Review

TEST: Aliens Colonial Marines - In diesem Spiel hört euch niemand schreien!

play3 Review: TEST: Aliens Colonial Marines – In diesem Spiel hört euch niemand schreien!

5.5

Gearbox Software haben ein Herz für alte Spiele. Bereits bei „Duke Nukem Forever“ nahmen die Jungs von Randy Pitchford nach einer langen Irrfahrt die Lizenz auf… und fabrizierten daraus ein bescheidenes Endprodukt.

Auch „Aliens Colonial Marines“ geistert bereits seit 2001 durch die Spielelandschaft, war sogar einst für die Sega Dreamcast angekündigt.

Gearbox Software kümmerten sich als in Kooperation mit Sega um die Fertigstellung bzw. die komplette Neukonzeptionierung des Ego-Shooters. Aber kann ein Spiel, was bereits seit zwölf Jahren hin- und hergeschoben wird, überhaupt noch gut werden?

https://www.youtube.com/watch?v=Yw9P76Be_jw

Was wir cool finden

Science-Fiction-Bonus dank Aliens
Dass die „Alien“-Filme zu den wohl einflussreichsten und spannendsten Streifen der SciFi-Zunft gehören, muss wohl nicht weiter erwähnt werden. Aber gerade durch diese mächtige Lizenz erhält „Aliens: Colonial Marines“ zumindest anfangs einen kräftigen Atmosphäreschub, spielt es doch nach dem zweiten und vielleicht besten Teil, „Aliens – Die Rückkehr“.

Es ist eure Aufgabe, mit einem Trupp von Marines den Hilferufen von Ellen Ripley und Corporal Hicks nachzugehen. Trotz namhafter Story-Autoren kommt „Aliens: Colonial Marines“ zwar nie über das Aufzählen von Klischees hinaus, doch zumindest die Lizenz im Hintergrund funktioniert.

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Es wird geschlichen!
Erwartet von „Aliens: Colonial Marines“ keinerlei spielerischen Innovationen. Es ist ein geradliniger und ziemlich kurzer Ego-Shooter. Allerdings hat das Spiel seine stärksten Momente, wenn ihr ohne Bewaffnung unterwegs seid.

In einigen Passagen schleicht ihr schutzlos durch finstere Gänge und müsst euren Gegnern mit Hilfe des piependen Trackers ausweichen. Nur in diesen Abschnitten ist „Aliens Colonial Marine“ wirklich das, was die Vorlage eigentlich hergibt: Nämlich Spannung und Nervenkitzel.

Nette Kleinigkeiten
Natürlich ist „Aliens Colonial Marines“ nicht nur Schrott. Gearbox Software haben etwa in ein gelungenes Waffen-Upgrade-System investiert, mit dem ihr euch Schießprügel entsprechend aufwertet.

Die Veränderungen sind dabei deutlich spürbar und erleichtern so manches Gefecht. Außerdem motivieren diese Upgrades zum Absuchen der Areale. Auch der Multiplayer – wahlweise mit zwei Spieler an einer Konsole oder mit acht online – kann sich sehen lassen.

Gerade im Koop fallen einige Schwächen aufgrund der flotten Schlachten nicht so sehr ins Gewicht. Übrigens: Die englische Sprachausgabe ist ebenfalls auf der Disc enthalten und um Meilen besser als die verdammt schlechte deutsche Synchronisation.

Was wir weniger cool finden

Aliens oder Zombies? Eigentlich egal!
Anstatt auf Horror setzt „Aliens Colonial Marines“ lieber auf Schlauch-Ballerei. Die Aliens verkommen hier von der tödlichen Bedrohung zum Pappkameraden. Bereits in den ersten Spielminuten ballert ihr dutzende Xenos über den Haufen.

Sie verlieren dadurch als Gegner vollkommen ihren Reiz, sondern mutieren zu außerirdischen Zombies, die ihr getrost umnietet ohne euch über Munitionsknappheit oder andere Survival-Horror-Elemente Gedanken machen zu müssen.

Dieser Fehler im Grundkonzept „Aliens Colonial Marines“ ist besonders schwerwiegend, da er mit der eigentlichen Grundthematik der Filme zugunsten einer simplen Spielmechanik bricht.

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Xenos auf Eis
„Aliens: Colonial Marines“ ist kein sonderlich hübsches Spiel. Überall prasseln euch matschige Texturen und Polygon-Kanten entgegen. Das Szenario selbst ist aufgrund der oftmals metallenen und kalten Oberflächen alles andere als spektakulär.

Doch die ganz große technische Schwachstelle von „Aliens Colonial Marines“ sind die Animationen.

Denn die Xenos verkommen hier zur absoluten Lachnummer, weil sie wie auf Eis durch die Gänge rutschen. Hakelig, ruckelig und überhaupt einfach nicht sonderlich schön.

Dem Ego-Shooter hätte zudem ein Physik-Modell wie in „Dead Space 3“ gut zu Gesicht gestanden. Schießen wir auf ein Alien, spritzt es ein wenig Säure. Aber Körperteile gehen viel zu selten flöten. Stattdessen verdampfen die Biester bereits nach Sekunden in einem kleinen grünen Häufchen Matsch.

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Jede Menge Bugs!
Einher mit der schwachen Technik gehen leider auch jede Menge Programmfehler. Insbesondere, wenn es um die Alien-KI geht, leistet sich der Shooter unzählige schwere Patzer.

Die Xenos springen wie wild von einem Widersacher zum nächsten. Blockieren sich gerne mal gegenseitig oder bleiben ruckelig an Objekten hängen. Dazu kommen vielerorts Grafik-Fehler, bei denen abgeschossene Aliens sehr seltsam in der Level-Architektur hängen bleiben.

Da sich diese Fehler phasenweise wirklich türmen, beeinträchtigen sie die Atmosphäre und das Spielvergnügen massiv. Gearbox Software veröffentlichte mittlerweile  zweiten Patches, die zumindest einen Teil der Fehler beheben.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Gearbox Software
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.sega.de/alienscolonialmarines/?t=German

5.5

Wertung und Fazit

TEST: Aliens Colonial Marines – In diesem Spiel hört euch niemand schreien!

Warum wird keiner mehr der "Aliens"-Lizenz gerecht?! Gearbox Software hätten „Aliens: Colonial Marines“ lieber in Frieden sterben lassen sollen. Denn das Endergebnis ist ein verbugter und technisch rückständiger Shooter, der zu keinem Zeitpunkt mit der aktuellen Generation mithalten kann. Anfangs hilft dem Spiel noch sein „Alien“-Bonus, später machen zumindest die Schleichpassagen und das Aufrüsten der Waffen Spaß. Aber insgesamt bleibt „Aliens: Colonial Marines“ meilenweit hinter den Erwartungen zurück. Diese inflationär über den Bildschirm huschenden, außerirdischen Xenomorphen verbreiten keinen Angst und Schrecken, sondern lediglich Langeweile. Dann doch lieber „Dead Space“!

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Kommentare

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