ANGESPIELT: FIFA 14

Nur noch wenige Tage, dann ist die Playstation 4 endlich da. Doch im Vorfeld macht sich gerade allgemeine Ernüchterung breit. Gibt es bei den vielen Multiplattformspielen überhaupt Unterschiede? Macht die Grafik wirklich so viel mehr her als auf der PlayStation 3?

Im Falle von „FIFA 14“ macht die nächste Konsolengeneration tatsächlich den entscheidenden Unterschied aus. Denn EA Sports poliert nicht nur die Grafik, sondern auch das Gameplay merklich auf.

Lebendige Kulisse
Seit Jahren schimpfe ich schon über die hässlichen Zuschauer in den Stadien von EA Sports-Titeln. Grob aufgepixelte Figürchen, die rhythmisch vor sich hin zucken. Aber mit der PS4-Version von „FIFA 14“ ist damit Schluss. Denn diese orientiert sich noch mehr an den TV-Übertragungen von Sky und baut eine komplette neue Zuschauerkulisse auf. Auf den Rängen sitzen nun viele unterschiedliche Polygon-Modelle. Männer und Frauen. Mal mit Schal, mal mit Mützen. Und natürlich in den Farben der Clubs gekleidet. Sie bewegen sich nicht nur, wenn der Ball ins Tor fliegt, sondern auch bei Chancen oder strittigen Situationen. Auch wenn ich diese Bewegungen nur aus dem Augenwinkel sehe, tragen sie dennoch zu mehr Lebendigkeit und Natürlichkeit im Stadion bei.

Wirklich gut haben mir die Kameraschwenks bei Wiederholungen oder nach Toren gefallen. Dann schaltet die Perspektive kurzzeitig in den Fanblock, zeigt diesen aus der Totalen oder von hinten. Dadurch werden die Emotionen der Zuschauer deutlicher transportiert und die Stimmung wie bei einer TV-Übertragung erzeugt.

FIFA14_PS4_SanSiro_LivingWorlds_Crowd

Schöne Menschen
Aber die Zuschauer sind natürlich nur Beiwerk. Denn auch an der Darstellung der Protagonisten hat sich viel getan. Bei den Einzügen der Gladiatoren fallen mir zunächst die deutlich schärferen Texturen in den Gesichtern der Kicker auf. Ich erkenne Bartstoppeln, Falten und nahezu jede Pore. Trotzdem bleibt die Darstellung der Gesichter ein zweischneidiges Schwert: Hat sich EA Sports massiv Mühe mit Star-Spielern gegeben, kommen Bankdrücker und unbekannte Spieler aus den kleineren Ligen weiterhin direkt aus dem Editor. Selbst ein Claudio Pizarro wurde nicht mit der selben Liebe gestaltet wie etwa ein Bastian Schweinsteiger oder ein Andre Schürrle.

Aber sei es drum, so lange ihr mit den großen Clubs spielt, sind die optischen Neuerungen sehr deutlich. Im Spiel selbst sind mit zudem weitere Feinheiten aufgefallen. Bei Fernschüssen fliegt nun gelegentlich ein wenig Rasen mit. Und in Nahaufnahmen erkenne ich nun überdeutlich, dass die Trikots der Spieler Falten schlagen.

FIFA14_PS4_Liverpool_Spurs_ProInstincts

Mehr Kontrolle
Den wahrscheinlich größten Schritt haben aber die Bewegungsabläufe durchgemacht. Hier verpasst EA Sports seinen Spielern nämlich eine ganze Menge zusätzlicher Animationsstufen und Aktionen. Die Bildrate ist (gefühlt) ein Stück höher als auf der Playstation 3, dadurch wirkt der Spielablauf in sich flüssiger und geschmeidiger. Die Animationen wiederum sorgen dafür, dass sich „FIFA 14“ auf Playstation 4 besser und direkter steuern lässt, als auf der Playstation 3. Hatte ich gerade bei normalen Dribblings – also ohne Tricks – das Gefühl, dass das Spiel meine Bewegungen nur leicht verzögert umsetzt, spielt sich „FIFA 14“ nun herrlich schnell und direkt.

Das heißt nicht, dass ich problemlos durch die Mitte rennen und einfache Tore schießen kann. Sondern nur, dass das Spiel in sich flüssiger und kontrollierbarer wird. Das liegt letztlich auch an der merklich überarbeiteten Mitspieler-KI. Hatte ich auf PS3 noch immer das Gefühl, ich müsste auf mit KI-Kameraden warten, laufen sich die Kollegen nun häufiger frei. Generell herrscht mehr Bewegung auf dem Platz. Den ständigen Zweikämpfen, die in der PS3-Version manches Match zu einer Qual machten, kann ich nun mit schnellen Pässen aus dem Weg gehen. Aber keine Bange, die Verteidiger haben weiterhin eine Chance: Sie stehen gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden dicht bei Mann und bemühen sich, die Räume eng zu machen.

Eine schlechte Nachricht gibt es aber trotz aller Next-Generation-Euphorie dennoch: Die virtuelle Bundesliga wird in der PS4-Version von „FIFA 14“ nicht vertreten sein. Grund dafür: EA Sports möchte diesen Spielmodus mit der maximalen Anzahl an Spielern bestreiten und die sind nun mal bei PS3 und Xbox 360 am Start.

System: PlayStation 4
Vertrieb: EA Sports
Entwickler: EA Sports
Releasedatum: 29. November 2013
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage:http://www.ea.com/de/fifa-14

Einschätzung: sehr gut

Ich bin mit „FIFA“ in diesem Jahr noch nicht so ganz warm geworden. Mich störte einfach zu vieles: Dass ich meine Mitspieler ständig mit Doppelpässen über den Platz ziehen musste. Dass die Steuerung einen Tick zu unpräzise und indirekt war. Aber „FIFA 14“ für die Next-Generation-Konsolen macht wirklich Lust auf die neuen Plattformen. Es spielt sich deutlich anders. Viel flüssiger, schöner und direkter. Wenn ich den Stick bewege, reagiert mein Spieler sofort. In langsamem Tempo dribble ich so Verteidiger aus, ohne den rechten Analog-Stick benutzen zu müssen. Mein altes Kombinationsspiel aus schnellen Pässen und flinken Flügeldribblings klappt hier wieder perfekt, da auch die KI-Kicker brav mitlaufen und nun mehr Platz auf dem Spielfeld ist. Dass die Stadionkulisse und die Gesichter der Stars noch ein wenig detailgetreuer und lebendiger aussehen, ist da nur ein Bonus. Mit geht es um das pure Fußballspiel und da präsentiert sich die Next-Generation-Version von „FIFA 14“ einfach als das bessere „FIFA“.

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Ragna-Dracaena

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