Review

TEST: Call of Duty

play3 Review: TEST: Call of Duty: Ghosts – Onslaught

6.0

Das erste DLC-Paket für „Call of Duty: Ghosts“ ist da! „Onslaught enthält die vier Karten „Fog“, „Bayview“, „Containment“ und „Ignition“, sowie die Maverick-Sturmgewehr-Sniper-Rifle-Kombination und eine Erweiterung des Extinktion-Modus. Aber wie immer stellt sich die Frage: Billige DLC-Abzocke oder ein Download-Paket mit Spaß-Garantie?

Was wir cool finden

Michael Myers kehrt zurück!
„Call of Duty: Ghosts – Onslaught“ hat zwei gute Gründe, um den DLC zu kaufen: Nämlich die Maps „Bayview“ und „Fog“. Denn beide Karten haben etwas Besonderes, was es bislang in „COD“ noch nicht wirklich gab. „Bayview“ auf der einen Seite bietet ein ungewöhnlich helles Szenario. Hier kämpft ihr nämlich an einer amerikanischen Hafenpromenade mit allerlei Buden und sogar eine Touristenbahn, die immer schön im Kreis fährt. Mir persönlich gefällt das Setting einfach ausgesprochen gut, während das eigentliche Karten-Layout mit einer soliden Mischung aus Sniper-Spots und klassischem Häuserkampf daher kommt.

Doch das eigentliche Highlight von „Onslaught“ ist die Karte „Fog“. Hier erinnert „Call of Duty“ beinahe an einen Grusel-Shooter. „Fog“ spielt in einem nebeligen Waldgebiet voller Anspielungen auf das Horror-Genre. Die Sichtweite ist ausgesprochen gering, sodass Scharfschützen hier kaum eine Chance haben. Stattdessen geht es meist auf kurze und mittlere Distanz zur Sache. Dadurch fühlt sich „Fog“ weniger statisch als die anderen Maps an, bei denen sich immer wieder Camper einnisten.

Seinen Höhepunkt erreicht „Fog“ allerdings, wenn ihr per Field-Order „Halloween“-Kultfigur Michael Myers heraufbeschwört. Dann sprintet ihr mit schnell regenerierender Gesundheit und einer blutigen Axt (statt einem Schlachtermesser) zum Original-Soundtrack des Films über die Karte und sorgt für mächtig Chaos. Natürlich ist das trashig, aber deshalb ist es ja auch so lustig. „Fog“ ist eine wirklich herausragende Karte mit einer starken Schluss-Pointe in der Hinterhand und deshalb eigentlich der Kaufgrund für „Onslaught“.

CODonslaught04

Die Maverick
„Call of Duty: Ghosts – Onslaught“ bietet mit der Maverick ein Sturm- bzw. Scharfschützengewehr. Vor der Runde bestimme ich, welche Variante ich mit ins Gefecht schleppen möchte. Die Maverick erwies sich im Spiel als gute Erweiterung des „COD“-Arsenals. Auf kurze und mittlere Distanz ist die Sturmgewehrvariante eine mächtige Waffe wie die MP40. Auf große Distanz ist das Scharfschützengewehr ebenfalls eine Alternative zu den bisherigen Sniper-Rifles. Problem: Für meinen Geschmack ist die Maverick eine Spur zu mächtig. Mit dem Sturmgewehr braucht es meist nur zwei oder drei Treffer und schon liegt der Feind im Staub. Das ist zwar witzig, wenn man selbst den Abzug betätigt, sorgt aber gleichzeitig für viel Frust, da nun bereits viele Spieler ständig auf die Maverick zurückgreifen.

Was wir weniger cool finden

Müde Alien-Hatz
Dem Extinktion-Modus kam noch im Hauptprogramm wenig Aufmerksamkeit zu teil, in „Onslaught“ spendiert uns Infinity Ward das erste Kapitel „Nightfall“, in dem ihr mit bis zu vier Spielern den Ursprüngen einer Alien-Invasion auf die Spur geht. Die gute Nachricht: Immerhin gibt es jetzt so etwas wie eine Geschichte, die den Extinktion-Modus lose zusammenhält. Diese ist zwar weder spannend, noch reich an Inhalt. Aber für den Moment ist die Umsetzung absolut ausreichend.

Denn was sich wie eine wirklich unterhaltsame Action-Einlage anhört, ist im Splitscreen, online oder sogar alleine eine eher müde Angelegenheit. Obwohl ihr und euer Team zwar mehr Freiheiten genießt, klappert ihr im Endeffekt doch nur einen Checkpunkt nach dem anderen ab und erwehrt euch dort einer Horde von Aliens. Zumindest so lange, bis ihr entweder alle Gegner wie etwa den monströsen Breeder fertig gemacht oder mit dem Bohrer alle Proben gesammelt habt. Im Prinzip ist der Extinktion-Modus eine etwas offenere Horde-Variante. Unterhaltsam, aber auf Dauer doch sehr monoton und spielerisch wenig abwechslungsreich.

CODonslaught05

Das Preis-Leistungsverhältnis
Während mir „Bayview“ und „Fog“ sehr gut gefallen, bieten „Containment“ und „Ignition“ leider nur solides „Call of Duty“-Niveau. Sie sind garantiert nicht unspielbar, aber eben charakter- und ideenlos. „Containment“ spielt in einem mexikanischen Dorf, welches durch einen Fluss in zwei Hälften geteilt wird. Auf der Brücke liegt ein Fahrzeug samt atomaren Stoffen. Diese tickende Zeitbombe verhindert u.a. den Einsatz der Mini-Map. Ein netter Twist, aber insgesamt ist die Karte – vielleicht bis auf den hübschen Sniper-Spot im Kirchturm – zu normal.

Noch durchschnittlicher präsentiert sich „Ignition“. Diese durch die „Modern Warfare“-Map „Scrapyard“ inspirierte Karte findet auf einem zerstörten Weltraumtestgelände statt – inklusive abstürzendem Shuttle als Field-Order. „Ignition“ ist optisch absolut gewöhnlich und mischt spielerisch wie üblich hektische Häuserkämpfe in den Trümmern mit einigen netten Scharfschützenmöglichkeiten. Auch diese Karte ist alles andere als extravagant. Schade drum!

So ärgere ich mich am Ende vom Tag vor allem über das dürftige Preis-Leistungsverhältnis von „Call of Duty: Ghosts – Onslaught“. Zwei der vier Karten sind Massenware, der Extinktion-Modus ist spielerisch mittelmäßig und das Maverick-Gewehr nett, aber overbalanced. Für 14,49 Euro ist das kein guter Schnitt!

Über den Autor: Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazin „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation 4, Playstation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Infinity Ward
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.callofduty.com/

6.0

Wertung und Fazit

TEST: Call of Duty: Ghosts – Onslaught

Ich drücke es mal salomonisch aus: Für seine DLCs hat Infinity Ward definitiv noch Luft nach oben. „Call of Duty: Ghosts – Onslaught“ ist garantiert kein Totalausfall. Denn speziell die beiden Karten „Fog“ und „Bayview“ gefallen mir wirklich klasse. Aber insgesamt ist „Onslaught“ sicherlich eine sehr durchwachsene Mischung, bei der mit „Containment“ und „Ignition“ auch viel Durchschnittskost serviert wird. Die Gretchenfrage lautet nun: Braucht ihr „Call of Duty: Ghosts – Onslaught“? Wahrscheinlich nicht, außer ihr seid beinharter „COD“-Fan und wollt wirklich immer auf dem aktuellsten Stand sein. Dann besitzt ihr aber vermutlich auch den Season-Pass. Wer nur ein wenig neues Futter für „Ghosts“ braucht, der wird sich zwar auch nicht über „Onslaught“ schwarz ärgern. Aber ein perfektes Preis-Leistungsverhältnis sieht eben doch anders aus.

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Kommentare

Gemsstrumpf

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02. März 2014 um 16:52 Uhr
E4tThiZz_Z

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