ANGESPIELT: Sniper Elite 3 Afrika - So spielt sich die fast fertige Version

Ende Januar durfte play3.de einen ersten Blick auf die neue Scharfschützen-Hoffnung „Sniper Elite 3 Afrika“ aus dem britischen Hause Rebellion werfen – und war ziemlich angetan. Die Geheimoperation von OSS-Agent Karl Fairburne traf bereits mitten ins Spielspaß-Herz.

Ende Mai luden die Entwickler erneut zum Probespiel. Diesmal durften wir uns jedoch wesentlich länger in der offenen Wüstenwelt Nordafrikas austoben und uns im Koop-Modus im Team durchschlagen…

Sniper Elite 3 Afrika - Bild 1

Fairburnes Spießrutenlauf beginnt im lybischen Tobruk zur Zeit des Nordafrika-Feldzugs der Wehrmacht. Die Hafenstadt am Mittelmeer ist hart umkämpft – um nicht zu sagen ein blutiger Hexenkessel. Ständig fliegen Jagdmaschinen Angriffe auf Bodenstellungen. Überall ohrenbetäubende Detonationen, peitschendes Flakfeuer und erbitterte Stellungskämpfe. Chaos pur!

Perfekte Voraussetzungen also für einen aus dem Hinterhalt agierenden Elitesoldaten wie Fairburne, der in dieser Mission einen Gebirgspass von lästigen Nebelwerfer-Geschützstellungen säubern soll. Diese Trainingsmission, aber auch die dann folgenden, oft mehrstündigen Aufträge zeigen sehr gut, wo „Sniper Elite 3“ seine Stärken ausspielt.

In stupider „Call of Duty“-Manier durch Schlauchlevel rennen und alles umnieten, was einem vor die Flinte läuft? Steht hier definitiv nicht auf dem Programm! Vielmehr gilt es, sich möglichst unentdeckt einen Weg durch riesige, vielfach verzweigte Areale voller schießwütiger Wehrmachts-Wachposten zu bahnen.

Sniper Elite 3 Afrika - PS4 Screenshot

Häscher mit Hirnschmalz
Die Künstliche Intelligenz ist in der angespielten PS4-Fassung bereits bissig wie ein Rottweiler, in höheren Schwierigkeitsgraden zielsicher wie ein Olympiaschütze und auch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Sofern es die Situation anbietet, suchen die Trupps der Deutschen und Italiener (bis zu 30 Mann statt nur acht wie in Teil 2) gewissenhaft Deckung, helfen verwundeten Kameraden wieder auf die Beine, treiben euch mit Granaten aus Verstecken und folgen nahezu jedem verdächtigen Geräusch in ihrer Umgebung.

Sniper Elite 3 Afrika - PS4 Screenshot

Das Gameplay-Motto des Entwicklers – „Beobachtung, Planung, Aktion, Anpassung“ – verkommt somit nicht zur Marketing-Phrasendrescherei. Im Gegenteil: Nur wer sich Zeit nimmt, mittels Feldstecher aus sicherer Distanz die Lage auskundschaftet, sich die Laufrouten seiner Widersacher einprägt und dann im richtigen Moment eiskalt zuschlägt, wird auf Dauer Erfolg haben. Nebst Präzisionstreffern aus M1 Garand, schallgedämpfter Welrod-Pistole und Co. sind natürlich auch Stolperdrähte, Tellerminen, ferngezündete Sprengstoffe sowie Steinwurf-Ablenkungsmanöver samt anschließender Meuchelattacken probate Mittel, Probleme aus dem Weg zu räumen.

Britischer Flugbahn-Fetisch
Für zusätzlichen Nervenkitzel und Realismus sorgt die akkurate Ballistik der Waffen. Wie in diesem Subgenre üblich, spielen der Schwerkraft-bedingte Geschossabfall (Projektile folgen keiner geraden Linie, sondern verlieren mit zunehmender Reichweite an Höhe) sowie der Herzschlag des Schützen eine entscheidende Rolle.

Beide Störfaktoren werden in „Sniper Elite 3“ hervorragend simuliert und machen den Titel auf höheren Schwierigkeitsgraden zur echten Herausforderung. Dann nämlich fehlen so praktische Hilfsmittel wie Ziel-Indikatoren, Herz-Rythmus-Anzeige, Umgebungsradar, Umweltgeräusche-Pegel und – wer’s bockschwer mag – sogar die Speicherfunktion.

Sniper Elite 3 Afrika - PS4 Screenshot

Richtig gut gefallen hat uns des Weiteren die Koop-Variante genannt „Overwatch“. Hier mimt ein Spieler den Spotter. Er markiert Feinde mittels Fernglas, damit sein Waffenbruder ihnen sodann Kugeln in die Hirnrinde zirkelt. Darüber hinaus halten ein klassischer Wellen-Modus sowie zahlreiche Versus-Modi bei der Stange – etwa „No Cross“, wo die verfeindeten Parteien nicht ins gegnerische Lager schleichen dürfen und somit voll auf ihre Scharfschützentalente angewiesen sind.

System: PlayStation 3, PlayStation 4
Vertrieb: 505 Games
Entwickler: Rebellion
Releasedatum: 27. Juni 2014
USK: ab 18 Jahren
Offizielle Homepage: www.sniperelite3.com

Einschätzung: gut

Größer, taktischer, vielseitiger – „Sniper Elite 3“ wird einschlagen wie ein präzise abgefeuertes Hartmantelgeschoss! Vor allem bei seiner Zielgruppe. Denn das hier ist endlich mal wieder ein mit Hirn und Herzblut gemachter Weltkriegs-Shooter – und damit meine ich nicht die knallharten Zeitlupe-Einstellungen der Kill-Kamera in schickem 1080p auf PS4. Ständig erwische ich mich dabei, wie ich mein Eindringen in feindliche Stützpunkte, Festungen und Geheimbunker zunächst generalstabsmäßig plane und dann mit viel Geduld umsetze – wohliges Herzrasen inklusive. Wie in „Thief“, „Deus Ex“, „Metal Gear“ und Konsorten werde ich dabei mit steigender Spieldauer zum hocheffizienten Schattenkrieger, was unglaublich ansport, neue Kriegstaktiken auszuprobieren. Das gilt im Speziellen, wenn man die mit zwölf Stunden Spielzeit angesetzte Story-Kampagne auf dem letzten oder vorletzten Schwierigkeitsgrad gemeinsam in Angriff nimmt. Dass die deutsche Version darüber hinaus komplett ungeschnitten erscheint, ist in Anbetracht der kein Detail verschweigenden Röntgen-Kill-Kamera beachtlich und zeigt einmal mehr das Engagement von 505 Games und Rebellion für den Titel.

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Kommentare

spider2000

spider2000

05. Juni 2014 um 17:25 Uhr
lordvader912

lordvader912

05. Juni 2014 um 22:08 Uhr
Sparrrow1992

Sparrrow1992

17. Juni 2014 um 14:03 Uhr