ANGESPIELT: Lost Planet 3

Feuer, Eis und Akriden – Dieses im ersten Teil von „Lost Planet“ vorgeführte Konzept traf im zweiten Teil auf wenig Gegenlieben. Das von Capcom unter der Führung für Jun Takeuchi („Onimusha“, „Resident Evil 5“) und Kenji Oguro (ebenfalls „Onimusha“) entwickelte Actionspiel wurde zwar für seinen Multiplayer gelobt, aber fiel bei den meisten Spielern und Kritikern aufgrund der oberflächlichen Singleplayer-Kampagne durch.

Daher sind wir auch mit sehr gemischten Gefühlen zum Probespielen von „Lost Planet 3“ nach Hamburg gereist. Dieses Unwohlsein steigerte sich noch, da Spark Unlimited mit der Produktion des dritten Teils betraut wurde. Spark lieferten zuletzt die sehr durchwachsenen PC-Shooter „Turning Point“ und „Legendary“ ab.

Doch alles kam anders: Wir spielten die ersten rund dreißig Minuten des Actionspiels an und waren angetan. Spark Unlimited haben mit der Unreal Engine 3 ein wahrlich spannendes Stück Software entwickelt.

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Weiße Weihnachten …
„Lost Planet 3“ ist kein normaler Nachfolger. Denn es hat thematisch fast gar nichts mit seinen Vorfahren zu tun. Wir befinden uns auf E.D.N. III – einem Eisplaneten. Techniker Jim Peyton und sein Team sollen diesen durch das Aufstellen von Thermalstationen für den Menschen bewohnbar machen. Im Gegensatz zu den Vorgängern setzt „Lost Planet 3“ ganz bewusst auf eine dichte Charakterzeichnung und führt gleich zu Beginn einige Nebendarsteller ein.

So treffen wir etwa auf den nervösen Freak Gale. Er hat Jims Utility Rig – einen übergroßen Arbeitsroboter – mit einer Seilwinde zum leichteren Einstieg versehen. Auch Spielfigur und Hauptcharakter Jim wird stilvoll präsentiert. Er ist ein ruhiger Bursche, vermisst seine Familie. Kaum in seinen Rig angekommen, erhält er einen Videoanruf seiner Frau. Im Hintergrund hören wir Jims Kind weinen. Auch auf E.D.N. III kommen die Emotionen nicht zu kurz.

Wir stapfen mit dem Rig in der Ego-Perspektive durch die Station, werden noch einmal mit Frostschutzmittel besprüht und erfreuen uns an den hübschen Schlieren auf dem Cockpit. Dann geht es raus in die Kälte und es bietet sich uns ein majestätischer Anblick: Farbige Lichtstrahlen brechen sich in riesigen Eiszacken, die gen Himmel ragen. Laute Sphärenklänge ertönen, als wir die ersten Schritte in den Schnee wagen.

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Kampf der Elemente
So machen wir uns auf den Weg zum ersten Kontrollpunkt. Der Utility Rig bewegt sich langsam und polternd. Das passt gut zum Spielgefühl. Dann weht uns plötzlich eine eisige Wind entgegen. Der Rig ist eingefroren. Wir müssen das Cockpit verlassen. Jim tritt einige Male wuchtig gegen die Scheibe und hangelt sich nach draußen. Nun wechselt das Spiel in den Third-Person-Modus.

Mit einem Sturmgewehr bewaffnet, ballern wir die Eisblöcke von den Extremitäten des Roboters. Doch wir haben die Rechnung ohne die Akriden gemacht. Sofort werden wir attackiert und finden uns plötzlich in einem Quicktime-Event wieder. Mit einem wackelnden Fadenkreuz stechen wir mit dem Messer zu, verschaffen uns so etwas Raum.

Jim Peyton ist ein schneller Kämpfer. Er rollt sich auf Tastendruck aus dem Weg, kann ebenfalls aus der Hüfte schießen. Nicht ganz so behände wie „Max Payne 3“, aber durchaus flott spielbar.

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Riesenkrabbe zur Vorspeise …
Unser HUD führt uns zu Fuß durch ein geradliniges Tunnelsystem. An einigen steilen Abhängen seilt sich Jim mit Hilfe der Schultertasten ab. In einer Eisgrotte steht uns plötzlich eine gigantische Krabbe gegenüber. Flink weichen wir ihren Sturmangriffen aus und ballern ihr mit der Flinte in die gelbe markierten Gelenke ihrer Arme. Der Boden bebt, als wir mit weiteren Salven auf ihren vereisten Rückenpanzer schießen und so ihre verwundbarsten Stellen offen legen. Nach minutenlangem Kampf erledigen wir das Biest mit einem Schuss ins Maul. Puuh, das war anstrengend!

Im Anschluss laufen wir geradezu unschuldig mitten in alte vergrabene Forschungsstation hinein. Hier erinnert „Lost Planet 3“ beinahe an „Dead Space“. Schatten huschen vorbei. Seltsame Geräusche dröhnen aus den Boxen. Wir fühlen uns einsam und ziemlich hilflos. Und natürlich dauert es nicht lange, bis die ersten Aliens auf Jim Jagd machen. Die ekeligen Facehugger springen ihm ins Gesicht. Entweder erledigen wir sie vorher mit einem Schuss aus der Pumpgun oder zücken erneut das Messer. Diese Passage strotzt wirklich vor Atmosphäre … gut so!

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… und zum Dessert
Zum Abschluss steigen wir nochmal in den Rig und nehmen es erneut mit den Riesenkrebsen auf. Mit den Schultertasten blocken wir die Attacken. Dann greifen wir uns mit dem linken Trigger einen Arm der Bestie und bohren ihn mit der R2-Taste einfach entzwei. Der Rig hat schier unbändige Kraft und so drücken wir das geschwächte Schalentier einfach auf den Boden und fertigen es mit einer finalen Bohrerattacke ab.

Die umher streunenden kleineren Akriden greifen wir ebenfalls und können sie wahlweise wie Insekten zerquetschen oder mit dem Bohrer malträtieren. Derbe!

System: Playstation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Spark Unlimited
Releasedatum: 2013
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.capcom-europe.com/

Einschätzung: gut

Mensch, Spark Unlimited kann's anscheinend doch noch. Nach den eher bescheidenen „Turning Point“ und „Legendary“ ist „Lost Planet 3“ offensichtlich auf dem richtigen Weg. Die Stimmung, die das Spiel in der Anfangsphase auf den Bildschirm zaubert, ist einfach klasse. Zu Fuß schlottern uns die Knie, sobald die ersten Akriden auftauchen. Und im Rig fühlen wir uns geradezu übermächtig, hantieren mit schwerem Gerät und zermalmen das lästige Alien-Pack. „Lost Planet 3“ macht zumindest in den ersten 30 Minuten einen wirklich ausgezeichneten Eindruck. Hoffentlich erzählt Spark Unlimited auch wirklich die angekündigte, spannende Geschichte und bringt ausreichend Abwechslung in den Spielablauf. Denn dann ist „Lost Planet 3“ wirklich ein Spiel, mit dem im Jahr 2013 zu rechnen ist!

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redman_07

redman_07

23. Mai 2012 um 13:44 Uhr
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redman_07

23. Mai 2012 um 13:45 Uhr