ANGESPIELT: Far Cry 3 Multiplayer & neue Screenshots

play3.de ist kein Weg zu weit und kein Ort zu abgelegen: Für eine ausführliche Multiplayer-Session des Insel-Shooters „Far Cry 3“ reisten wir bis ins schwedische Malmö. Unweit der Öresundbrücke arbeitet Massive Entertainment nämlich an den Online-Optionen des so heiß herbeigesehnten Actionspiels.

Dabei hatte Massive Entertainment eigentlich bislang nicht sonderlich viel mit Ego-Ballereien am Hut. Ihre größten Erfolge feierten sie mit Echtzeitstrategiespielen wie „Ground Control“ oder „World in Conflict“. Ist das ein schlechtes Omen für „Far Cry 3“? Garantiert nicht! Denn Massive beweisen einmal mehr, dass sie gerne über den Tellerrand hinaus blicken und warten im gut spielbaren Multiplayer mit einigen ungewöhnlichen wie handfesten Innovationen auf.

Reif für die Insel
Die Jungs von Massive Entertainment versuchen, auch im Multiplayer den Grundtenor der Geschichte aufzugreifen. Er spielt also in einem ähnlichen Inselszenario. Allerdings treffen hier Rebellen und Piraten aufeinander. Insgesamt dürfen in den Matches bis zu 16 Spieler mit- und und gegeneinander antreten. Aktuell wurden ausschließlich Team-Optionen vorgestellt. Ein Story-Koop oder eine direkte Verbindung zum Singleplayer – wie etwa in „Mass Effect 3“ – wurde dagegen ausgeschlossen. Eine genau Anzahl der Maps gibt es derzeit noch nicht.

Charakterbildende Maßnahmen
Wie in beinahe jedem anderen aktuellen Shooter basiert euer Spielcharakter in „Far Cry 3“ auf einem Erfahrungssystem. Für erfolgreiche Aktionen im Spiel – also für Abschüsse, Assists, das Erledigen von Missionszielen oder dem Wiederbeleben von Kameraden – erhaltet ihr XP. Mit diesen steigt ihr recht flott auf und erhaltet im Gegenzug nicht nur hübsche Auszeichnungen, sondern auch eine saftige Belohnung. Diese besteht beispielsweise aus Waffen, Skills oder Equipment. Im Charakterbildschirm könnt ihr euch – neben traditionellen Klassen wie Soldat, Miliz oder Infiltrator – auch eigene Ausrüstungssets zusammenstellen.

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Zusätzlich zur Bewaffnung weist ihr eurem Soldaten auch Kleidungsstücke wie kugelsichere Westen zu und verbessert so seine Widerstandsfähigkeit. Über Skills wertet ihr dagegen Charakterwerte wie die Geschwindigkeit auf oder verleiht eurer Figur spezielle Fähigkeiten. Eine besondere Position nimmt allerdings der so genannte Battle Cry ein. Ihn löst ihr auf dem Schlachtfeld mit einem Klick auf den rechten Stick aus und verpasst so umstehenden Kameraden einen kurzen Buff in puncto Health oder Geschwindigkeit. Den Effekt des Battle Crys könnt ihr ebenfalls im Charaktermeü festlegen.

Vorsicht Gas!
Denn im Multiplayer von „Far Cry 3“ steht ähnlich wie in „Ghost Recon: Future Soldier“ das stumme Teamplay im Vordergrund. Je mehr Mannschaftskameraden ihr mit dem Battle Cry erreicht, desto mehr XP und Teamplay-Punkte (TP) erhaltet ihr. Diese gelb gefärbten TPs sammelt ihr für soziale Aktionen wie das Wiederbeleben von Kameraden, dem Taggen von Gegnern oder eben dem Battle Cry.

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Mit diesen besonderen Pünktchen ladet ihr eine in drei Abschnitte unterteilte Special-Leiste am rechten Bildschirmrand auf. Die nun folgenden Fähigkeiten sind nur exemplarisch und können im fertigen Spiel im Charaktermenü ebenfalls ausgetauscht werden. In unserer Fassung allerdings aktivierten wir mit dem Digitalkreuz zunächst die Radarüberwachung. Sie deckt alle Widersacher auf der Mini-Map auf. Dabei sehen wir nicht nur deren Standort, sondern auch die Blickrichtung.

Auf der zweiten Stufe lösen wir einen Gasangriff auf. Das Spiel wechselt dann kurz in einen Kartenmodus, wo wir mit einem Fadenkreuz das Ziel unserer Ladung festlegen. Die gelbe Suppe verwirrt die Betroffenen und sie können nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden. Im Spiel erscheint alles wie durch einen gelben Filter, andere Spieler sind schwarze Gruselgestalten mit weiß leuchtenden Augen. Die Wirkung des Gases hält für etwa eine halbe Minute an.

Die dritte Ebene der TP-Spezial-Leiter ist schließlich ein klassischer Bombenangriff mit Benzinfässern. Dieser ist gerade bei koordinierten Großangriffen auf ein gegnerisches Lager ausgesprochen praktisch. Dadurch, dass ihr für Kooperationen auf dem Schlachtfeld auf der einen Seite belohnt werdet, ohne dabei aber in direkten Kontakt via Headset treten zu müssen, will Massive Entertainment das Teamplay fördern. Denn tatsächlich sind es gerade die Specials, die Angriffswellen immer wieder ins Stocken bringen und das Zünglein an der Waage sind.

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„Far Cry 3“ immer und überall
Das ist die Vision der Entwickler. Zwar könnt ihr den Shooter nicht mit eurem Smartphone spielen. Dafür aber euren Spielfortschritt kontrollieren. Als Goodies erhaltet ihr nämlich im Spielverlauf Set Pieces, also besonders seltene und mächtige Waffen oder Ausrüstungsgegenstände. Oder ihr bekommt virtuelle Daten. Diese müsst ihr allerdings zunächst entschlüsseln.

Dieser Vorgang wiederum benötigt Zeit, läuft aber stetig weiter, sobald ihr ihn einmal gestartet habt. Über euer Smartphone könnt ihr daher euren aktuellen Fortschritt kontrollieren oder – vielleicht noch wichtiger – in Kontakt mit Online-Freunden treten. Gefallen euch nämlich manche Waffen oder Set Pieces nicht, könnt ihr diese ganz einfach verschenken. Dadurch gewinnt ihr XP und eure Chance irgendwann wirklich wertvolle Set Items zu gewinnen, steigen ebenfalls.

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Hoch die Knarren
In unserer Session versuchten wir uns zunächst im Spielmodus „Domination“ auf der Karte „Sub Pen“. Dabei handelte es sich um ein verlassenes Lager, unterteilt in drei Stützpunkte und einen kleinen U-Boot-Hafen. Hier besteht die Aufgabe darin, mit unserem Achter-Team möglichst alle drei Standorte zu halten und somit die Tickets der gegnerischen Truppe zu dezimieren. Die Karte war klar strukturiert und bot neben einigen Katakomben – ideal für Nahkampfkills – auch nette Anhöhen und Aussichtspunkte für Scharfschützen.

Die Steuerung von „Far Cry 3“ erwies sich in unserer knapp dreistündigen Session als ausgesprochen direkt und schnell. Das zunächst aktivierte Auto-Aim unterstützt das Zielen leicht, ohne dabei aber zu dominant zu wirken. Aber auch ohne diese Hilfefunktion spielte sich der Shooter sehr flott und direkt. Das Waffendesign gefiel uns ebenso. Die AK-47 des Kriegers war die perfekte Standard-Knarre, die Pumpgun im Nahkampf noch sehr overpowert. Überraschend: Wir konnten im Spiel zwei schwere Waffen, also etwa ein Scharfschützengewehr und ein MG, aufnehmen und waren nicht an die übliche Kombination aus Primär- und Sekundärknarre gebunden.

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Feurio!
Einen wirklich bleibenden Eindruck hinterließ allerdings der „Firestorm“-Modus auf einer südamerikanischen Tempelanlage. Auch hier treten wir in Teams gegeneinander an. Die Mission zunächst: Fackelt in kurzer Folge die beiden gegnerischen Treibstofflager ab. Nach dieser Aktion steht bereits die halbe Map in Flammen. Dann wechselt der Spielmodus plötzlich: Beide Teams kämpfen jetzt um ein Funkgerät in der Mitte der Karte. Innerhalb dieser fünf Minuten andauernden Periode erinnert „Firestorm“ an „King of the Hill“.

Gelingt es dem Team, dessen Benzindepots brennt, diese Position lange genug zu halten, so löscht ein Flugzeug das flammende Inferno und die Runde beginnt erneut. Erobern allerdings die Brandstifter die Funkstation, radiert ein Bomber das gegnerische Team gnadenlos aus. Der „Firestorm“-Modus erwies sich als sehr unterhaltsam und chaotisch.

Die schönste Aktion folgt allerdings zum Schluss: Nach der Abrechnung darf nämlich der beste Spieler des siegreichen Teams über den Anführer der Verlierer richten. Wir hatten in einer kleinen Sequenz die Wahl, ob wir den Burschen brutal zusammen schlagen oder ihm die Freiheit schenken. Laut Massive werden in Zukunft aber noch weitere Filmchen hinzu kommen.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montreal / Massive Entertainment
Releasedatum: 6. September 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://far-cry.ubi.com/far-cry-3/de-de/home/index.aspx

Einschätzung: sehr gut

Der Multiplayer-Modus von „Far Cry 3“ hat wirklich richtig viel Spaß gemacht. Sicher, an der Technik und am Balancing müssen Massive Entertainment bis zum Launch noch viel tun. Aber die Ansätze sind interessant und kreativ. Gerade das unterstützende Teamplay gefällt uns ausgesprochen gut. Denn es sorgt dafür, dass selbst in offenen Matches nicht allein das Chaos regiert, sondern auch ein gewisses Maß an Teamwork herrscht.

Schließlich verpassen einsame Wölfe manch wichtige Belohnung und über Ingame-Extras verwandelt man auch den größten Egoisten in einen echten Teamplayer. Wir waren zudem über die direkte Steuerung und das gute Treffer-Feedback verwundert. Hier muss sich „Far Cry 3“ sicherlich nicht vor den großen Konkurrenten verstecken. Wir jedenfalls sind gespannt, was Ubisoft und Massive in den kommenden Monaten noch aus dem Ärmel zaubern.

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