ANGESPIELT: Hitman Absolution

Lange haben wir auf das Comeback von Agent 47 gewartet. Fast sechs Jahre sind seit seinem letzten Einsatz in „Hitman: Blood Money“ vergangen. Nun schraubt das dänische Entwicklerstudio IO Interactive („Kane & Lynch“, „Freedom Fighters“) an der Fertigstellung des fünften „Hitman“-Abenteuers. Bei einem Besuch in Hamburg durften wir erstmals einen Level selbst spielen. Wie sich „Hitman Absolution“ in der Praxis schlägt, erfahrt ihr in unserem Spielbericht.

Die Vorgeschichte
In der präsentierten Demo war die zweite Mission aus „Hitman Absolution“ spielbar. Agent 47 wurde dazu gezwungen, seinen alten Operator Diana Burnwood zu töten und seine Agentur somit zu verraten. Er ist allein! Daher zieht es ihn nach Chicago, wo er sich Informationen über den Komplott erhofft.

Doch sein Kontaktmann Birdy ist kein Menschenfreund. Er will einen Gefallen. Und so marschiert Agent 47 nach Chinatown. Hier soll er den ansässigen Gangsterboss – den King of Chinatown – erledigen.

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Mit oder ohne Hilfe?
Experten freuen sich gleich zu Beginn über die fünf anwählbaren Schwierigkeitsgrade. Sie bestimmen nämlich, wie viel Hilfestellung ihr bei der Lösung eurer Aufgaben bekommt. Auf „Leicht“ erscheinen immer wieder Texteinblendungen über Gebäuden oder Personen auf dem Bildschirm. Natürlich beeinflusst ihr auch die Anzahl der Verbandskästen und den Aufmerksamkeitsgrad der Wachen. Auf „Purist“ – der höchsten Stufe – gibt es schließlich überhaupt keine Hilfen mehr. Aktuell überlegt IO Interactive sogar, ob man nicht das Fadenkreuz weg lässt. So oder so dürften Hardcore-Gamer hier auf ihre Kosten kommen.

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Der einfache Weg
Agent 47 startet seinen ersten Einsatz in einer schmuddeligen Seitenstraße des chinesischen Viertels. Als wir die Tore zum Zielgebiet öffnen, bietet sich uns ein tolles Bild. Die Glacier 2-Engine zaubert hunderte von NPCs auf den Screen und vor uns spielen sich wirklich beeindruckende Marktszenen ab. Menschen scharen sich um Stände. Verkäufer schreien und bringen ihre Waren an den Mann.

Der „King of Chinatown“ befindet sich in einem Pavillon inmitten des Platzes. Wachen patrouillieren um das Gebäude. Die Eingänge werden ebenfalls beaufsichtigt. Also heißt es abwarten. Agent 47 verfügt in „Hitman Absolution“ über den so genannten Instinkt-Modus. Mit ihm können wir wie mit der Magnet-Sicht aus „Ghost Recon: Future Soldier“ durch Wände blicken, Zielpersonen erspähen und deren als Flammen markierte Laufwege analysieren.

Nach einigen Momenten verlässt unser Opfer seinen Unterschlupf. Vollkommen ungeschützt. Wir folgen ihm bis zu einem Verkaufsstand. Während sich der reiche Drogenboss einen Teller Suppe greift, beäugen wir den Schacht nebenan. Ziemlich tief. Tödlich tief geradezu! Agent 47 geht einige Schritte zurück, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Als die Zielperson von seinem Snack zurückkehrt, blickt der Gangster ebenfalls ins Loch. Ein Tritt und der Bursche ist fachmännisch entsorgt. Dies ist die einfachste Art, die Mission zu beenden. Aber es gibt noch unzählige mehr.

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Tarnen und täuschen
In seinem Herzen möchte „Hitman Absolution“, dass man es wie ein Schleich-Adventure spielt. Und deshalb gewährt es euch viele Freiheiten, die ihr aber nur durch die genaue Beobachtung der Umgebung und der Personen zum Plan für den perfekten Mord zusammensetzen könnt. So hätten wir uns etwa auch von einem der Verkaufsstände Fugu – also giftigen Kugelfisch – mopsen können. Diesen verabreichen wir dem „King of Chinatown“ einfach über die Suppe. Alternativ könnten wir auch das Kokain damit versetzen, welches sich im Drogenlager im Nebenhaus befindet.

Allerdings ist der Zutritt dort stark eingeschränkt. Agent 47 knackt hier zunächst einen Sicherungskasten, legt dann einen Wachmann schlafen und raubt ihm die Uniform. Begegnet er verkleidet anderen Polizisten, zieht er sich im Instinkt-Modus die Mütze tief ins Gesicht und bleibt so unerkannt.

Im Versteck angekommen, finden wir nicht nur das besagte Kokain, welches ein kleiner Dealer zum König bringen würde. Sondern auch ein Scharfschützengewehr. Mit diesem könnten wir die Zielperson natürlich umlegen, aber das wäre wohl die weniger clevere Alternative. Schließlich erhaltet ihr in „Hitman Absolution“ am Ende einer Mission eine Bewertung abhängig von eurem Vorgehen. Da sind wilde Meuchelmorde gar nicht gern gesehen!

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Durchlöchert
Nach all dieser Schleicherei wollen wir es aber mal so richtig krachen lassen. Also bemühen wir uns erst gar nicht, irgendwie unauffällig vorzugehen. Wir marschieren zu der chinesischen Pagode vor, zücken unsere Knarre und schießen die Zielperson einfach über den Haufen. Um uns herum bricht Panik aus. Hunderte von Zivilisten laufen schreiend durcheinander, stürzen und versuchen, irgendwie in Sicherheit zu kommen. Wir müssten nun eigentlich nur noch das Gebiet verlassen.

Aber Halt: Agent 47 darf nicht als stadtbekannter Mörder verschwinden. Die anrückenden Bullen haben ihn erkannt und so entbrennt ein wildes Feuergefecht, das wir eigentlich kaum gewinnen können. Hinter einige Mülltonnen geduckt, greifen wir auf die Point-Shooting-Technik zurück. Wie in „Red Dead Redemption“ oder „Splinter Cell Conviction“ markieren wir einige Polizisten mit einem roten Totenkopf. Auf Tastendruck wechselt das Spiel in Zeitlupe und Agent 47 erledigt einen nach dem anderen. Die Cops haben keine Chance gegen das präzise Kugel-Stakkato des Glatzkopfs.

Ein Moment der Ruhe kehrt ein. Jetzt können wir flüchten. Falsch gedacht! Denn schon signalisiert uns die rote Bildschirmanzeige, dass neue Gefahr droht. Ein SWAT-Team rückt an. Mit schwerer Panzerung, Maschinengewehren und Granaten. Zu viel … selbst für Agent 47.

System: Playstation 3
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: IO Interactive
Releasedatum: 20. November 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.hitman.com/

Einschätzung: sehr gut

Dänen lügen nicht. Und daher war auch das Wiedersehen mit Agent 47 eine große Freude. Die sechs Jahre Pause haben der Killer-Serie gut getan. Schließlich fließen ganz offensichtlich Einflüsse aus anderen Spielen gewinnbringend in „Hitman Absolution“ ein. Dabei ist der Kern des Actionspiels weiterhin nahezu unverändert: Findet einen möglichst lautlosen Weg zum nächsten Mord. Das ist hart, aber ehrlich. Und genauso spielt sich das neue „Hitman“ eben auch. Nach wie vor macht es einen diebischen Spaß, mitzuerleben, wie ein lange geschmiedeter Plan aufgeht. Wenn dann gar nichts mehr hilft, artet das Geschehen eben zum wilden Third-Person-Shooter mit Point-Shooting-Funktion aus. Wir jedenfalls glauben an die Wiedergeburt von Agent 47. „Hitman Absolution“ wird was!

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