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TEST: Zone of the Enders HD Collection – Haben Kojimas Roboter Rost angesetzt?

play3 Review: TEST: Zone of the Enders HD Collection – Haben Kojimas Roboter Rost angesetzt?

7.0

„Zone of the Enders“ und „Metal Gear Solid“ – Das gehört bei Konami offensichtlich zusammen. Denn bereits 2001 packt Konami „Zone of the Enders“ eine Demo-Version von Hideo Kojimas „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“ bei.

In der Neuauflage ist nun eine Probierfassung von „Metal Gear Rising: Revengeance“ enthalten. Sie ist auch der Grund, warum „Zone of the Enders HD Collection“ erst ab 18 Jahren freigegeben ist. Was aber sonst noch so hinter der Neuauflage der Anime-Roboter steckt, verraten wir im Test.

https://www.youtube.com/watch?v=R0D8Mf_cix8

Was wir cool finden

Ein Stück Geschichte
„Zone of the Enders“ und „2nd Runner“ waren seiner Zeit echte Liebhabertitel. Spiele, die stets hoch geschätzt wurden, aber niemals den Kult-Status anderer Kojima-Werke wie etwa „Metal Gear Solid“ erreichten.
Daher ist es umso schöner, dass Konami die Mech-Kloppereien noch einmal neu auflegt. Abseits der beiden Hauptspiele sind hier zudem einige Zusatzmissionen und VR Missions mit an Bord, die zuvor nur in Special Editions enthalten waren.

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Cineastischer Ansatz
Wer Hideo Kojimas Spiele kennt, der weiß um seine Vorliebe für große Emotionen und noch viel größere Momente. Diese Grundidee steht auch in der „Zone of the Enders HD Collection“ im Mittelpunkt.

Die Geschichte dreht sich um Freundschaft, Hass, aber auch um das Erwachsenwerden, wie es im ersten Teil durch den kleinen Leo symbolisiert wird. Dabei ist „Zone of the Enders HD Collection“ manchmal etwas pathetisch und trägt arg dick auf, aber zumindest kann man den Spielen nicht vorwerfen, sie wären frei von Emotionen und Motiven. Dabei nutzt gerade „2nd Runner“ sehr hübsch gezeichnete Anime-Sequenzen, die den Plot veranschaulichen und auf die man sich in jedem Falle freuen kann.

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Weil es Spaß macht!
Rassige Roboterschlachten sind rar. Und noch viel seltener machen sie so viel Freude wie in „Zone of the Enders HD Collection“. Denn die tonnenschweren Orbital Frames steuern sich leicht wie ein Fliegengewicht im Boxen – blitzschnell und super wendig. Problemlos wechselt ihr hier die Ebenen, springt von Nahkämpfen auf Distanzwaffen.

Die flotte Steuerung ist wirklich eine helle Freude und passt perfekt zu dem Science-Fiction-Charakter der Spiele. Höhepunkt des Spiels sind natürlich immer wieder die erstklassigen Bosskämpfe, in denen ihr – gerade in „2nd Runner“ – ordentlich gefordert werdet. Die Präsentation ist im zweiten Teil ebenfalls deutlich besser und glänzt mit HD-Texturen und wuchtigen Effekten.

Was wir weniger cool finden

Schwächen im ersten Teil
Leider merkt man „Zone of the Enders“ sein Alter inzwischen an. Während die Kämpfe insgesamt etwas langsamer daher kommen, als in „2nd Runner“, stören hier besonders die allzu kleinen Areale und die fehlende Abwechslung bei der Gegnerauswahl. Immer wieder kloppt ihr euch mit immer denselben Frames.

Doch dabei ist gerade die Umgebungsgrafik alles andere als schön: Die Areale wirken steril, die Texturen sind oftmals matschig. So verkommt das erste „Zone of the Enders“ zu einer Art Riesen-Tutorial für „2nd Runner“. Mit einer Spielzeit von fünf bis sechs Stunden ist das Spiel verhältnismäßig kurz.

Klar, ist das unschön, doch wir können es der HD-Version nicht als Minuspunkt anhaften, das Teil 1 nun mal so ist.

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Technische Probleme
So richtig ist die Umsetzung von „Zone of the Enders HD Collection“ nicht gelungen. Das ist überraschend, denn auf der Playstation 2 lief das Actionspiel seiner Zeit flüssig, wenn auch mit einer niedrigeren Auflösung. Kaum im HD-Zeitalter angekommen, ruckelt „ZOE“, sobald zu viele Gegner auf dem Bildschirm auftauchen.

Außerdem sind einige der Original-Filmsequenzen alles andere als schön und stellenweise einfach unscharf. Diese Schwierigkeiten beeinflussen den Spielfluss zwar nur marginal, sorgen aber immer wieder für kurzes Erstaunen und tragen somit eher subjektiv zu einem Gefühl der Verwunderung bei. Hier hätte man sich definitiv mehr ins Zeug legen können, zumal „Zone of the Enders“ einen gewissen Kultfaktor besitzt.

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Widerspenstige Zähmung
„Zone of the Enders HD Collection“ spielt sich toll: Schnell, direkt und actionreich. Aber wo sich viele Feinde aufhalten, da geht nun mal auch die Übersicht verloren. Selbst die eingebaute Lock-On-Funktion kann nicht über kleinere Kameraprobleme hinweg trösten, diese hätte man im Jahr 2012 fixen können. Stattdessen ist das manuelle Einstellen der Perspektive arg fummelig.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Konami
Releasedatum: 29. Novemer 2012
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.konami.jp/gs/game/zoe/

7.0

Wertung und Fazit

TEST: Zone of the Enders HD Collection – Haben Kojimas Roboter Rost angesetzt?

Oooch Mensch, Konami … hier hätte auch eine höhere Wertung stehen können. Aber was habt ihr euch denn bei dieser unterdurchschnittlichen Umsetzung gedacht? Sicher, die Ruckler sind nicht kriegsentscheidend, aber stören dennoch heutzutage. Und die Matschtexturen und unscharfen Videosequenzen im ersten Teil? Das ist nicht wirklich schön. Glücklicherweise zieht „Zone of the Enders 2nd Runner“ den Karren zumindest teilweise aus dem Dreck und bietet ein erstklassiges Mech-Gemetzel, wie man es heutzutage nur noch selten findet. Gerade Anime-Freunde kommen dank neuer Filmsequenzen und einer klassischen Geschichte in den Genuss von sieben bis zehn aufregenden Spielstunden. „Zone of the Enders HD Collection“ ist sicherlich kein Pflichttitel wie es die „Metal Gear Solid HD Collection“ war. Trotzdem empfehlen wir Kojimas Zukunftsvisionen all jenen, die auch gerne über Liebhabertitel diskutieren und „ZOE“ seiner Zeit verpasst haben. Diese 30 Euro sind trotz Schwächen gut angelegt.

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Kommentare

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