Angespielt@gamescom: Army of Two

„Army of Two“ hatte gerade in Deutschland nie einen leichten Stand. Schließlich landeten beide Vorgänger auf dem Index. Im dritten Teil übernehmen nun Visceral Games („Dead Space“) die Entwicklung über den Buddy-Shooter. Producer Julian Beak verspricht uns im Interview sogar, dass man besonders eng mit den deutschen Kollegen von Electronic Arts zusammen arbeite, damit „The Devil’s Cartel“ auch hier problemlos und möglichst ungeschnitten erscheinen darf. Mal abwarten, ob das nicht nur nette PR-Phrasen sind – wie zuletzt auch bei „Sleeping Dogs“.

Wir bleiben skeptisch: Denn bereits die von uns angespielte Demo-Level präsentiert sich ausgesprochen blutig und brutal. Das ändert aber nichts daran, dass „Army of Two: The Devil’s Cartel“ uns richtig Spaß gemacht hat.

Typisches Koop-Geballer
Idealerweise spielt ihr „Army of Two: The Devil’s Cartel“ mit einem Freund. Wahlweise im horizontalen Splitscreen oder online. Denn es ist ein Buddy-Shooter, der weder mit Testosteron noch mit Plattitüden geizt. Als Super-Soldaten Alpha und Bravo – originelle Namen übrigens – jagt ihr einen Drogenbaron irgendwo in Mexiko. Die alten Helden Salem und Rios tauchen zwar noch weiterhin auf, mehr ist aber noch nicht über ihren Fortbestand bekannt.

Wir fühlen uns jedenfalls sofort bei „Army of Two“ heimisch. Denn die Steuerung ist genau das, was man sich von einem geradlinigen Actionspiel erwartet: Mit R2 ballern wir, mit L2 wird gezoomt. Auf Tastendruck springen wir in Deckung oder über Hindernisse hinweg. Das Ganze erinnert ein wenig an eine Mischung aus „Gears of War“ und „Spec Ops: The Line“. Schließlich bewegen sich Alpha und Bravo angenehm schnell über das Schlachtfeld.

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Aggro oder Overkill?
Über die Headset-Funktion sprechen wir einfache Taktiken wie das Flankieren unserer Gegner ab. Zockt ihr allein, navigiert ihr euren KI-Partner mit einem Befehlsrad. Die feindlichen Soldaten wiederum agieren verhältnismäßig berechenbar. Sie kommen rein, gehen in Deckung. Keine Überraschungen.

An Schlüsselstellen kommt es immer wieder zu Team-Aktionen. Wie in den Vorgängern heben wir unseren Kumpel per Räuberleiter auf eine höhere Ebene. Oder brechen simultan eine Tür auf. Anschließend wechselt das Spiel in Zeitlupe und wir ballern die restlichen Schergen über den Haufen.

Eine kleine Besonderheit stellt der Overkill-Modus dar: Durch ausreichend Kills füllen wir einen Energiebalken am oberen Bildschirmrand auf. Drücken wir dann die L1-Taste zünden wir den Overkill. Mit ihm sind unsere Schüsse wie kleine Explosionen und unsere Soldaten nahezu unverwundbar. Klassischerweise benutzt man diese Option bei Zwischenbossen wie etwa dem dicken Maschinengewehrmann in der Mitte der Demo.

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Am Ende kommt der Absturz
Anschließend macht die Geschichte einen kleinen Twist. Denn Alpha und Bravo werden getrennt. Während unser Kollege eine Ebene tiefer einen Schalter sucht, geben wir ihm Deckung von einem Balkon aus. Wenig später noch einmal das Gleiche: Wir ballern von einem Helikopter aus und Bravo rennt über die Dächer des Hochhauses. „Army of Two: The Devil’s Cartel“ ist sicherlich keine Ausgeburt an Genialität, aber es weiß sich zu inszenieren. Schließlich pumpt die FrostBite 2-Engine („Battlefield 3“) reichlich Zerstörungseffekte in die hübsche Umgebungsgrafik.

Der Level endet schließlich mit dem Helikopter-Crash. Mit nur einer Hand baumeln wir am Abgrund. Unser Buddy muss sich beeilen. Kaum hat er uns gepackt, greift ein neuer Hubschrauber an. Kein Problem: Beide Söldner greifen sich eine Knarre und feuern gleichzeitig auf den Piloten. In einer Nahaufnahme sehen wir das Blut spritzen und der Heli stürzt krachend ab. Nicht originell, aber doch irgendwie unkompliziert und lustig. Allerdings fehlte uns ein wenig der schwarze Humor und die moralischen Entscheidungen der Vorgänger. Wir hoffen, dass „Army of Two“ nicht zu einer bierernsten Version von „The Expendables“ mutiert.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Visceral Games
Releasedatum: 23. März 2013
USK: nicht nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.armyoftwo.com/

Einschätzung: gut

Wären wir böse, könnten wir „Army of Two: The Devil's Cartel“ einiges vorwerfen: Ideenarmut. Gewaltklischees. Und Linearität. Aber das muntere Buddy-Gemetzel hat zumindest für die halbe Stunde richtig Laune gemacht. Die Steuerung funktioniert problemlos, das Deckungssystem wirkt bereits jetzt sehr rund. Der Overkill-Modus ist natürlich heillos übertrieben, aber das passt wiederum zum gesamten Szenario. Bei „Army of Two: The Devil's Cartel“ wissen wir schon jetzt, was uns im kommenden Jahr erwartet: Ordentlich Geballer und acht bis zehn Stunden Spaß. Am besten mit einem Kumpel auf der Zocker-Couch. Hirn aus und Gewehr durchladen. Anspruch gibt’s wo anders!

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