ANGESPIELT: XCOM

„XCOM: Enemy Unknown“ ist das Remake des 1994 veröffentlichten Runden basierten Strategiespiels „UFO: Enemy Unknown“. Die Genre-Experten von Firaxis („Civilization V“, „Sid Meier’s Pirates“) sind wagemutig genug, das komplexe Game auch für die PlayStation 3 zu portieren. Wir reisten nach München, wo wir „XCOM: Enemy Unknown“ erstmals antesten konnten. Und siehe da: Es spielt sich ganz hervorragend und bleibt seinem Vorbild in beinahe allen Belangen treu.

https://www.youtube.com/watch?v=fPLTPj8SUhU

Die alte Leier
Die Geschichte von „XCOM: Enemy Unknown“ ist vergleichsweise simpel: Auf der Erde kommt es immer wieder zur Sichtung Außerirdischer. Woher die kleinen grünen Wesen kommen und was sie antreibt, ist unklar. Aber jemand muss sich um die außerirdische Bedrohung kümmern.

Ihr seid Chef der geheimen paramilitärischen Regierungsorganisation XCOM (Extraterrestrial Combat Forces) und seid nun in der Pflicht, eine schlagkräftige Truppe gegen E.T.s Kumpels ins Feld zu führen.

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Runter in den Bau
Die Schaltzentrale für eure Einsätze ist das Hauptquartier. Dieses erinnert stark an einen Ameisenbau. Mit Hilfe der Schultertasten springt ihr zwischen Bereichen wie den Baracken, dem Einsatzzentrum oder den Forschungslaboren hin und her. Über ein Drop-Down-Menü am oberen Bildschirmrand könnt ihr jeweils eure Aktionen auswählen.

Den nächsten Einsatz wiederum erhaltet ihr in der Zentrale. Allerdings ist es in „XCOM: Enemy Unknown“ anfangs nicht möglich, den kompletten Globus zu überwachen. So schießt ihr Satelliten über den Kontinenten ab und scannt regelmäßig diese Gebiete, um neue Untertassen zu sichten. Habt ihr ein Flugobjekt auf dem Radar, könnt ihr es mit Hilfe von Flugzeugen abfangen.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist dieser Prozess keine simple Grafik mehr, sondern eine Art Mini-Spiel, in dem ihr das UFO mit Bordgeschützen abschießt.

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Einberufungsbefehl
Nachdem das Zielobjekt gecrasht ist, stellt ihr eure bis zu sechs Mann starke Truppe zusammen. Im Spielverlauf werden eurer Armee in den Baracken immer wieder neue Rekruten verschiedener Klassen – etwa Heavy Weapon, Sniper oder oder PSI-Soldaten – zugewiesen. Die Klasse entscheidet über die die Art der Bewaffnung und die individuellen Fähigkeiten.

Für ein stärkeres Wir-Gefühl könnt ihr eure Truppe in den Baracken selbst zusammenstellen, deren Aussehen und Namen verändern. Tatsächlich war es im Ur-„UFO“ so, dass durch unzählige Einsätze eine emotionale Bindung zu den Kämpfern entstand und ein Verlust wirklich schmerzhaft war. Fällt nämlich ein Soldat im Kampf, ist er für immer futsch.

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Ganz wie das Original
Die Einsätze von „XCOM: Enemy Unknown“ laufen in Runden ab. Ihr habt nur eine begrenzte Anzahl an Aktionen pro Runde zur Verfügung. Über magnetische Hilfslinien legt ihr Laufwege fest und zieht eure Kameraden über das Feld. Kleine Schilde zeigen euch dabei an, wie hoch und sicher die von euch aufgesuchte Deckung wirklich ist.

Über die Schultertasten wechselt ihr zwischen euren Soldaten und rückt so langsam über das abgedeckte Einsatzgebiet vor. Zeitgleich mit euch bewegen sich natürlich auch die außerirdischen Invasoren. Besteht Sichtkontakt, schaltet ihr mit Hilfe der R2-Taste in den Angriffsmodus. In diesen Momenten blickt ihr eurem Rekruten wie in einem Third-Person-Shooter über die Schulter. Mit dem Digitalkreuz wählt ihr nun die nächste Aktion – Feuern, Granate werfen oder Spezial-Fähigkeiten einsetzen – aus.

Durch die Einschränkungen des Rundenspiels müsst ihr euch stets entscheiden, ob ihr eure Einheiten bewegt, euch eingrabt oder lieber attackiert. Denn abhängig von eurer Waffe, könnt ihr diese nur einmal pro Runde abfeuern. Ihr könnt euch natürlich auch durch vorsichtiges Vorgehen die Attacken aufsparen und so plötzlich auftauchende Widersacher automatisch attackieren.

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Aliens an die Macht
„XCOM: Enemy Unknown“ spielt sich in der Praxis erstaunlich dynamisch. Die Steuerung geht ausgesprochen schnell von der Hand. Die Menüs sind verständlich und absolut auf den Controller ausgelegt. Wir hatten bereits nach dem kurzen Tutorial den Eindruck, das Spiel wirklich zu beherrschen.

Diese Leichtigkeit ist auch nicht gerade unwichtig, denn die Aliens haben es faustdick hinter den Ohren. Anfangs bekommt ihr es lediglich mit den klassischen Greys aus „Akte X“ zu tun. Doch später rüsten die Kreaturen merklich auf. Ein Comeback feiern etwa die Chryssalids. Diese wendigen Biester infizieren eure Soldaten mit einer Attacke und verwandeln sie in Zombies. Passt ihr nicht auf, dezimieren sie in Windeseile euren kompletten Squad. In der Präsentation sahen wir zudem riesige Kampfwalker und monströse Gorilla-ähnliche Bestien.

Wie schon im Vorgänger haben auch in „XCOM: Enemy Unknown“ alle Feinde ihre Schwachpunkte, die ihr kennen müsst. Manche Aliens greifen etwa ausschließlich am Boden an. Praktisch, wenn ihr über ein Jetpack verfügt und somit aus der Luft angreifen könnt. So ist „XCOM“ ein wirklich anspruchsvolles Strategiespiel, bei dem ihr eure Truppen gezielt gegen die umher wuselnden Feinde einsetzen müsst.

In unserer Mission etwa mussten wir die in einem Haus verschanzten Aliens erst flankieren und dann bombten wir mit einem Raketenwerfer kurzerhand deren Deckung klein. Das Element der zerstörbaren Objekte und Gebäude wurde übrigens aus „X-COM: Terror from the Deep“ übernommen.

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Her mit den Moneten
Nach der (hoffentlich) erfolgreichen Mission hagelt es nicht nur Beförderungen und Upgrades für eure Soldaten. Ihr entdeckt zumeist auch außerirdische Materialien und Technologien. Diese lasst ihr zunächst in euren Laboren untersuchen, ehe sie zum Enineering weitergeleitet werden. Die klugen Tüftler basteln dann neue Waffen wie etwa Plasma-Gewehre oder besagte Jetpacks zusammen, die ihr euren Soldaten zuweisen könnt.

Die finanziellen Mittel erhaltet ihr auf der anderen Seite durch den aus 14 Nationen bestehenden Rat. Sie subventionieren eure Arbeit und stellen dafür Sicherheitsansprüche. Wird ein Land ständig von Aliens angegriffen, aber nicht von euch unterstützt, steigt deren Panik-Level. Erreicht dies eine gewisse Stufe, stellt das Ratsmitglied die Zahlungen ein. So steht ihr immer wieder vor moralischen Entscheidungen, welcher Nation ihr helfen wollt.

Neben den Standard-Einsätzen gibt es auch die besonders gefährlichen Terror-Missionen. In diesen greifen die Aliens aktiv und in großer Zahl an. Diese Aufträge sind die Königsdisziplin in „XCOM: Enemy Unknown“.

System: Playstation 3
Vertrieb: 2K Games
Entwickler: Firaxis
Releasedatum: 3. Quartal 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.xcom.com/enemyunknown/info.php

Einschätzung: gut

Strategiespiele und Konsolen. Das war ein Verhältnis voller Missverständnisse. Kein Titel – egal, ob „Ruse“ oder „Command & Conquer“ - konnte bislang mit dem Controller begeistern. „XCOM: Enemy Unknown“ könnte dies ändern. Denn das Runden-Gameplay spielt Firaxis und der Konsolenumsetzung in die Karten. Die Steuerung der Truppen auf den Schlachtfeld und die Navigation in der Zentrale funktionierten in der Testversion wirklich gut. Die Aufmachung der Missionen war mit allerlei kleinen Filmsequenzen ebenfalls sehr unterhaltsam. „XCOM: Enemy Unknown“ spielt sich wie eine modernisierte Fassung des Ur-„UFO“. Und das hat bekanntlich noch heute eine wirklich große Fanbasis. Wir sind guter Dinge, dass Firaxis den hohen Ansprüchen gerecht werden kann.

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