PS4 ANGESPIELT: Lords of the Fallen

Das Frankfurter Entwicklerstudio Deck 13 war bislang nicht gerade für Hit-Kandidaten bekannt. Das Action-Adventure „Venetica“ hatte zwar vielversprechende Ansätze, strotzte aber vor Bugs und Logikfehlern. Auch Spiele wie „Jack Keane“, „Blood Knights“ oder die „Ankh“-Adventures landeten schnell in der Grabbelkiste.

Aber „Lords of the Fallen“ ist anders. Die Co-Produktion mit City Interactive – bekannt durch „Enemy Front“ und „Sniper 2: Ghost Warrior“ – klaut ganz unverhohlen von „Dark Souls 2“ und gehört zu den absoluten Gewinnern der diesjährigen Gamescom. Denn Sterben hat selten so viel Spaß gemacht!

Zahmer als „Dark Souls“?
In „Lords of the Fallen“ schlüpft ihr in die Rüstung von Harkyn. Der einstmals Gesetzlose hat die Chance seine bösen Taten zu sühnen und legt sich zu diesem Zwecke mit den Armeen böser Götter an. Nur er und sein Mentor Kaslo können die Menschheit noch retten.

Im Gegensatz zu „Dark Souls 2“ soll „Lords of the Fallen“ kein Mammut-Werk werden. Die Entwickler peilen 15 bis 20 Stunden für das erste Durchspielen an und gönnen dem Spieler sogar in den ersten Stunden eine gewisse Eingewöhnungszeit. Und auch sonst gibt sich das Action-Rollenspiel etwas handzahmer als sein Vorbild. Es gibt häufiger Checkpoints und erreiche ich bestimmte Stellen, respawnen nicht alle Gegner automatisch. Ein Kinderspiel ist „Lords of the Fallen“ aber dennoch nicht.

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Nicht die Ausdauer vergessen
In der Demo-Fassung stehen die Klassen des Klerikers, des Kriegers und des Diebes zur Auswahl. Laut City Interactive sind Fähigkeitenbäume in der Vollversion vergleichsweise frei, sodass man auch einen Barbaren mit Distanzfähigkeiten oder einen Dieb mit magischen Fertigkeiten anfertigen kann. In der Gamescom-Version allerdings entscheide ich mich für den Kleriker – körperlich robust, schwer bewaffnet und dennoch mit einigen Zaubertricks im Ärmel. Er kann sich beispielsweise selbst heilen und einen Doppelgänger auf den Bildschirm zaubern.

Die Steuerung erinnert stark an „Dark Souls 2“. Über die rechten Schultertasten zeige ich schwere und leichte Attacken. Mit den linken Schultertasten pariere ich Angriffe oder blocke sie ab. Eine Ausdaueranzeige verhindert Button-Mashing und allzu defensives Kampfverhalten. Denn so lange ich den Schild hoch nehme, regeneriert Harkyn seine Ausdauer nicht. Außerdem gibt es keine künstlichen Barrieren im Spiel. Bedeutet: Ich muss aufpassen, wo ich hintrete oder wie ich bestimmte Angriffe setze. Gehe ich zu ungestüm vor, stürze ich in die Tiefe.

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Erste Kampferfahrungen
Aber obwohl ich „Dark Souls 2“ viel gespielt habe, so bekomme ich doch in „Lords of the Fallen“ mächtig auf die Mütze. Als ich mit Harkyn über eine Brücke spaziere, tritt mir ein Fleischberg entgegen – schwer bewaffnet, aber langsam. Seinen Attacken entkomme ich mit einigen Rollen und lande selbst gute Treffer. Doch der Bursche regeneriert sich eigenständig. Erst als ich nach etlichen Versuchen sein Herz in einer Urne im Hintergrund entdecke, weise ich ihn in seine Schranken.

Am Treppenabsatz wartet ein Infizierter. Der Magier absorbiert Harkyns Lebensenergie und stößt mich zurück, sobald ich zu dicht an ihn heran komme. Hier wirkt der Ebenbild-Zauber wahre Wunder. Nur so lenke ich die Aufmerksamkeit meines Widersachers ab und kann gute Treffer landen. In den Katakomben um die Arena lauern schließlich noch einige Spießgesellen. Fies: Ein kleinerer Goblin sprintet davon und lockt mich so direkt in die Arme seines muskelbepackten Kumpels.

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Zeit für den Boss!
Doch so richtig schwierig wird erst der Kampf mit dem Wächter. Der riesenhafte Hüne trägt zwei Schwerter, die er wie ein Wahnsinniger schwingt. In Ruhephasen löst er zudem einige Energiegeschosse aus. Und genau an diesem Punkt wird die Gamescom-Demo von „Lords of Fallen“ richtig genial.

Zwei Schläge genügen und mein Energiebalken ist futsch. Also muss ich auf die harte Tour lernen. Wie oft darf ich zuschlagen? Welche Aktionen kann ich blocken und welchen ausweichen? Welche Zauber sind effektiv? Das Gameplay erinnert stark an „Dark Souls 2“. Und erneut ist nicht das Spiel schuld, wenn ich drauf gehe, sondern nur ich. Vielleicht weil ich zu ungeduldig bin oder die falschen Knöpfe drücke. „Lords of the Fallen“ ist wie ein europäisches „Dark Souls“ – hübsch anzuschauen, aber absolut gnadenlos!

System: PlayStation 4
Vertrieb: Deep Silver
Entwickler: Deck 13 / City Interactive
Releasedatum: 30. Oktober 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://lordsofthefallen.com/

Einschätzung: sehr gut

Da ist er wieder. Dieser krankhafte Ehrgeiz, den ich mit „Dark Souls 2“ begraben glaubte. Es war mir auf der Gamescom ein inneres Bedürfnis, diesen verdammten Schwertschwinger zum Ende doch noch zu besiegen. Nicht, weil ich dafür ein T-Shirt geschenkt bekommen habe. Sondern, weil es meine Spielerehre von mir verlangt hat. „Lords of the Fallen“ ist mein emotionales Highlight der Messe. Wenn man am letzten Gamescom-Tag nach 30 Terminen noch Bock aufs Zocken hat, dann hat das Spiel etwas richtig gemacht. „Lords of the Fallen“ ist der kleinere, vielleicht etwas handzahmere Bruder von „Dark Souls 2“. Spielt sich gut, sieht klasse aus, macht Spaß! Wer auf Action-Rollenspiele mit Anspruch steht, sollte sich den Namen „Lords of the Fallen“ merken. Das Teil könnte nämlich wirklich richtig klasse werden!

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