PS3-Linux-Wegfall: 10 Millionen Kunden haben Anspruch auf Schadensersatz

Nachdem die PlayStation 3 mit einem Firmware-Update um ein ursprünglich beworbenes Feature beraubt wurde, wurde in den USA eine Sammelklage eingereicht. Der Prozess ist inzwischen Abgeschlossen und gibt theoretisch 10 Millionen PS3-Käufern Anspruch auf Schadensersatz.

Sony hat die PlayStation 3 ursprünglich auch mit dem besonderen Feature beworben, dass dank dem Other-OS-Feature ein separates Betriebssystem genutzt werden kann. Beispielsweise konnten diverse Linux-Distributionen genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen beendete Sony mit dem PS3-Firmware-Update 3.21 den Support für das Other-OS-Feature. Ein anderes Betriebssystem konnte somit nicht mehr genutzt werden. Diese Tatsache brachte nicht nur die U.S. Air Force in Bedrängnis, auch zahlreichen anderen PS3-Besitzern gefiel das nicht, womit in den USA eine Sammelklage eingereicht wurde. Der Prozess ist inzwischen abgeschlossen und gab rund zehn Millionen PS3-Käufern  Recht und damit Anspruch auf Entschädigung.

Hohe Hürden für die Betroffenen

Die Kläger können sich nun  im Recht sehen und haben Anspruch auf Schadensersatz. Für PlayStation 3-Besitzer, die Linux aktiv auf ihrer Konsole genutzt haben, ist das  in den USA eine Entschädigung in Höhe von 55 Dollar. Alle PS3-Käufer, welche sich die Konsole mit der  Absicht gekauft haben, Linux darauf zu nutzen, dürfen mit einer Entschädigungszahlung von  9 Dollar rechnen. Die Beweispflicht liegt jedoch beim Konsumenten, der beweisen muss, die  Konsole bis zum 1. April 2010 gekauft und die Other-OS-Funktion genutzt zu haben. Allein damit ist die 55 Dollar hohe Entschädigung den Aufwand wohl kaum wert.

Als ob diese Beweispflicht nicht schon schwierig genug wäre, müssen betroffenen Kläger  unter Eid aussagen, dass sie Linux auf der PS3 tatsächlich genutzt hatten. Zudem werden entsprechende Kaufbelege und eine Seriennummer verlangt. Da bei vielen damaligen PS3-Nutzern der Kauf wohl schon rund zehn Jahre zurück liegen könnte und die Konsole nicht mehr in ihrem Besitz ist, sind die erforderlichen Nachweise wohl nur sehr schwierig zu erbringen.

Gut für Sony, die wohl nicht damit rechnen müssen, dass sie den theoretischen Maximalbetrag von 550 Millionen Dollar  für die Entschädigungszahlungen aufbringen müssen.  Abgesehen von der schwierigen Beweispflicht hätte wahrscheinlich auch nur ein sehr geringer Anteil der PS3-Nutzer die Absicht gehabt, Linux auf der Konsole zu nutzen.

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