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PSVITA-TEST: God of War Collection – Kratos mit dem Rücktritt vom Rücktritt?

play3 Review: PSVITA-TEST: God of War Collection – Kratos mit dem Rücktritt vom Rücktritt?

7.0

Wird Kratos langsam zum Burger King der Playstation? Sony wärmt „God of War“ und „God of War 2“ gut vier Jahre nach der ersten HD-Neuauflage ein zweites Mal auf. Diesmal aber für die Playstation Vita. Doch trotz niedrigem Preis, schöner Spielbarkeit und Cross-Buy-Funktion solltet ihr der „God of War Collection“ mit gemischte Gefühlen gegenüber treten.

Was wir cool finden

Zwei Spiele, ein Preis
Die „God of War Collection“ beinhaltet die beiden PS2-Klassiker „God of War“ und „God of War 2“. Das Paket unterstützt Remote Play, ist ein Cross-Buy-Titel und es lassen sich sogar Spielstände zwischen PS3- und Vita-Fassungen austauschen. Für den Preis von 30 Euro bekommt ihr hier also gleich zwei Spiele und erlebt nicht nur, wie Kratos von den Göttern hintergangen wird, sondern auch wie er seinen Rachefeldzug gegen Ares und den gesamten Olymp vollzieht. Das bedeutet im Klartext: Rund fünfzehn bis zwanzig Stunden Action vom Feinsten!

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Brachial, brutal, klasse!
Die „God of War Collection“ ist inhaltsgleich mit der 2012 veröffentlichten PS3-Sammlung. Es gibt also keine zusätzlichen Inhalte, auch das Trophy-System wurde übernommen. An den Qualitäten der ersten beiden „God of War“-Teile ändert sich nichts: Kratos‘ Abenteuer sind auch im Jahr 2014 noch klasse spielbar und es macht einfach eine Menge Freude sich auf das Brutalste durch Minotauren, Hydras und andere Fabelwesen zu metzeln.Ob Bosskämpfe, Kombo-System oder Spezial-Attacken – „God of War“ hat nichts von seinem Charme verloren!

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Touchpad statt Schultertasten
Während die grafische Umsetzung der „God of War Collection“ einige Wünsche offen lässt, so ist die Steuerung insgesamt solide umgesetzt worden. Da die PS Vita nur ein Paar Schultertasten besitzt, müssen hier allerdings einige Kompromisse eingegangen werden. So kommt zum Öffnen von Kisten immer wieder das hintere Touchpad zum Einsatz. Das ist zwar etwas fummelig, aber wohl ein notwendiges Übel. Ansonsten aber spielt sich „God of War“ auf dem Handheld gut und handlich. Über ein Großteil der Spielzeit stören die vermehrt auftretenden Touchpad-Einlagen nicht und das grundlegende Handling von Kämpfen und Quick-Time-Events geht gut von der Hand.

Was wir weniger cool finden

Problemfall: Unterwegs spielen
Die Steuerungsanpassungen sind solide gelungen, aber eben doch nur Notlösungen. So müsst ihr eure Finger beim Spielen wirklich im Zaum halten, um nicht versehentlich das hintere Touchpad zu berühren. Doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Als deutlich gravierender erweist sich die ausgesprochen sensible Analog-Stick-Steuerung. So lange ihr ruhig am Platz sitzt, gibt es keine Schwierigkeiten. Spielt ihr allerdings beim Bahnfahren oder im Bus, wo ihr naturgemäß einigen Außeneinflüssen unterliegt, wird es stellenweise schwierig. Dann Kletteraktionen und Balanceakte erfordern höchste Präzision, die mit den kurzen Sticks allzu kniffelig sind. Diese Momente sind selten, können aber mitunter mächtig stören. Als klassisches Handheld-Spiel für unterwegs ist die „God of War Collection“ daher nur bedingt geeignet.

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Pixelige Götter
Leider wurde in Folge der Portierung die Technik alles andere als optimal an die Playstation Vita angepasst. Größter Schandfleck der „God of War Collection“ sind zweifellos die auf das Übelste herunter gerechneten Videos. Sie sind pixelig und unscharf und werden obendrein in 4:3 dargestellt, sodass dicke schwarze Balken die Ränder säumen. Doch damit nicht genug der grafischen Defizite: Besonders „God of War 2“ leidet unter gelegentlichen Ruckler, sobald zu viele Kreaturen über den Bildschirm wuseln. Überhaupt laufen beide Spiele im Vergleich zur PS3-Collection lediglich auf 30 fps statt auf 60 fps.

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Die Blechtrommel
Auch die Soundeffekte wurden nicht sonderlich gut an die Vita-Hardware angepasst. Während der bombastische Soundtrack weiterhin unglaublich monumental und beeindruckend daher kommt, klingen Ingame-Sprachsamples, als hätte man sie in der Toilette aufgenommen. Das beraubt gerade Kratos‘ Kampfschreien ihrer Inbrunst.

Über den Autor:Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazin „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation Vita
Vertrieb: Sony
Entwickler: Bluepoint Games / SCEA Santa Monica
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.playstation.de/

7.0

Wertung und Fazit

PSVITA-TEST: God of War Collection – Kratos mit dem Rücktritt vom Rücktritt?

Die „God of War Collection“ ist ein schwieriger Fall! Man merkt dem Spiel einfach oft an, dass es ursprünglich für eine Heimkonsole mit entsprechender Peripherie entwickelt wurde. Kratos' Schlachtplatte wirkt auf der Vita längst nicht so imposant wie auf der großen Bühne. Schuld daran ist auch die halbherzige Umsetzung. Mit den kleineren Rucklern in „God of War 2“ kann ich leben. Mit den blechernen Soundeffekten und den trüben Zwischensequenzen dagegen nicht. Andere HD-Portierungen haben gezeigt, dass es besser geht. Allerdings lässt es sich nicht verhehlen, dass beide „God of War“-Teile auch im Jahr 2014 noch ganz ausgezeichnete Actionspiele sind und kaum etwas von ihren Qualitäten eingebüßt haben. Steuerung, Dramatik und Inszenierung suchen auf der PS Vita – trotz aller Portierungsschwächen – ihres Gleichen. „God of War Collection“ ist sicher nicht das perfekte Handheld-Spiel, aber bleibt aufgrund des genialen Fundaments einfach ein sehr gutes Gesamtpaket für die so vernachlässigte PS Vita.

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Kommentare

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