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TEST: Eagle Flight – Werdet zum König der VR-Lüfte

Habt ihr auch schon mal davon geträumt, wie ein Vogel über eine Großstadt zu fliegen und diese zu erkunden? Dank PlayStation VR und Ubisofts „Eagle Flight“ könnt ihr diese Fantasie nun ausleben.

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7.0

Virtual-Reality-Brillen stecken noch in den Kinderschuhen. PlayStation VR ist erst vor wenigen Wochen erschienen und dennoch sind mit „Batman Arkham VR“ oder „Thumper“ bereits einige mehr als spielenswerte Titel erhältlich. Nun rollen langsam die Nachzügler an, zu denen auch das bereits auf PC veröffentlichte „Eagle Flight“ von Ubisoft gehört. In dem sechs- bis achtstündigen Abenteuer erkundet ihr als Adler Paris. Klingt klasse und spielt sich fast noch besser!

Was wir gut finden

Über den Dächern von Paris

„Eagle Flight“ entführt euch in eine dystopischen Interpretation von Paris. Die Natur hat die Stadt an der Seine zurück erobert. Tiere bevölkern die engen Gassen und sattes Grün wächst in den Himmel. Menschen findet ihr hier nicht mehr. Und vielleicht stellt die Metropole genau deshalb den perfekten Ort für ein VR-Spiel wie „Eagle Flight“ dar.

VR-Faszination aus der Vogelperspektive

Denn ihr erkundet als Adler – oder im Multiplayer als Geier oder Fledermaus – die Stadt und durchlebt in der Kampagne das Leben eines Raubvogel. Trotz der etwas angestaubten Erzählweise ist „Eagle Flight“ aber keine Tierdokumentation. Vielmehr bindet das Spiel Elemente wie das Fangen von Fischen oder das Einsammeln von Federn in den Zusammenhang ein.

Die technische Umsetzung erweist sich als ordentlich. Paris selbst sieht klasse aus und wartet mit hohen Türmen, versteckten Kanälen und engen Passagen auf. Kritikpunkt bleibt lediglich die Darstellung besagter Tiere. Elefanten, Flamingos und Konsorten muten aus der Distanz noch solide an, aus der Nähe allerdings wirken sie doch arg detailarm. Dafür ist das Geschwindigkeitsgefühl aber sehr gelungen und transportiert den Eindruck des Fliegens ausgezeichnet.

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Nur fliegen ist schöner

„Eagle Flight“ ist ein Erlebnis und sorgt ab der ersten Minute für offene Münder. Die Steuerung ist das wichtigste Element, für eine nahezu perfekte Illusion. Anstatt, dass ihr euren Flattermann mit Gamepad oder Move kontrolliert, steuert ihr ihn nur durch Drehen und Neigen eures Kopfes. Bedeutet: Schaut ihr nach oben, fliegt ihr hoch. Neigt ihr den Kopf nach links, vollführt ihr eine Linkskehre. Den Controller benötigt ihr lediglich zum Beschleunigen und Abbremsen. Denn je schneller ihr unterwegs seid, desto weiter sind auch die Kurven, die ihr fliegen werdet.

Was sich in der Theorie nach einfachem Spaß anhört, wird in der virtuellen Realität zum Adrenalinrausch für Fliegerasse. Die Kontrollen sind derart intuitiv und direkt, dass selbst Anfänger sofort einsteigen und ihre Freude haben können. Wer mehr Zeit mit „Eagle Flight“ verbringt, misst sich dagegen in Online-Ranglisten mit den Leistungen anderer Spieler. Die Aufgaben selbst bleiben auch innerhalb der Kampagne vergleichsweise simpel: Mal fliegt ihr durch Ringe, mal sammelt ihr Federn auf.

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Launige Mehrspieler-Optionen

Zu der Kampagne gesellt sich schließlich auch noch ein Mehrspielermodus. Bei der „Hasenjagd“ balgen sich zwei Teams mit drei Spielern um besagte Beute. Als Adler schießt ihr andere Spieler mit einem „Adlerschrei“ ab und so entstehen so etwas wie Luftkämpfe. Der wirkliche Spaß kommt hier aber eher aufgrund der flinken Steuerung und des unkomplizierten Spielprinzips auf. Aktuell sind die Server noch vergleichsweise leer, wodurch die Matches mitunter sehr unausgeglichen waren. Hier muss man abwarten, wie sich „Eagle Flight“ in den nächsten Wochen entwickelt.

Was wir schlecht finden

Wo bleibt die Übersicht?

Obwohl uns die Kontrollmöglichkeiten überzeugen, so fehlt uns gerade im Freiflug-Modus eine Art Panoramafunktion. Es gibt also keine Möglichkeit, sich frei umzuschauen. Bei der Suche von Federn oder auch Gegnern im Mehrspielermodus müsst ihr stets in die Richtung schauen, in die ihr fliegt. Der Übersicht tut das leider nicht besonders gut. Eine erweiterte Funktion wäre sicherlich eine schöne Ergänzung für das Spiel.

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Kein spielerisches Schwergewicht

Wie so vielen VR-Spielen geht auch „Eagle Flight“ mit der Zeit die Luft aus. Der Spielumfang ist trotz vieler Herausforderungen und der Jagd nach Highscores denkbar gering. Sonderlich abwechslungsreich ist das Spiel ebenfalls nicht, was natürlich in der Natur der Sache liegt.

Dazu verliert „Eagle Flight“ vergleichsweise schnell seine Faszination und verpasst die Chance, neue Ideen einzubauen. Stattdessen fühlen sich alle Aufgaben irgendwie identisch an. Ob ihr nun durch Ringe fliegt, Fische fangt oder Federn einsammelt, macht spielerisch kaum einen Unterschied.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • tolle, intuitive Steuerung
  • gelungenes Fluggefühl
  • hübscher Schauplatz
CONTRA
  • geringer Umfang und zu hoher Preis
  • wenig Abwechslung
  • geringe Spieltiefe

TEST: Eagle Flight – Werdet zum König der VR-Lüfte

„Eagle Flight“ gehört zu der Sorte Spielen, die ohne PlayStation VR niemanden interessieren würden. Doch dank der soliden Technik, der intuitiven Steuerung und der beeindruckenden Tiefendarstellung gewinnt das eigentlich simple Adler-Abenteuer mächtig an Faszination hinzu. Speziell in den ersten Minuten begeistert „Eagle Flight“ und lädt zu waghalsigen Sturzflügen und dem Erkunden der Welt ein. Das dystopische Paris entpuppt sich als perfekte Spielwiese und ist – trotz deutlich abgeschwächter Umgebungsdetails im Vergleich zu anderen Titeln – wunderschön und faszinierend anzuschauen. Das Erkunden der verschiedenen Wahrzeichen macht einfach eine Menge Freude und sorgt für manchen Aha-Moment. „Eagle Flight“ präsentiert sich somit als frisches und ungewöhnliches Vergnügen, das Besitzer der PlayStation VR unbedingt antesten sollten – auch wenn Umfang und Abwechslung zu gering ausfallen.

Hotlist

Kommentare

President Evil

President Evil

08. November 2016 um 16:47 Uhr
President Evil

President Evil

08. November 2016 um 19:57 Uhr
ChraSsEalIeNKi

ChraSsEalIeNKi

08. November 2016 um 20:12 Uhr
ChraSsEalIeNKi

ChraSsEalIeNKi

09. November 2016 um 15:10 Uhr
President Evil

President Evil

09. November 2016 um 15:39 Uhr