ANGESPIELT: Assassin's Creed 3

„Assassin’s Creed“ war schon immer bekannt dafür, dass es Elemente aus verschiedenen Genres vereinte. In „Revelations“ wehrte Ezio zuletzt in Tower-Defense-Einlagen die Angriffe der Templer ab. In „Brotherhood“ baute er gar ein Assassinen-Netzwerk auf und bildete seine Kollegen weiter aus.

Und doch hatte man eigentlich immer das Gefühl, dass diese neuen Ideen dem Spiel gut tun. Zwar manchmal etwas holprig umgesetzt, brachten sie dennoch zusätzliche Würze in den Spielfluss. Wie weit sich aber Ubisoft in „Assassin’s Creed 3“ aus dem Fenster lehnt, konnten wir auf der diesjährigen E3 selbst herausfinden.

Ubisoft wirft nämlich die müden Rail-Sequenzen kurzentschlossen über Bord und verwandelt Indianer-Halbblut Connor in einen waschechten Seebären am Steuer seines eigenen Schiffs: Der Aquila.

Prächtig!
Es ist ein beeindruckendes Bild: Langsam stapfen wir mit Connor über die Planken der Fregatte. Er trägt die blaue Uniform eines Marine-Admirals. Um ihn herum herrscht reges Treiben an Deck. Am Heck des Schiffs angekommen, wechselt das Spiel automatisch in eine kurze Zwischensequenz. Connor blickt durch ein Fernrohr. Durch eine Meerenge hindurch erspähen wir Pulverdampf und einen von Kanonenschüssen aufgeschreckten Schwarm Möwen.

Die Briten sind da. Und genau die sucht Connor. Denn er soll einen hochrangigen Offizier erledigen. Anstatt die Schiffssequenz in einer Rail-Passage abzuhandeln, macht Ubisoft eine knackige Action-Einlage daraus. Die Aquila ist komplett kontrollierbar. Über den Analog-Stick bestimmen wir die Richtung und die Geschwindigkeit des Schiffes, setzen die Segel und stürmen in die Schlacht.

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Ein Sturm zieht auf
Bemerkenswert: Ubisoft denkt in dieser Passage nicht allein an das Schiff. Auch das Drumherum zählt. Die Wetterbedingungen sind dynamisch. Sobald wir weiter auf das Meer hinaus schippern, ziehen finstere Wolken auf. Die Wogen sind plötzlich beinahe schwarz, als die ersten Kugeln durch die Luft fliegen.

Die Schiffssteuerung hat es in sich. Wir müssen die Fregatte richtig ausrichten, um gezielt Treffer landen zu können. Der Detailreichtum dieser kurzen Spielidee kennt scheinbar keine Grenzen. Selbst unsere Crew bleibt bei der beginnenden Seeschlacht aktiv. Einige rennen über Bord, ziehen die Köpfe ein, sobald Schüsse die Planken zum Erbeben bringen.

Das Schiff nimmt auch ganz offensichtlich Schaden. Nach schweren Treffern brennt das Holz. Feuer hinterlässt nichts weiter als schwarze Kohle. Das Physikmodell ist beeindruckend: Wir kämpfen regelrecht mit den turmhohen Wellen. Mühen uns, das Schiff in Position zu bringen. Derart viel Realismus hätten wir in einer solchen Passage kaum erwartet.

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Shipping out to Boston
Zurück an Land: Ubisoft beackert „Assassin’s Creed 3“ seit nunmehr drei Jahren mit dem größten Team der Firmengeschichte. Diese Manpower macht sich nicht nur auf hoher See, sondern auch an Land bemerkbar. In einer späteren Spielpassage betreten wir Boston. Eine Stadt, geprägt durch die britischen Invasoren. Alles wirkt in sich stimmig. Die Menschen dort gehen ihrer täglichen Arbeit nach. Einige tragen Kisten mit Obst und Gemüse durch die Straßen. Aber dennoch liegt eine seltsame Stimmung in der Luft.

Die Briten unterdrücken die Bewohner. Das sehen wir auch, als ein Rotrock eine junge Dame bedrängt. Leise schleichen wir uns von hinten an und lassen die versteckte Klinge sprechen. Ein typischer „Assassin’s Creed“-Moment. Die junge Dame braucht Connors Hilfe bei der Befreiung ihres Vaters.

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Der mit dem Wolf tanzt
Connor ist nicht nur Kapitän und Assassine. Er ist ein echter Athlet. Die Freerunning-Sequenzen sind schneller und flüssiger als jemals zuvor. Behände sprinten wir durch die Gassen, überspringen Hindernisse. Selbst einige Häuser sind nun begehbar und dienen uns als Brücke zwischen den Straßen. Die Animationen gefallen uns dabei ausgesprochen gut. Die Bewegungsabläufe sind geschmeidig und Connor reagiert kontextsensitiv auf neue Vorgaben innerhalb der Umgebung.

Als wir den alten Mann aber aus der Klemme befreien wollen, kommt es zum Kampf. Auch hier lässt sich Ubisoft nicht lumpen. Mit simplen Tastenkombinationen wechseln wir zwischen der Pistole und den versteckten Klingen. Die Gefechte fühlen sich schneller an, vielfältiger. Wir sind immer wieder überrascht darüber, wie flott die Übergänge zwischen den Bewegungen erfolgen.

Und wir haben das Gefühl, dass wir offensiver kämpfen können, als noch in „Assassin’s Creed Revelations“. Wir warten nicht mehr auf die eine Aktion zum Kontern, sondern attackieren selbst. Damit bricht Ubisoft ganz bewusst mit einer Tradition der Serie. Ganz offensichtlich hat man mit „Assassin’s Creed 3“ großes vor.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft
Releasedatum: November 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.assassinscreed.com/

Einschätzung: sehr gut

Ubisoft hat sich in den vergangenen Monaten zu einem unserer Lieblingspublisher entwickelt. Denn dort ist man sich nicht zu schade, auch mal auf innovative Ideen zu setzen. Die „Assassin's Creed“-Serie entwickelte sich zuletzt nur langsam. Der dritte Teil allerdings macht den so lange herbei gesehnten nächsten Schritt. Ubisoft schraubt hier an klassischen Elementen wie den Freerunning-Passagen oder den Attentaten, vergisst dabei aber auch nicht, Abwechslung und Inszenierung miteinander in Einklang zu bringen. Allein die Schiffssequenz glänzt mit unzähligen tollen, kleinen Einfällen und ist dabei auch noch eine echte Augenweide. Und das ist erst der Anfang! In den kommenden Monaten wird Ubisoft noch viel mehr von „Assassin's Creed 3“ Preis geben. Wir sind uns sicher, da wird noch einiges großartiges auf uns alle zukommen.

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AkrylDrummer

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10. Juni 2012 um 09:29 Uhr
Th3 4n!mAL

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10. Juni 2012 um 11:01 Uhr
***GoTtK�NiG***

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10. Juni 2012 um 11:17 Uhr
DevilDante

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CrazyZokker360

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Ratohnhaketon

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schleckstengel

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spider2000

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10. Juni 2012 um 18:20 Uhr
skywalker1980

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10. Juni 2012 um 20:36 Uhr
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10. Juni 2012 um 20:42 Uhr
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10. Juni 2012 um 21:15 Uhr
skywalker1980

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10. Juni 2012 um 21:32 Uhr