Angespielt: F1 Race Stars

Bei „F1 Race Stars“ kommen Kindheitserinnerungen hoch. An „Super Mario Kart“ für das SNES. An lange Nächte voller Mehrspieler-Spaß in geselliger Runde. Nun schnappt sich Codemasters die wertvolle Formel-1-Lizenz und fabriziert damit einen reinrassigen „Mario Kart“-Klon. Dreist, frech und frisch. Aber ohne Schildkröten, dafür mit viel Witz und noch mehr F1-Sachverstand.

Eine gehörige Prise Humor
„F1 Race Stars“ ist ein waschechter Fun-Racer, aber nicht mit Fabelfigürchen, sondern mit der echten F1-Lizenz. Daher wählt ihr vor einer Runde auch jeweils aus dem aktuellen Kader der beliebten Rennserie aus. Vettel und Button rasen für Red-Bull. Hamilton für Mercedes. Und natürlich sind auch Alonso und Schumi mit am Start. Allerdings holen die Grafiker die Profis hier liebevoll ins Arcade-Universum. Die Fahrer wirken mit ihren großen Köpfen überzeichnet, aber dennoch gut erkennbar und mit viel Euphorie für die F1-Lizenz umgesetzt. Hier fühlt sich niemand veräppelt, sondern nur charmant karikiert.

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Streckendesign ohne Drifts
„F1 Race Stars“ nimmt die Rennserie auf die Schippe und dieser Witz macht sich auch im Design der insgesamt 11 Kurse bemerkbar. Diese greifen nämlich charakteristische Punkte der Orignal-Strecken auf, ziehen aber den Austragungsort mit einem Augenzwinkern durch den Kakao. Beim großen Preis von Deutschland etwa dröhnt uns muntere Blaskapellenmusik um die Ohren. In Brasilien dagegen gibt es heiße Samba-Rhythmen.

Besonders hat es uns aber Monaco angetan: Dieser Kurs ist zwar alles andere als realistisch, aber eine tolle Arcade-Hommage an den wohl kultigsten Stadtkurs der Rennsportgeschichte. Punkte wie etwa der Einfahrt in den Tunnel oder die Spitzkehre kurz nach dem Start wurden gekonnt in den Aufbau der Strecken eingebaut.

Und hier gibt es nämlich auch schon die erste faustdicke Überraschung: Im Gegensatz zu seinem großen Vorbild „Super Mario Kart“ schafft „F1 Race Stars“ kurzerhand die Power-Drifts ab. Trotz Arcade-Gameplay und Power-Ups sucht ihr hier den perfekten Bremspunkt und versucht so, möglichst ohne Tempoverlust um die Kurven zu fahren.

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Lieber Vettel als Mario
Alles andere erinnert aber stark an den Kult-Raser aus dem Hause Nintendo: Mit dem richtigen Timing am Gaspedal zündet ihr den Blitz-Turbo gleich zum Start. Bunte Zylinder beinhalten Power-Ups. Statt Schildkröten verschießt ihr allerdings Sternchen. Statt Ölpfützen legt ihr Luftballons und macht Verfolgern das Leben schwer. Und liegt ihr einmal allzu weit zurück, unterstützt euch das Spiel mit einer rasenden Rakete und jagt euch zurück in die Mitte des Feldes. Besonders fies: Startet einer der Akteure das Safety-Car, bremst er damit die Führenden aus, während der Rest der Teilnehmer munter aufholt. Das ist alles sehr „Mario-esque“ zweifellos. Aber Spaß macht es trotzdem!

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Pure Multiplayer-Power
Aber sind wir ehrlich: Fun-Racer vom Kaliber eines „F1 Race Stars“ sind im Singleplayer nur medium lustig. Kein Gefluche. Kein Trash-Talk. Keine Schadenfreude. Und so setzt auch „F1 Race Stars“ ganz massiv auf einen Mehrspieler-Part. An einer Konsole treten bis zu vier Spieler im Splitscreen an, online sogar bis zu zwölf.
Zumindest das Zocken an einer Glotze funktionierte hervorragend – trotz kleiner Sichtfenster. Für zusätzliche Motivation splittet ihr alle Teilnehmer in zwei Teams, sodass ihr mit maximal sechs gegen sechs gegeneinander antretet. Team-Strategien sind hier nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Ein netter Gag folgt dann zum Ende jedes Rennens, dann darf nämlich der Sieger dem Verlierer wahlweise ein Extra schenken … oder es eben behalten. Eine coole Idee, um die Emotionen hochkochen zu lassen.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Codemasters / Namco Bandai
Entwickler: Codemasters Race Studios
Releasedatum: 16. November 2012
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: http://www.f1racestars.com/

Einschätzung: gut

In „F1 Race Stars“ geht es ausschließlich um die Liebe zur Formel 1. Codemasters macht aus der bislang so biederen und ernsthaften Lizenz einen witzigen, bunten und dabei auch noch ausgesprochen hübschen Fun-Racer. Der Grafik-Stil ist klasse und entlockt F1-Fans sicherlich immer wieder ein breites Grinsen. Das Streckendesign wiederum greift viele Elemente der Vorlagen auf und bettet sie in teils halsbrecherisch verrückten Kursen samt Loopings und Sprüngen ein. Ist „F1 Race Stars“ allein einigermaßen langweilig, entfaltet es mit Freunden den puren „Super Mario Kart“-Charme und sorgt damit für gute Laune. Wir sagen dazu: Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht!

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