Review

TEST: FIFA Street

play3 Review: TEST: FIFA Street

7.0

EA Sports tauscht die Allianzarena gegen den Hinterhof. Im Revival von „FIFA Street“ trickst, dribbelt und ballert ihr euch quer über den Globus. Diesmal geht es aber weitaus weniger arcadig, sondern durchaus realistisch und anspruchsvoll zu. Wir haben „FIFA Street“ für euch getestet.

Der Online-Modus, in dem ihr sämtliche Match-Varianten des Singleplayers zocken und Spieler eurer Freunde tauschen könnt, war leider in unserer Testversion noch nicht funktionstüchtig. Unsere Wertung bezieht sich aktuell also erst mal nur auf den Singleplayer.

Was wir cool finden

(Fast) alle Möglichkeiten
„FIFA Street“ bietet eine ungeheure Vielzahl unterschiedlichster Match-Arten. Diese werden in der Welt-Tournee sinnvoll für Challenges und Turniere eingesetzt, allerdings könnt ihr diese auch selbst in Freundschaftsspielen zusammenstellen. Ihr bestimmt dabei etwa die Spieleranzahl oder den Austragungsort und das Terrain für euer nächstes Match.

So macht es einen gewaltigen Unterschied, ob ihr auf einem Futsal-Platz – mit Seiten- und Toraus, sowie Fouls – oder gar in einem Käfig irgendwo in England spielt. Die Beschaffenheit des Bodens macht sich auf die Spielgeschwindigkeit bemerkbar und Banden können ebenfalls für Pässe oder Torschüsse benutzt werden.

test_fifastreet_ps3_1

Knoten in den Beinen
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist „FIFA Street“ kein klassisches Funsport-Spiel mit Stick-Dauerrütteln. Stattdessen erfordert das Game ein ordentliches Maß an Fingerfertigkeit und Können. Alle Tricks wollen mit Hilfe des rechten Sticks und der Schultertasten wohl getimet sein.

Und so dauert es auch seine Zeit, bis ihr stilvoll über den Platz dribbelt. Schließlich ist es in „FIFA Street“ mit simplen Übersteigern nicht allein getan: Profis jonglieren das Leder, setzen zu Direktabnahmen an und tanzen ihren Gegenüber förmlich auf dem Bierdeckel aus.

test_fifastreet_ps3_2

Solide, aber biedere Welt-Tournee
Herzstück des Singleplayer ist die so genannte Welt-Tournee. Hier kreiert ihr ein eigenes Team mit euch als Kapitän. Anschließend tretet ihr in einer Fülle aus nationalen und internationalen Turnieren und Challenges an. Je trickreicher und stilvoller ihr spielt, desto schneller steigen die Spieler eurer Truppe im Rang auf.

Dadurch erweitert ihr nicht nur deren Fähigkeiten in Bereichen wie Geschwindigkeit oder Dribbling, sondern bekommt auch immer neue Dribbling-Manöver hinzu. Außerdem schaltet ihr – abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad – Kleidungsgegenstände und andere Extras frei.

Im Laufe der Zeit könnt ihr zudem eure No-Name-Truppe mit echten Stars aufpeppen. Die Motivation der Welt-Tournee liegt in der konstanten Belohnung jeglicher Art von Leistungen. Allerdings wird dieser Modus auch leider denkbar bieder und langweilig präsentiert. Eine müde Weltkarte und ein paar SMS-Nachrichten sind das einzige, was euch hier geboten wird.

test_fifastreet_ps3_3

Ein Hauch von Straße
Die Akustik von „FIFA Street“ gefällt uns trotz der hübschen Animationen besser als die Grafik. Die Sprüche während des laufenden Spiels sind unterhaltsam, wiederholen sich aber auch gerade in der Welt-Tournee recht flott. Dafür wurde die Musik sehr passend eingesetzt und passt sich dem Geschehen dynamisch an.

Gerade nach Toren brandet der coole lizenzierte Soundtrack kurzzeitig auf und sorgt so für Atmosphäre. Die Zuschauer sind dagegen verhältnismäßig leise. Nur gelegentlich lassen die Burschen mit Applaus und Raunen von sich hören.

Was wir weniger cool finden

Nicht so imposant wie FIFA
Es ist wieder einmal Jammern auf hohem Niveau: „FIFA Street“ sieht ordentlich aus. Gerade die Animationen der Tricks und die Bewegungsabläufe sind EA Sports insgesamt recht gut gelungen.

Aber insgesamt fehlt uns der Glanz eines „FIFA 12“. So will „FIFA Street“ vielerorts das urbane Flair einfangen, wirkt dabei aber leider häufig nur düster und ein wenig detailarm. Abseits des Platzes passiert nicht viel. Die Zuschauer sind schwach texturierte Schaufensterpuppen. Auch die Spieler selbst hätte ein wenig mehr Leben – gerade in den Gesichtern – gut gestanden.

test_fifastreet_ps3_4

Was machst du da?
Leider krankt „FIFA Street“ noch unter etlichen KI-Bugs. Mitspieler laufen sich bei Tempogegenstößen nicht vernünftig frei. Oder sie decken die Räume nicht ausreichend ab. Überhaupt hatten wir in „FIFA Street“ – ähnlich wie in „FIFA 12“ – immer wieder das Gefühl, dass unsere KI-Kameraden nicht weit genug mitdenken. Sie rücken nicht schnell genug nach und bieten sich nur sehr spärlich an.

Weiterhin leisten sich gerade die Torhüter immer wieder verheerende Aussetzer. Dann treten sie einfach über den Ball oder fausten die Pocke nach Vorne weg, anstatt sie ins Aus zu spielen.

test_fifastreet_ps3_5

Nichts für Puristen
Man merkt „FIFA Street“ an, dass es auf den schnellen Streetball-Kick hin programmiert worden ist. Denn so spaßig das Spiel in der Offensive ist, so anstrengend und frustig ist es, sobald ihr euch in der Verteidigung befindet. Als Abwehrspieler fehlen euch einfach die Optionen, um den wilden Tricks Herr zu werden.

Letztlich könnt ihr versuchen, den Raum passiv zuzustellen oder aktiv auf den Ball zu gehen. Bei beiden Varianten hat der Offensivmann den Vorteil und nicht selten wurschtelt sich der Trickser irgendwie doch noch vorbei. Das gelungene Body-System samt Abdrängen aus „FIFA 12“ wurde nur marginal umgesetzt und manuelle Grätschen – etwa zum Abblocken eines Schusses oder gar für eine unsportliche Notbremse in letzter Minute – gibt es nicht.

Abseits des Platzes fehlen uns ebenfalls einige taktische Optionen. Wir können während des laufenden Spiels nicht auswechseln. Und auch an Aufstellungsvariationen mangelt es. Trotz des Fun-Faktors von „FIFA Street“ hätten wir uns einfach mehr Möglichkeiten gewünscht, um unsere Truppe – gerade bei der Welt-Tournee – taktisch einzustellen und zu verändern.

System: PlayStation 3
Vertrieb: EA Sports
Entwickler: EA Sports
Releasedatum: 15. März 2012
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: http://www.ea.com/de/fussball/fifa-street

7.0

Wertung und Fazit

TEST: FIFA Street

Die gute Nachricht: „FIFA Street“ macht Spaß! Das Tricksystem ist ausgesprochen gefällig und dennoch herausfordernd. Erst mit dem richtigen Timing und ausreichend Übung bringt ihr lange Dribblings und coole Kombinationen erfolgreich zum Abschluss. EA Sports fährt dabei eine breite Fülle an verschiedensten Match-Arten und natürlich lizenzierten Teams auf. Die Welt-Tournee profitiert von seinem einfachen Erfahrungssystem und der Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben – trotz bieder Präsentation. Allerdings leidet „FIFA Street“ auch unter etlichen Kinderkrankheiten. Die Gegner-KI ist ausgesprochen zahm und die eigenen Mitspieler leisten sich immer wieder diverse Aussetzer – allen voran der Torhüter. Weiterhin hätten wir uns trotz des Funsport-Tenors taktische Möglichkeiten wie Auswechslungen gewünscht. So spielt sich „FIFA Street“ zwar angenehm frisch und unterhaltsam, ist dabei aber nicht frei von Fehlern.

Hotlist

Kommentare

RenjiAbarai

RenjiAbarai

15. März 2012 um 10:42 Uhr
Killerphil51

Killerphil51

15. März 2012 um 11:05 Uhr
Mistar sHaDe

Mistar sHaDe

15. März 2012 um 11:37 Uhr
Ps3-Player

Ps3-Player

15. März 2012 um 14:29 Uhr
oStyLeZ-II

oStyLeZ-II

15. März 2012 um 15:09 Uhr
proevoirer

proevoirer

15. März 2012 um 16:48 Uhr
Shruikan21

Shruikan21

15. März 2012 um 21:09 Uhr
Shruikan21

Shruikan21

15. März 2012 um 21:44 Uhr