Deus Ex: Mankind Devided angespielt

Stealth, Hacking und Waffengewalt: „Deus Ex: Mankind Divided“ macht euch zum Meister über Adam Jensens Schicksal. Wir verraten, wie sich das Cyborg-Abenteuer spielt!

Erscheinen wird "Deus Ex: Mankind Divided“ hierzulande am 23. August 2016.

Die „Deus Ex“-Saga brachte Tiefe ins Shooter-Genre. Als der erste Teil des Science-Fiction-Abenteuers 2000 unter der Federführung des legendären Warren Spector – bekannt u.a. durch „System Shock“ – erschien, war es eine Sensation. Plötzlich entschied man selbst, ob man schleichen, schießen oder gar einen Konflikt ausdiskutieren möchte.

„Deus Ex: Mankind Divided“ setzt an das 2011 veröffentlichte „Human Revolution“ an und entführt euch in eine dystopische Zukunft, in der Technologie längst nicht mehr Segen allein ist. Lange Jahre waren Augmentierungen – also kybernetische Verbesserungen für den menschlichen Körper – modisch und stylisch.

Doch es stellte sich heraus, dass die Hardware gehackt werden konnte und so drehten mit einem Schlag alle Augmentierten durch. Die Folge war eine Katastrophe: Millionen von Menschen wurden weltweit getötet, hunderttausende verletzt. Aus Angst vor weiteren Ausfällen werden Menschen mit kybernetischen Verbesserungen geächtet und eingesperrt. Es entsteht die mechanische Apartheid

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Mutiger Genre-Mix

Inmitten dieser Wirren übernehmt ihr Adam Jensen. Er ist inzwischen mehr Maschine als Mensch und ist im Jahr 2029 als Agent der Task Force 29 mit der Aufklärung der seltsamen Geschehnisse betraut worden. „Deus Ex: Mankind Divided“ zeichnet ein finsteres Szenario: Das Gefühl der Ausgrenzung regiert allerorten. Wirkte „Human Revolution“ noch futuristisch steril, erscheint der aktuelle Ableger dunkler, dreckiger und gefährlicher.

In der vorgestellten Demo-Mission trainieren wir zunächst die Navigation mit Adam Jensen. Ungewöhnlicherweise wechselt das Spiel häufig zwischen Ego- und Third-Person-Modus. Im freien Feld kontrolliert ihr Jensen aus der Ich-Perspektive – also wie einen normalen Shooter. Doch sobald ihr in Deckung geht oder Nahkampfattacken startet, springt die Kamera heraus und zeigt den Agenten bei der Arbeit. Diese schnellen Wechseln wirken gerade in der Anfangsphase befremdlich und reißen einen für Momente aus dem Spiel heraus.

„Deus Ex: Mankind Divided“ ist ohnehin kein Spiel für zwischendurch. Die Entwickler wollen, dass ihr euch in diese Welt fallen lasst, dass ihr Gebiete erkundet und euren eignen Weg geht. In der Demo erhalten wir vorgegebene Skill-Punkte, die wir frei verteilen können. Somit legen wir unsere Spielweise fest und platzieren unsere Lieblingsfertigen auf Kurzbefehlen. Im fertigen Spiel verbessert ihr Adam Jensen natürlich Schritt für Schritt und passt ihn so an euren Stil an.

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Spielen, wie es euch gefällt!

Doch während das Tutorial-Level in einem abgewrackten Warenhaus noch vergleichsweise simpel daher kommt, fordert uns die inzwischen als Gameplay-Video verfügbare Dubai-Mission schon mehr. Erneut wartet „Deus Ex“ mit ausladenden Level-Konstruktionen auf und zwingt uns – zumindest in diesem Abschnitt – zum Schleichen. Alle Versuche, uns durch die patrouillierenden Wachen zu ballern, sind schief gegangen. Selbst mit Spezialfertigkeiten wie dem aktivierten Panzer oder kurzzeitiger Tarnung sah Adam Jensen kein Land. Ein Problem: Die Shooter-Steuerung war noch reichlich unpräzise. Speziell mit das verfügbare Sturmgewehr streute noch zu stark und sogar bei langem Zielen mit einem Scharfschützengewehr gab es aufgrund der Latenz Schwierigkeiten.

Deus Ex: Mankind Divided hat das Potenzial ganz oben mitzumischen.

Der zweite Haken an „Deus Ex: Mankind Divided“ ist Adam Jensens Stromversorgung. Wollt ihr eure Augmentierungen nutzen, verbraucht das Akku-Leistung. Diese regeneriert sich zwar mit der Zeit, aber wer schnell agieren möchte, wird merklich ausgebremst. Besonders merkwürdig: Selbst die Stealth-Kills erfordern Energie. Wollt ihr euch also durch einige Wachen hindurch prügeln, geht euch spätestens beim dritten Opfer der Saft aus. Dann passiert bei Tastendruck einfach gar nichts und ihr werdet im Zweifelsfall entdeckt. Die Entwickler begründen diese Design-Entscheidung mit dem Kontrollieren des Spieltempos und weisen darauf hin, dass man sich mit der Zeit an diese Limitierung gewöhnt.

So ist zumindest in dieser Mission eine Mischung aus Stealth und Hacking unabdingbar. Wir schleichen uns über einen Balkon an Wachen vorbei, deaktivieren Kameras und Laserschranken. In „Deus Ex: Mankind Divided“ sollte man erst nachdenken und dann handeln. Die Computer-KI wiederum agierte aggressiv, ignorierte aber gelegentlich auch Attacken auf nahestehende Kameraden. Grundsätzlich gefällt aber das weitläufige Leveldesign und die vielen Möglichkeiten. Diese Vielfältigkeit in der Herangehensweise soll sich durch die gesamte Spielwelt ziehen.

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Etwas ganz anderes: Der Breach-Modus

Vollkommen losgelöst von der Hauptgeschichte um Adam Jensen präsentierten Square Enix und Eidos Montreal den frischen Breach-Modus. Dieser erinnert auf den ersten Blick an die VR-Missionen von „Metal Gear Solid“ und soll eine kurzweiligere Spielerfahrung darstellen als die Story-Missionen. Darüber hinaus will das Entwickler-Team in den Monaten nach Release stetig neue Einsätze nachliefern, um die Lebenszeit von „Deus Ex: Mankind Divided“ zu erhöhen.

Im Breach-Modus verschafft ihr euch als Teil einer elitären Hacker-Bande Zutritt in die Server der Palisade Bank Corporation. In der Computer-Umgebung müsst ihr Daten stehlen und anschließend zu Ausgängen transportieren. Die verfügbaren Missionen des Breach-Modus spielten sich deutlich schneller als die der Geschichte. Nachdem ihr einen Server gehackt habt, tickt ein Zeitlimits herunter, bis zu dessen Ablauf ihr die Daten gesichert haben müsst. Dadurch entsteht schnell ein Gefühl der Hast. Darüber hinaus gibt es deutlich mehr Schusswechsel und euer virtuelles Ebenbild reagiert auch längst nicht so empfindlich auf Treffer wie Adam Jensen. Der Breach-Modus ist somit eine willkommene Abwechslung.

Einschätzung: sehr gut

Mit „Deus Ex: Mankind Divided“ könnten Square Enix und Eidos Montreal die kleinen Schwächen des Vorgängers vergessen machen. Ganz perfekt ist der Science-Fiction-Shooter zwar noch immer nicht, begeistert aber selbst in der kurzen Anspielrunde durch seine Komplexität und Vielseitigkeit. Ich entscheide, ob ich auf Stealth, Gewalt oder Diplomatie setze und ich muss meinen Kopf gehörig einschalten, um nicht von den aggressiven Computer-Wachen umgelegt zu werden. Einige Design-Elemente wie beispielsweise die limitierte Energie oder auch die Kamerawechsel stören zwar ein wenig das Erlebnis, werden aber durch die Freiheiten und die erzählerische Stärke des Spiels ausgebügelt. Besonders interessant dürfte die Charakterentwicklung in Kombination mit der weitläufigen Spielwelt und den optionalen Nebenmissionen werden. Stimmt hier die Balance nicht, könnte „Deus Ex: Mankind Divided“ in Schieflage geraten. Der Breach-Modus wiederum fungiert als launiger Unterbrecher, der alle Elemente der Geschichte aufgreift und sie im Arcade-Stil simplifiziert. „Deus Ex: Mankind Divided“ jedenfalls gehört zu den potenziellen Highlights dieses Jahres und besitzt alle Qualitäten, um ganz oben mitzuspielen.

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PlayS_Nick

PlayS_Nick

16. Juni 2016 um 15:43 Uhr