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PS4-TEST: Game of Thrones – Episode 1

play3 Review: PS4-TEST: Game of Thrones – Episode 1: Iron from Ice

7.5

Telltale Games haben keine Angst vor großen Namen: Erst die Comic-Umsetzungen von „The Walking Dead“ und „The Wolf Among Us“, dann kam „Tales from Borderlands“ und jetzt wagen sich die Kalifornier sogar an die HBO-Erfolgsserie „Game of Thrones“.

An der eigentlichen Grundrezeptur ändert sich aber im Vergleich zu den Vorgängern nichts: Telltale Games erzählt eine spannende Geschichte der sieben Königslande, auch wenn dabei das klassische Medium „Videospiel“ auf der Strecke bleibt. Egal, dieser sechs Episoden umfassende interaktive Spielfilm ist die 30 Euro für den Season-Pass eindeutig wert.

Was wir cool finden

Forrester statt Stark
Wir wollen an dieser Stelle gar nicht zu sehr ins Detail der Geschichte von „Game of Thrones“ gehen. Grundlegend dreht sich der Plot um die Sorgen und Nöte des Hauses Forrester, den engen Verbündeten der Stark-Dynastie. Die Familie sieht sich einem schweren Konflikt mit Lord Whitehill und dem sadistischen Ramsey Schnee gegenüber gestellt. Wie und warum der Hass plötzlich zwischen den Häusern aufkommt, wird in den wirklich dramatischen ersten Spielminuten erzählt.

In den knapp drei Stunden Spielzeit von „Game of Thrones“ wechselt ihr zwischen drei spielbaren Charakteren: Zunächst übernehmt ihr den jungen Knappen Gared Tuttle. Er kämpft an der Seite von Lord Forrester vor den Zwillingstürmen der Freys. Anschließend kontrolliert ihr den jungen Ethan Forrester, der früh große Verantwortung übernehmen muss. Und zu guter Letzt wäre da noch Mira, die in Königsmund die Zofe von Lady Margery ist. Die Personenkonstellation erinnert immens an die der Familie Stark, nicht zuletzt weil sich die beiden Häuser Feinde und Verbündete teilen.

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Emotionale Moment
Die erste Episode von Telltales Abenteuerserie „Game of Thrones“ stellt neue Figuren vor, spart dabei aber nicht mit dramatischen Momenten. Bereits die ersten Minuten greifen die typische Mischung aus Gewalt, Intrigen und Machtkämpfen treffend auf.

„Game of Thrones“ orientiert sich spielerisch an früheren Titeln wie „The Walking Dead“ oder „The Wolf Among Us“. Es wird viel geredet und an Schlüsselstellen gebt ihr mit Dialogentscheidungen die Richtung vor. Wichtige Momente haben schließlich auch Einfluss auf den Fortlauf der Geschichte.

Die erste Episode hat einige Längen und hebt sich die wirklich dramatischen Momente noch auf. Trotzdem sind einige schöne Augenblick dabei, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.

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Die Atmosphäre stimmt
„Game of Thrones“ basiert auf der TV-Serie und greift bekannte Darsteller und Schauplätze gleichermaßen auf. So sind die ersten Begegnungen mit Cersei, Tyrion und Lady Margery ungeheuer intensiv und der erste Besuch in Königsmund ruft sofort Erinnerungen an die Serie wach.

Das Spiel sieht dank Grafik-Filtern fast wie ein Gemälde aus und passt sich damit perfekt der Atmosphäre der Vorlage an. Auch wenn einige Gesichter zu detailarm wirken, ist das Minenspiel insgesamt solide. In Kombination mit der gelungenen Sprachausgabe wirken die Figuren angenehm lebendig. Dies erleichtert die Identifikation mit den Helden.

Was wir weniger cool finden

Keine deutsche Übersetzung
Das englische Original hat immer mehr Atmosphäre. Allerdings verzichtet Telltale Games in „Game of Thrones“ vollkommen auf eine deutsche Übersetzung. Es gibt weder deutsche Sprachausgabe, noch deutsche Untertitel. Da die Charaktere teils sehr ungewöhnliche englische Akzente besitzen, sind gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse in diesem Spiel Pflicht. Ansonsten wird es euch nämlich schwer fallen, den Dialogen zu folgen und die gewünschten Entscheidungen zu treffen.

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Gemälde mit Schönheitsfehlern
Der Grafikstil von „Game of Thrones“ ist klasse. Dennoch hat die Ölfarbenoptik auch ihre Macken: Gerade die Gesichter einiger Nebendarsteller wirken ausgesprochen emotionslos. Selbst die sonst bildschöne Lady Margery erscheint hier maskenhaft und wie auf zu viel Botox. Dazu kommen die für Telltale Games gewohnt steifen Animationen und kleinere Grafikfehler. Etwa wenn Schwerter durch Kleidung ragt.

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Kein klassisches Videospiel
Diesen Punkt muss jeder für sich selbst abwägen! Wie alle Telltale-Abenteuer sieht sich auch „Game of Thrones“ nicht als klassisches Videospiel, sondern vielmehr als interaktiven Film. Bedeutet im Klartext: Hier dreht sich alles um die Charaktere und um die Geschichte. Spielerisch wird dagegen kaum etwas geboten. Die Action-Sequenzen sind bessere Reaktionstests, die Rätsel auf Vorschulniveau. Wer hier ein knackiges Adventure mit seinen „Game of Thrones“-Helden erwartet, wird also enttäuscht und sollte sich lieber „Sherlock Holmes: Crimes & Punishments“ anschauen.

System: Playstation 3, Playstation 4
Vertrieb: Telltale Games
Entwickler: Telltale Games
Releasedatum: 03. Dezember 2014
USK: ab 16
Offizielle Homepage: https://www.telltalegames.com/gameofthrones/

7.5

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Game of Thrones – Episode 1: Iron from Ice

Die erste Episode „Iron from Ice“ erweist sich als gelungener Start in das „Game of Thrones“-Spieleuniversum. Das Abenteuer führt die neuen Charaktere und ihre Positionen stimmig ein, verpasst aber große, dramatische Ereignisse zu platzieren. Die kleinen Länge in der Mitte des Spiels überbrückt Telltale Games aber gekonnt durch das Einbeziehen bekannter TV-Figuren wie Tyrion oder Cersei Lannister. Ihre Auftritte sind – trotz etwas lustloser Sprachausgabe – der atmosphärische Höhepunkt der Geschichte. Spielerisch bleibt sich Telltale Games treu: Die Reaktionstests sind fair und niemals zu hektisch. Die Dialogoptionen gaukeln weiterhin viele Freiheiten vor und unterstützen die Identifikation mit den Figuren. Besonders in den Passagen mit Mira und Ethan fühlt man mit den jungen Helden. Allerdings benötigt ihr auch gute Englischkenntnisse für „Game of Thrones“. Zwar reden die Figuren deutlicher und langsamer als beispielsweise in „Tales of Borderlands“. Gleichzeitig aber brabbeln einige auch in ungewohnten Dialekten, sodass normales Schulenglisch hier schnell an seine Grenzen stößt. „Game of Thrones: Episode 1 – Iron from Ice“ ist für Freunde des interaktiven Films dennoch absolut empfehlenswert, denn die fünf noch folgenden Teile werden sicherlich in Sache Spannung und Dramatik noch einiges mehr bieten!

Hotlist

Kommentare

Zockerfreak

Zockerfreak

05. Dezember 2014 um 16:51 Uhr
Ich_mag_Alfons

Ich_mag_Alfons

05. Dezember 2014 um 17:10 Uhr
Blockmonsta

Blockmonsta

05. Dezember 2014 um 17:27 Uhr
Blockmonsta

Blockmonsta

05. Dezember 2014 um 17:28 Uhr
Blockmonsta

Blockmonsta

05. Dezember 2014 um 17:28 Uhr
Zockerfreak

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05. Dezember 2014 um 17:46 Uhr
HayateGekko

HayateGekko

05. Dezember 2014 um 18:01 Uhr
Zockerfreak

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05. Dezember 2014 um 18:08 Uhr
Kratos4ever

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05. Dezember 2014 um 18:18 Uhr
PeterParker

PeterParker

05. Dezember 2014 um 18:32 Uhr
Titelschreiber

Titelschreiber

05. Dezember 2014 um 18:37 Uhr
Das_Krokodil

Das_Krokodil

05. Dezember 2014 um 19:13 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

05. Dezember 2014 um 19:18 Uhr
skywalker1980

skywalker1980

05. Dezember 2014 um 19:31 Uhr
Professor_D

Professor_D

05. Dezember 2014 um 19:35 Uhr
jacke_wie_hose

jacke_wie_hose

05. Dezember 2014 um 20:42 Uhr
Ballerlocke

Ballerlocke

05. Dezember 2014 um 20:44 Uhr
Richi+Musha

Richi+Musha

05. Dezember 2014 um 22:54 Uhr
Seven Eleven

Seven Eleven

05. Dezember 2014 um 23:06 Uhr