ANGESPIELT: Darksiders II

Krieg. Verschwörung. Tod. Klingt wie ein Triumvirat des Schreckens, ist aber die kürzeste Zusammenfassung der Hintergrundgeschichte des Action-Rollenspiels „Darksiders II“. Fast ein Jahr ist es inzwischen her, dass wir in einem vierteiligen Special alle damals verfügbaren Infos für euch aufbereitet haben (Die Geschichte; Charakterdesign; Kampfsystem; RPG-System).

In der vergangenen Woche luden Vigil Games und THQ zum ersten waschechten Hands-On von „Darksiders II“. Wir reisten zu diesem festlichen Anlass nach Amsterdam, wo wir rund zwei Stunden lang einen kompletten Abschnitt in der vortrefflichen Umgebung der Church de Duif genießen durften.

Der Tod auf Abwegen
Die von uns getestete Passage spielt in einem unterirdischen Stahlwerk. Gemeinsam mit dem Maker Kharn ist Tod hier auf der Suche nach drei Herzsteinen, die die mächtigen Wächter wieder zum Leben erwecken sollen. Laut den Kollegen von Vigil Games ist die Fläche allein dieses einen von uns gespielten Abschnitts so groß wie der gesamte erste Teil von „Darksiders“.

Und tatsächlich beeindruckt das Areal mit seiner imposanten Architektur und den darin geschickt platzierten Umgebungsrätseln. Denn „Darksiders II“ ist ein wilder Mix aus unzähligen Genres: Es bietet Open-World-Elemente, darin eingebettet sind Kampf- und Kletterpassagen. Gerade letztere dominieren Tods Suche nach den Herzsteinen und sind eine echte Herausforderung.

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Es wird geklettert und gestorben
Tod ist weitaus agiler, als sein Kumpel Krieg. Das macht sich gerade in den Geschicklichkeitsaufgaben bemerkbar. Auf Tastendruck springt Tod an Wände und vollführt einen Wall-Run. Oder er krallt sich an wilden Pflanzen fest und klettert Gemäuer hinauf.

Nach etwa dreißig Minuten erhalten wir zudem den Death-Grip. Dieser magische Enterhaken ermöglicht es uns, an bestimmten Ankerpunkten zu schwingen oder uns an Balken hochzuziehen. „Darksiders II“ kombiniert all diese Steuerungsoptionen ausgesprochen geschickt, wodurch die Umgebungspuzzle ein gehöriges Maß an Koordination und Fingerfertigkeit erfordern.

Einen Teil der Puzzle können wir zudem nur mit der Hilfe von rollenden Robotern, so genannten Custodians (deutsch: Aufseher) bewältigen: An bestimmten Einbuchtungen können wir diese Maschinen einlassen und ein Seil über weite Schluchten spannen. Tod balanciert dann über die Kette hinweg und kann so neue Abschnitte erreichen. Außerdem ist der Custodian in der Lage, Bereiche, die durch Korruption versperrt werden, wieder aufzubrechen.

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Ein Freund, ein guter Freund
Die Umgebungsrätsel gestalten sich wirklich vielschichtig und sind durchaus fordernd. Wir müssen tauchen, klettern, springen. Und gelegentlich müssen wir sogar alte Wege erneut beschreiten und nach anderen Pfaden suchen. An einer Stelle etwa fluten wir eine riesige Halle und lassen so einen Fluss aus Stahl erkalten. Über die so geschaffene Rampe bringen wir den Custodian in die passende Position, um den zweiten Herzstein zu ergattern.

An einem anderen Ort müssen wir unser Gefährt sogar in einer Müllpresse zerdrücken, um so an die gewaltige Kugel zu kommen, die der Custodian als Antrieb benutzt. Ihre Zauberkraft brauchen wir als Schlüssel für eine Tür. Ihr seht, die Rätselkost ist durchaus anspruchsvoll.

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Der Tod ist ausbaufähig
Aber natürlich beschränkt sich „Darksiders II“ nicht nur auf Rätsel und Sprungeinlagen. Tod ist ein begnadeter Kämpfer. Ähnlich wie in „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ kontrolliert ihr Primär- und Sekundärwaffe mittels zweier Angriffstasten und könnt ohne Pausen zwischen den verschiedenen Attacken wechseln. Allerdings ist Tod nicht in der Lage zu blocken. Stattdessen weicht ihr mit behänden Rollen aus.

Über Kurzbefehle führt ihr zum Spezial-Aktionen aus und hetzt euren Widersachern etwa einen Schwarm Krähen auf den Hals. Das Rollenspielsystem hinter „Darksiders II“ ist einfach, aber effektiv: Tod sammelt mit jedem erschlagenen Gegner Erfahrungspunkte und levelt so Stufe für Stufe auf. Mit jedem Aufstieg erhaltet ihr einen Skill-Punkt, den ihr auf Spezialfähigkeiten in den beiden Tech-Trees Harbinger (Kampf) und Necromancer (Magie) verteilt.

Insgesamt gibt es 43 verschiedene aktive und passive Fähigkeiten. Jede davon könnt ihr in jeweils drei Stufen aufrüsten. Auf diese Weise entscheidet ihr, ob Tod mehr in Richtung Magie oder Krieger geht oder gar eine Mischform wird.

Weiterhin verfügt Tod noch über seine Sensenmann-Mutation. Auf Tastendruck verwandelt sich der apokalyptische Reiter in den Reaper höchstselbst und verteilt so deutlich mehr Schaden. Ab den Stufe 12 und 16 machen auch die Fähigkeiten dieser Erscheinungsform noch einmal einen gewaltigen Sprung.

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Kampf der Titanen
Nachdem wir die drei Herzsteine erobert haben, erwacht der Wächter. Allerdings ist er Tod nicht wohl gesonnen. Einer der Stein ist von der Korruption befallen. Also bleibt uns nur eine Wahl: Zu den Waffen! Dieser immens imposante Bossfight erinnert uns stark an „Shadows of the Colossus“. Denn wir durften erstmals auf Tods Pferd Despair (deutsch: Verzweiflung) Platz nehmen und mit ihm in die Schlacht ziehen.

Der Kampf gegen den korrumpierten Wächter läuft in mehreren Phasen ab. Zunächst müssen wir den Hammerschlägen der Bestie ausweichen. Dazu geben wir Despair mit einem Druck auf die Schultertasten die Sporen. Anschließend zücken wir Tods Kanone und schießen damit auf die gelben Shadowbombs am rechten Arm der Kreatur. Nach einer gewaltigen Explosion bricht der Koloss in sich zusammen und offenbart einen der Herzsteine. Mit dem Death-Grip katapultieren wie uns zu dem Juwel und schlagen darauf ein.

Es folgt die zweite Angriffsphase: Diesmal bewirft uns der Wächter mit riesigen Bomben. Diese stoppen wir von Despairs Rücken mit Hilfe der Pistole und ziehen sie danach an den Metalltypen hinein. Erneut bricht er in sich zusammen und wir vernichten den zweiten Herzstein. Mit einer toll inszenierten Zwischensequenz endet unsere zweistündige Gameplay-Session mit „Darksiders II“. Ein brillantes Ende eines über weite Strecken ungewöhnlichen wie faszinierenden Spiels.

System: PlayStation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Vigil Entertainment
Erscheinungstermin: 26. Juni 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.darksiders.com/

Einschätzung: sehr gut

Trotz unserer umfangreichen Hands-On-Session bleiben einige Fragen weiterhin offen: Wie wird das Open-World-System hinter „Darksiders II“ aussehen? Was stellen wir mit dem Loot an und wo bekommen wir Sidequests her? Vigil Games versprachen im Plausch zwar jede Menge Möglichkeiten und NPCs, aber leider wurde davon nichts gezeigt. Was uns in Amsterdam allerdings präsentiert wurde, überzeugt im Großen und Ganzen. Das Spiel ist angenehm anspruchsvoll und sicherlich nur bedingt etwas für Gelegenheitsspieler. Stattdessen vermischen Vigil Games Elemente verschiedener Genres zu einem furiosen Abenteuer, bei dem gelungene Spielbarkeit und brillantes Artdesign Hand in Hand gehen. „Darksiders II“ dürfte einer der ganz großen Titel dieses Sommers werden.

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