Action. „Twisted Metal“ ist zwar schnell, aber dabei nicht stumpf oder gar eindimensional.

Wer sich nur auf seine eigene Karre konzentriert und nicht nach Extras sucht, hat keine Chance. Gleiches gilt für Spieler, die die Sache allzu defensiv angehen. Stattdessen ist „Twisted Metal“ ein echtes Skill-Game, bei dem derjenige siegt, der die klügere Taktik, mehr Übersicht und die besseren Fähigkeiten besitzt. Dieses Prinzip wird gerade in den Mehrspieler-Varianten besonders deutlich und funktioniert einfach hervorragend.

Aber machen wir uns nichts vor: Es ist auch die gelungene Darstellung der Schlachten, die „Twisted Metal“ zu einem echten Spielspaß-Garant macht. Hier fliegt einem wirklich alles um die Ohren und spätestens, wenn ihr mit eurer Karre zum ersten Mal durch ein Haus brettert oder einen Gegner spektakulär in Flammen aufgehen lasst, seid ihr im Car-Crashing-Club von „Twisted Metal“ angekommen.

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Starker Multiplayer, aber …
Der Singleplayer von „Twisted Metal“ ist die perfekte Vorbereitung für den Online-Modus, den ihr ebenfalls mit der Splitscreen-Variante kombinieren könnt. Insgesamt ist das Angebot an Spielmodi mit sieben Optionen – von Deathmatch bis Last Man Standing – ausgesprochen groß.

Besonders hervorzuheben ist hier der Nuke-Modus, bei dem ihr Dollface beschützen und anschließend in eine Rakete stopfen müsst. Diese steuert diese Richtung Feind. Das klingt auf dem Papier wie eine schnelle Sache, erfordert aber ein ordentliches Maß an Teamplay und Koordination via Headset.

Allerdings war der Online-Modus von „Twisted Metal“ zum Zeitpunkt des Tests noch nicht bei hundertprozentiger Leistungsfähigkeit. Immer wieder wurden wir aus bestehenden Matches rausgeworfen oder konnten erst gar nicht teilnehmen.

Das ist extrem ärgerlich und wir hoffen, dass Sony und Eat Sleep Play diese Probleme wie angekündigt in den Griff bekommt. Übrigens benötigt „Twisted Metal“ wie inzwischen viele Spiele einen Online-Pass. Dieser wird natürlich mitgeliefert, aber gerade Freunde von gebrauchten Spielen sollten sich in diesem Fall schon mal auf Mehrkosten von 9,99 Euro einstellen.

Was wir weniger cool finden

Etwas unhandlich
Wir haben es anfangs erklärt, dass „Twisted Metal“ weit mehr ist, als eine platte Ballerorgie. Und gerade deshalb ist der Einstieg in das Spiel auch ein wenig holprig. Denn die drei verfügbaren Gamepad-Belegungen sind allesamt gewöhnungsbedürftig, auch wenn sich Veteranen über den Classic-Modus besonders freuen dürften.

Die Kontrollen sind in sich schlüssig und direkt, aber gerade Gelegenheitsspieler müssen sich zunächst mit den unzähligen Befehlen zurecht finden. Beinahe alle Tasten eures Gamepads – inkl. R3 und L3 – sind mit Funktionen belegt. Das kostet in der ersten Stunde ein wenig Nerven und hätte sicherlich auch benutzerfreundlicher gelöst werden können.

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Mittelmäßige Gesamtpräsentation
Ja, wir mögen den morbiden Grindhouse-Style von „Twisted Metal“. Die Zwischensequenzen sind verrückt und abgedreht. Aber trotz des gelungenen Artdesigns ist „Twisted Metal“ insgesamt ein technisch eher solides, denn ausufernd hübsches Spiel. Die Filmsequenzen im Singleplayer sind unterhaltsam, aber nicht gerade umfangreich.

Die Menüs – im Gegensatz zum Gameplay – geradezu nüchtern und analytisch. Und auch das Spiel selbst ist abseits des verrückten Leveldesign und der Zerstörungseffekte grafisch eher einfach gehalten. Dafür ist es aber jederzeit pfeilschnell und es kommt zu keinerlei Rucklern.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Eat Sleep Play
Releasedatum: erhältlich
USK: keine Kennzeichnung
Offizielle Homepage: http://de.playstation.com/ps3/games/detail/item285607/

8.0

Wertung und Fazit

TEST: Twisted Metal

„Twisted Metal“ ist eines dieser besonderen Spiele. Entweder man liebt es oder man hasst es. Etwas dazwischen gibt es eigentlich nicht. Das bringt bereits das Szenario mit sich. Der Grindhouse-Style passt mit seiner schrägen Darstellung der Charaktere und den morbiden Zwischensequenzen allerdings ganz hervorragend. Das Spielprinzip hat sich seit dem letzten „Twisted Metal“ eigentlich kaum verändert, funktioniert aber auch im Jahr 2012 noch ausgezeichnet. Das Actiongame schafft die Gratwanderung zwischen opulenten Schlachten mitsamt einer gehörigen Portion Gepolter und der notwendigen Portion Taktik und Skill, damit das Gameplay sich nicht inmitten von Explosionen verliert. Gerade im Online-Modus wird deutlich, wie viel Strategie selbst für scheinbar simple Aufgaben notwendig ist. Im Test waren die PSN-Optionen allerdings noch sehr wackelig, was uns einige Male den Spielspaß gehörig verdarb. Wir hoffen, dass Sony und Eat Sleep Play - wie angekündigt - diese Probleme noch in den Griff bekommen, denn „Twisted Metal“ ist ein wirklich ungewöhnliches Spiel, welches der PlayStation 3 bis zum jetzigen Zeitpunkt noch gefehlt hat.

Hotlist

Kommentare

Illuminati

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11. März 2012 um 01:04 Uhr
LiLJaYfromhtown

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11. März 2012 um 03:59 Uhr
Caliberius

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11. März 2012 um 11:25 Uhr
BloodyViruz

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11. März 2012 um 11:33 Uhr
linkin_parkky

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11. März 2012 um 11:45 Uhr
Ziegenhorst

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11. März 2012 um 12:15 Uhr
proevoirer

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LiLJaYfromhtown

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11. März 2012 um 15:33 Uhr
Twisted M_fan

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11. März 2012 um 15:35 Uhr
Twisted M_fan

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11. März 2012 um 15:41 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

11. März 2012 um 16:01 Uhr
Twisted M_fan

Twisted M_fan

11. März 2012 um 16:09 Uhr
proevoirer

proevoirer

11. März 2012 um 17:15 Uhr
CrazyFreak_KI

CrazyFreak_KI

14. März 2012 um 12:13 Uhr
ResiEvil90

ResiEvil90

18. März 2012 um 04:11 Uhr