Vorschau: GRID 2 – Codemasters sucht den Racing-Star!

Fünf lange Jahre ist es her, dass Freunde der unterhaltsamen Rennsimulationen das letzte Mal in „Race Driver GRID“ über den Asphalt preschen konnten. Ende Mai erscheint der Nachfolger … und setzt den Schwerpunkt auf den Story-Modus. Diesmal mit einem Hauch TV-Atmosphäre und Social-Media-Hype. Eben passend zum Jahr 2013.

In der aktuellen Vorschauversion lässt „GRID 2“ erstmals die Motoren aufheulen und zeigt nicht nur, was der Karrieremodus, sondern auch was die Fahrphysik zu bieten hat.

Die Grundlagen
Im Karrieremodus von „GRID 2“ dreht sich alles um die WSR. Die World Series of Racing. Medien-Mogul und Visionär Patrick Callahan will die besten Fahrer der Welt in einer Rennserie vereinen. Und ihr seid sein neues Aushängeschild. Über möglichst spektakuläre Rennen gegen die Stars der Branche weckt ihr die Aufmerksamkeit der Profis und der Medien gleichermaßen. Ihr startet eure Karriere zunächst in den USA, reist aber in den späteren Jahren auch nach Japan und Europa.

Der Clou an dieser ganzen Geschichte ist allerdings eine Kooperation mit dem amerikanischen Sportsender ESPN. Zwischensequenzen mit Moderator Kevin Connors und seinem Journalistenkollegen Toby Moody veranschaulichen hier immer wieder den Fortschritt und geben der Geschichte einen authentischen Touch. Denn die Anzahl eurer Fans ist sozusagen der Highscore, der eure Popularität bestimmt.

Doch bevor ihr zum großen Medienstar werdet, landet ihr zunächst in eurer Garage. Hier bekommt ihr vom Renningenieur erste Infos und natürlich Events zugeschoben. Diese wählt ihr über euren Computer aus. Zudem habt ihr auch hier die Möglichkeit, eure Boliden selbst zu designen. Codemasters präsentierten bereits vor einiger Zeit die Individualisierungsmöglichkeiten, bei denen ihr Farben, Muster und ziemlich hässliche Motive auf eure Fahrzeuge sprühen könnt. Erstmals entscheidet ihr auch über die Farbe der Felgen.

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Nicht ganz Arcade, nicht ganz Simulation
„GRID 2“ sieht sich selbst als Hybrid-Rennspiel. Es soll nicht nur Rennspielpuristen erfreuen, sondern auch Einsteiger Spaß machen. Daher gibt es verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, mit denen ihr euer Rennerlebnis entsprechend anpasst. So entscheidet ihr beispielsweise ob erlittener Schaden lediglich kosmetischer Natur ist oder davon auch die Fahreigenschaften betroffen sind.

Wie drastisch dies aussehen kann, musste ich in einem späteren Rennen erfahren, in dem ich nach etlichen Crashes mit der Konkurrenz kaum mehr lenken konnte und letztlich ohne Türen und Motorhaube über die Ziellinie kroch. Ein kleines Hilfsmittel sind die bereits aus den Vorgängern bekannten Flashbacks, also das Zurückspulen des Renngeschehens. Gerade bei kurzen Aussetzern ist diese Funktion ausgesprochen nützlich, da sie Fehler ausbügelt, ohne dass man gleich ein komplettes Rennen neu starten muss. Allerdings ist die Anzahl der Flashback limitiert.

Ein klein wenig Wehmut kommt allerdings bei der Wahl der Perspektive auf. Neben zwei Third-Person-Kameras gibt es in „GRID 2“ lediglich Motorhauben- und Stoßstangenansichten. Einen Cockpit-View gibt es leider nicht. Für kein Auto! Codemasters begründen diese Entscheidung damit, dass sie die dadurch gewonnenen Ressourcen lieber in die Fahrphysik und in die Spielgrafik investieren wollen. Ich finde: Cockpits gehören in ein Rennspiel! Ohne wenn und aber.

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Drifts, Red Bull und Spaß dabei
Der kurze Einblick in die Karriere führte mich durch eine Reihe unterschiedlichste Rennen. Zu Beginn starte ich auf einem engen Stadtkurs in Indianapolis mit einen Ford Mustang. Das amerikanische Muscle Car sieht hübsch aus, steuert sich aber wie eine Badewanne und bricht in den Kurven sehr schnell aus. Die Strecke ist geprägt durch scharfe Kehren, in denen ich mit der Handbremse das Fahrzeug quer stelle. Trotz maximaler Simulationsstufe ist der Bolide gut zu handlen und mit ein wenig Geschick drifte ich qualmend um die Kurven.

Apropos Drifts: Diese Art gibt es im späteren Verlauf natürlich auch noch. Das Spiel bewertet dann euer Können anhand der Länge und der Genauigkeit der Schlitterpartie. Hier ist deutlich mehr Feingefühl am Gamepad gefragt, als bei den normalen Rundkursen. Denn stoßt ihr beim Driften ein Mal an irgend eine Wand, geht euer Score verloren.

Das krasse Gegenstück dazu sind die Runden auf dem Red Bull Ring in Österreich. Hier gehe ich nämlich mit einem Super Tourenwagen zur Sache. Dieser liegt wie ein Brett in der Kurve, bricht kaum aus. Wer hier nicht versehentlich den Bremspunkt verpasst, sollte eigentlich keine Schwierigkeiten haben, auf der Strecke zu bleiben. Eine schöne Idee wiederum sind die dynamischen Kurse wie in der Rockstar Energy Race Serie in Dubai. Hier verändert sich der Track mit jeder Runde. Plötzlich wird aus einer Kurve ein Gerade oder umgekehrt. Diese Mutationen erfolgen allerdings nicht ganz so dynamisch wie in „Split/Second“, sondern nach jeder gefahrenen Runde. Trotzdem ist die Überraschung groß, nicht zuletzt, da man sich bei der ersten Durchfahrt nicht auf den Verlauf einstellen kann.

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Chaos beim Ausscheidungsrennen
Die Krone der Schöpfung ist allerdings der Eliminator. Wie bei den „American Gladiators“. Hier gehen zwölf Fahrer an den Start und alle zwanzig Sekunden wird der Letztplatzierte aus dem Rennen genommen. Dieser Event stammt aus der fünften Saison des Karrieremodus. Vielleicht kämpft die KI-Konkurrenz deshalb als gäbe es kein Morgen mehr. Sie drängeln, rammen und schieben. Schubsen und rangeln um jeden Platz. Dabei ist ihnen das eigene Wohlergehen ziemlich wurscht. Nicht selten überschlagen sie sich kurz nach dem Start, drehen sich oder bauen sonstige Unfälle.

Die Ausscheidungsrennen sind hart und bockschwer. Aber genau deshalb so herausfordernd. Auf dem Pariser Stadtkurs nahe des Arc de Triomphe jedenfalls ist es gerade in der ersten Minute sehr eng. Ständig kracht mir jemand in die Seite oder versucht, mich abzudrängen. Kein Wunder, dass mein Bugatti Veyron bereits nach kürzester Zeit aussieht, als wäre er in eine Schrottpresse geraten. Überall sind Beulen und Katscher. Trotzdem begeistert dieses Rennen mit seiner hohen Intensität und einem wirklich schönen Stadtkurs, der weniger modern wirkt, als wirklich für eine TV-Aufzeichnung aufgebrezelt. Die Zuschauer stehen dich am Geschehen, durch die Luft fliegt Konfetti und beim Ziel erwarten mich Feuerwerkskörper. Das ist natürlich alles etwas übertrieben, aber passt auch zum Gesamtanspruch der Kampagne.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: Codemasters
Releasedatum: 31. Mai 2013
USK: ab 6 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.gridgame.com/de

Einschätzung: sehr gut

Die gute Nachricht: „GRID 2“ macht richtig Laune. Wenn ich mich mit einem vollkommen zerbeulten Wagen auf den Felgen über die Ziellinie rette, dann pumpt mein Herz kräftig das Adrenalin durch den Körper. Auch wenn hier niemand eine allzu beinharte Rennsimulation erwarten darf, so fordert „GRID 2“ dennoch ordentlich. Denn die Computer-Fahrer sind richtig stark und scheuen aktuell vor keinem noch so halsbrecherischen Überholmanöver zurück. Hier müssen Codemasters noch ein wenig die Stellschraube anziehen. Die KI-Fahrer sind doch allzu oft in Kamika-Laune unterwegs. Der Karrieremodus hinterlässt indes einen guten ersten Eindruck. Die einzelnen Rennen werden hübsch durch die Zwischensequenzen und die WSR zusammengehalten. Ich bin allerdings auch gespannt, wie der Fortschritt hier genau abläuft. Werde ich Events – wie etwa die Drift-Geschichten – überspringen dürfen? Wie fordernd sind spätere Rennen wirklich? Und nervt dieser ganze Social-Media-Hype nicht auf Dauer?

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RED-LIGHT

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