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PS4-TEST: Diablo 3 Ultimate Evil Edition

play3 Review: PS4-TEST: Diablo 3 Ultimate Evil Edition

9.0

Der diesjährige Sommer ist die Jahreszeit der wiederkehrenden Legenden. „The Last of Us Remastered“, „Metro Redux“ und auch Blizzards „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ sind wahrlich keine klassischen Neuerscheinungen. Und dennoch fällt es schwer, an diesen Remakes Kritik zu üben. Denn auch „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ erweist sich als starkes Gesamtpaket, bestehend aus dem überarbeiteten Hauptprogramm „Diablo 3“, dem gerade einmal fünf Monaten alten Add-On „Reaper of Souls“ und jeder Menge kleiner und großer Gameplay-Verbesserungen für die Playstation 4.

Was wir cool finden

Wie für die Playstation 4 gemacht!
„Diablo 3“ erschien vor gut zwei Jahren auf PC, vor einem Jahr auf der Playstation 3. Und doch fühlt sich die PS4-Version an, als wäre das Spiel die ganze Zeit über für Sonys Next-Generation-Konsole entwickelt worden. So flüssig und handlich wie auf der PS4 steuerte sich der Dungeon-Crawler noch nie. Das Handling funktioniert butterweich. Mit dem linken Stick steuert ihr euren Helden, mit dem rechten vollführt ihr die konsolenexklusiven Ausweichmanöver. Mit dem Erfahrungssystem schaltet ihr nach und nach neue Spezialaktionen frei – natürlich abhängig vom Charakter – und diese finden dann ihren Platz auf den übrigen Tasten.

Im Gegensatz zur Playstation 3-Version gibt es diesmal keinerlei Ruckler oder Framerate-Probleme. „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ läuft jederzeit flüssig bei 1080p und 60 Bildern pro Sekunde, ganz egal wie viele Feinde sich auf dem Bildschirm tummeln. Davon profitiert – ähnlich wie bei „Metro Redux“ – auch die Steuerung. Bewegungen werden nun eine Spur direkter ausgeführt, was euch mehr Kontrolle über euren Helden gibt. Das eigentliche grafische Grundgerüst ist nur eine Spur schärfer als die PS3-Version und offenbart immer wieder kleine, versteckte Animationen. Ein Technik-Freudenfest ist „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ aber – bis auf die Zwischensequenzen – nicht. Gerade die Darstellung der Geschichte wirkt zuweilen arg hölzern.

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Enormer Umfang
Aber in „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ zählen bekanntlich die inneren Werte und die bestehen im Grunde aus der einfachen Kombination aus Looten und Leveln. Gleich zu Beginn fällt auf: Hoppla, mit dem Kreuzritter gesellt sich ein neuer, durchschlagskräftiger Held zum Ensemble. Außerdem gibt es einen fünften Akt, der in dem Add-On „Reaper of Souls“ die Geschehnisse nach „Diablo 3“ aufrollt. Mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.

„Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ motiviert nämlich weniger durch seine Geschichte, als durch sein perfektes Gameplay. Was als einfaches Hack&Slay beginnt, wird schnell zur Sucht. Denn nur langsam öffnet das Spiel alle Möglichkeiten. Anfangs seid ihr noch damit beschäftigt, beim Händler erbeutete Gegenstände los zu werden. Später kommen dann kombinierbare Edelsteine dazu, mit denen ihr eure Waffen aufwertet. Mit jedem weiteren Erfahrungslevel aktiviert ihr neue Fertigkeiten, aber auch Runen, die den aktiven oder passiven Fähigkeiten andere Funktionen zuweisen.

Während der Gefechte selbst motivieren kleine Aktionsketten mit kurzfristigen Buffs. Zerstört ihr beispielsweise mehrere Umgebungsobjekte in Folge, erhaltet ihr einen Geschwindigkeitsboost. Haltet ihr Kill-Serien am Laufen, signalisiert eine herunter brennende Zündschnur die Zeit, die euch noch verbleibt, ehe es einen Erfahrungsbonus gibt. Blizzard hält das eigentlich monotone Monster-Metzeln damit ausgesprochen frisch und treibt es mit dem freien Abenteuermodus nach Beendigung des Spiels, Nephalemportalen und dem Paragonsystem auf die Spitze. Auch wenn ihr das maximale Level 70 erreicht habt, gibt es immer noch mehr zu entdecken. Mit dem Paragonsystem baut ihr die Fertigkeiten eures Helden immer weiter aus.

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Launiger Koop mit Loot 2.0
Jetzt werden vielleicht einige PS3- oder gar Xbox 360-Nutzer maulen, dass sie ihren Helden wieder ganz von Neuem aufleveln müssen. Falsch! Blizzard lässt euch euren Spielstand konsolenunabhängig mit Hilfe der Battle.net-Cloud übertragen. Das ist zwar in der Praxis fummelig, aber bewahrt euch davor, wieder bei Null zu beginnen.

Weiterhin mit an Bord ist natürlich der Koop-Modus für bis zu vier Teilnehmer. Hier nehmen entweder vier Kollegen vor einer Glotze Platz oder können sich dank des simplen Drop-In-Drop-Out-Systems online vergnügen. Das aus „Diablo 3“ bekannte Hin- und Herschieben charakterspezifischer Gegenstände entfällt nun. Dank Loot 2.0 bekommt jeder Spieler die für ihn passende Beute zugewiesen. Ebenfalls praktisch: Die Charaktere von Neueinsteigern lernen von erfahrenen Kampfkumpanen und gewinnen so schneller an Erfahrung hinzu. Dadurch fühlt man sich als Newbie nicht ganz wie das fünfte Rad am Wagen.

Was wir weniger cool finden

Geschichte für die Tonne
Machen wir es kurz: Kaum jemand spielt „Diablo 3“ für die Story oder gar für die Emotionen. Alle Geschehnisse sind absolut vorhersehbar, die Charaktere brabbeln oftmals sinnloses Zeug vor sich hin und überhaupt bleibt die Geschichte, sowie ihre Darstellung eine ganz große Baustelle für Blizzard. Wer des Lootens und Levelns ein Mal überdrüssig ist, der wird sich garantiert nicht an dem Plot motivieren können.

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Probleme mit der Übersicht
„Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ ist – besonders in den höheren Schwierigkeitsgraden – pures Chaos. Immer wieder wuseln gefühlte Hundertschaften von Kriechern, Bestien und Skelettkriegern über den Bildschirm und werden von einer Flut aus Blitzen, Feuerbällen und Lichtstrahlen ins Jenseits gefördert. Stehen dann womöglich noch Umgebungsobjekte im Blickfeld der Kamera, ist das Durcheinander perfekt. Da sich die Ansicht nicht drehen lässt, agiert ihr immer wieder blind oder einfach nur nach Gefühl. Gerade bei harten Kämpfen sind solche Momente sehr frustrierend!

System: Playstation 4
Vertrieb: Activision-Blizzard
Entwickler: Blizzard
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://eu.battle.net/d3/de/console/

9.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Diablo 3 Ultimate Evil Edition

Größer, schöner, besser: „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ ist die eierlegende Wollmilchsau für alle Action-RPG-Fans und das absolute Komplettpaket für Blizzards erfolgreichen Dungeon-Crawler. Natürlich ist insbesondere die Grafik nicht immer taufrisch, aber sie ist – auch dank 1080p und der flüssigen Framerate – mehr als ausreichend, um das wuselige Gameplay stimmungsvoll in Szene zu setzen. „Diablo 3: Ultimate Evil Edition“ überzeugt mit seinem süchtig machenden Gameplay, der perfekten Steuerung und einem riesigen Umfang, der einen für Wochen bei der Stange hält. Dazu beweist Blizzard, dass sie auf ihre User hören und Feinheiten wie den Charakter-Import derart funktional eingebaut haben. Wer also in den kommenden Wochen noch nichts vor hat, sollte schleunigst auf die Jagd nach dem Oberdämon gehen. Es lohnt sich!

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Kommentare

golgarta2905

golgarta2905

31. August 2014 um 18:51 Uhr
Kratos_the_God_of_War

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