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PS4-TEST: Lara Croft und der Tempel des Osiris

play3 Review: PS4-TEST: Lara Croft und der Tempel des Osiris

8.0

Das erste Spinoff „Lara Croft and the Guardian of Light“ galt lange Zeit als Geheimtipp, wenn es um Koop-Spiele ging. Und dennoch ließ sich Crystal Dynamics satte vier Jahre Zeit, ehe mit „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ endlich ein Nachfolger des Action-Adventures erscheint.

Großartig etwas anders als der erste Teil macht das neue Abenteuer zwar nicht. Aber für einen fairen Preis von 19,99 Euro – als Playstation-Plus-Kunde sogar nur 17,99 Euro – machen gerade Koop-Fans mit „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ garantiert nichts falsch!

Was wir cool finden

Starke Mischung aus Action und Rätseln
Eigentlich spielt sich „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ nicht grundlegend anders als der 2010 veröffentlichte Vorgänger „Lara Croft and the Guardian of Light“. Erneut steuert ihr Lara oder einen ihrer diesmal drei Kompagnons aus der Iso-Perspektive durch mit Fallen, Gruben und Rätseln gespickte Levels.

Gegen anrückende Feinde wehrt ihr euch in Twin-Stick-Shooter-Manier mit Pistolen oder Gewehren. Natürlich legt ihr auch die aus dem ersten Teil bekannten Bomben, mit denen ihr sowohl Widersacher als auch Wände in die Luft jagt. Die Feinde – wie etwa Mumien oder Skarabäen – sind nicht sonderlich clever, tauchen dafür aber in großen Scharen auf.

Viel spannender als die Kämpfe sind allerdings die cleveren Umgebungsrätsel. Mit dem Stab des Osiris bewegt ihr Plattformen, verlangsamt Zahnräder oder zögert die Explosion von riesigen Bomben heraus.Mit Laras Enterhaken erreicht ihr höhere Plattformen oder schwingt gar an Wänden entlang. So bahnt ihr euch Stück für Stück einen Weg durch die Areale, sprengt Türen auf und sammelt wertvolle Relikte auf. Die Rätsel in „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ sind nie zu leicht, aber stets so fair, dass ihr sie nach einigen Versuchen problemlos meistern werdet.

Die Steuerung erweist sich gerade bei den Plattformelementen als angenehm direkt. Kenner und Einsteiger finden sich schnell zurecht. Das ist auch bitter notwendig, erfordern einige Aufgaben doch gutes Timing und hohe Präzision.

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Multiplayer-Spektakel
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ mit bis zu vier Teilnehmern online oder an einem Bildschirm spielbar. Und tatsächlich hebt das Action-Adventure erst im Mehrspielerbetrieb so richtig ab. Denn nur hier öffnet ihr alternative Rätsel, die viel Koordination und Absprache erfordern. Die Fähigkeiten – also beispielsweise der Kletterhaken, Fackeln oder der Stab der Osiris – werden dann auf Lara, Carter, Isis und Horus verteilt. Auf diese Weise gibt es viele Interaktionsmöglichkeiten zwischen den Figuren. Etwa springt Lara auf den Schild von Isis und erreicht höhere Ebenen. Isis auf der anderen Seite klettert an Laras Seil entlang.

So führt die Zusammenarbeit der Figuren nicht nur zu tollen Erfolgserlebnissen, sondern auch zu witzigen Fehlleistungen. Beispielsweise wenn ihr versehentlich das Seil kappt und eure Kollegen in die Tiefe stürzen. Oder wenn Lara eine Bombe im falschen Moment auslöst und somit einen Kameraden in die Luft sprengt. Der Multiplayer ist herrlich chaotisch, erfordert aber auch immer wieder gute Koordination und Teamwork. Denn sonst werdet ihr spätestens bei den hübsch inszenierten und ebenso knackigen Boss-Kämpfen Schiffbruch erleiden.

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Loot ist nur der Anfang …
Zudem führt „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ ein neues Beute-System ein. So findet ihr zunächst Waffen wie Gewehre und Maschinenpistolen. Im Gegensatz zu der Standard-Ausrüstung ist deren Munition begrenzt und muss mit Hilfe von blauen Kisten wieder aufgefüllt werden. Dazu entdeckt ihr im Spielverlauf Ringe und Amulette, die die Charaktereigenschaften aufwerten und euren Schüssen beispielsweise Elementarschäden verpassen. Ein Blick ins Inventar kann also manchmal sehr nützlich sein!

Echte Grabjäger kommen in dem neuen „Lara Croft“ ebenfalls auf ihre Kosten. So findet ihr immer wieder Edelsteine. Diese benötigt ihr zum Öffnen von Beutekisten. Je teurer die Truhe, desto nützlicher und wertvoller der Inhalt. So müsst ihr immer wieder abwägen, ob ihr lieber schnell ein vielleicht minderwertigen Helfer oder langfristig eine mächtigeres Upgrade benötigt.

Wem das immer noch nicht reicht, der kann zudem auf die Suche nach versteckten Schädeln gehen oder probiert sich an den kniffeligen Herausforderungen, in denen ihr Aufgaben mit streng limitierten Mitteln oder gar unter Zeitdruck lösen müsst.

Was wir weniger cool finden

Müde Geschichte langweilig erzählt
Lara und ihr Grabräuber-Konkurrent Carter sind in Ägypten auf der Suche nach dem Stab des Osiris. Als sie diesen finden, werden sie allerdings von dem Gott Seth in eine Falle gelockt und verflucht. Sie sind gemeinsam mit den ägyptischen Gottheiten Isis und Horus in den Gräbern gefangen und müssen nun einen Weg in die Freiheit finden.

Lara wird einmal mehr von Nora Tschirner gesprochen. Allerdings hatte die Gute wohl keinen Spaß an der Arbeit und so wirkt die Sprachausgabe sehr lustlos. Überhaupt ist die Story hinter „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ nicht sonderlich spannend und wirkt eher wie ein Vehikel, um die einzelnen – teils sehr kleinen – Grabbereiche notdürftig zusammen zu halten. Kurzum: Die Geschichte überzeugt nicht!

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Für Solo-Spieler unspannend
„Lara Croft und der Tempel der Osiris“ verliert im Solo-Modus schnell seine Faszination. Dann trägt Lara nämlich alle für die Rätsel notwendigen Utensilien – als Kletterhaken, Fackel und Stab des Osiris – selbst. Dadurch werden viele Aufgaben schnell zum Selbstläufer. Da keine Koordination oder Absprachen nötig sind, sind viele Lösungswege zu leicht zu durchschauen. Das bedeutet nicht, dass sie keinen Spaß machen. Aber man bekommt schnell das Gefühl, einen Teil der Spielerfahrung zu verpassen. Die Geschichte müde Story schadet der Motivation ebenfalls und so ist „Lara Croft und der Tempel der Osiris“ als Solo-Abenteuer zwar solide, aber längst nicht so genial wie mit Freunden.

System: Playstation 4
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: Crystal Dynamics
Releasedatum: 09. Dezember 2014
USK: ab 12
Offizielle Homepage: http://www.laracroft.com/

8.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Lara Croft und der Tempel des Osiris

Bei „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ klafft das Loch zwischen Einzel- und Mehrspielererfahrung ganz gewaltig. Seid ihr lieber alleine unterwegs, dann ist das Action-Adventure eher eine durchschnittliche Angelegenheit. Die Rätsel leiden unter den allzu offensichtlichen Lösungswegen und die Geschichte ist zu unspannend, als dass sie die spielerischen Lücken füllen könnte. Außerdem fehlt die Gruppendynamik, die den Multiplayer-Modus so auszeichnet. Wer „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ ausschließlich alleine spielen möchte, der sollte von unserer Wertung noch einmal 0.5 bis 1.0 abziehen. Das entspricht dann dem Einzelspielerergebnis! Seid ihr euch aber sicher, dass ihr „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ hauptsächlich mit Freunden – online oder an einem Bildschirm – zocken werdet, dann verändert sich unsere Wertung ins Positive. Dann ist das Action-Abenteuer nämlich im absoluten Hit-Bereich und so könnt ihr getrost 0.5 auf unsere Wertung addieren. „Lara Croft und der Tempel des Osiris“ ist ein erstklassiges Koop-Spiel und ist daher gerade an langen Wintertagen ein wahrer Zeitfresser!

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