Days Gone: Open-World-Zombies mit Freak-Faktor

Die Apokalypse ruft – und das exklusiv für Playstation 4. Das Open-World-Abenteuer „Days Gone“ hat noch seine Ecken und Kanten, beeindruckt auf der E3 jedoch mit seinem knallharten Überlebenskampf.

Der durch „The Walking Dead“ losgetretene Zombie-Hype flacht auch in den kommenden Monaten nicht ab. Untote Modersäcke bleiben einfach ein beliebtes Ziel für Games jeglicher Couleur und sind längst im Mainstream angekommen. Wenig verwunderlich also, dass euch Sony und Bend Studio mit „Days Gone“ ebenfalls in die Zombie-Apokalypse entführen.

Days Gone (5)

Biker mit Herz?

In dem Open-World-Abenteuer schlüpft ihr in die Kutte von Biker und Ex-Kopfgeldjäger Deacon St. John. Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie hat es die moderne Zivilisation komplett dahin gerafft. Weite Teile der zivilen Bevölkerung hat die Seuche nicht überlebt. Die wenigen Glücklichen kämpfen jeden Tag um den Fortbestand. Über die Ursache der Apokalypse gibt es bislang ebenso wenig Informationen wie über Deacons Beweggründe.

In der auf der E3 präsentierten Mission geht er auf die Suche nach einem Kumpel, der offensichtlich von einer anderen Gruppe gefangen genommen wurde. Die Parallelen zu „The Walking Dead“ ziehen sich also durch die gesamte Geschichte. Der Hauptcharakter zeigt in den Zwischensequenzen seine schroffe Art, scheint aber zumindest noch so etwas wie Moral und Prinzipien zu besitzen.

Days Gone (4)

Die volle Härte der Zombie-Apokalypse

Das hält ihn aber in der Demo-Version nicht davon ab, einige echte Gräueltaten anzurichten. „Days Gone“ präsentiert seine Auseinandersetzungen mit aller Härte, greift aber zugleich immer wieder die Möglichkeiten eines Open-World-Spiels auf. Auf seinem Weg zum gegnerischen Lager stößt Deacon gleich auf mehrere Vorposten. Sein Motorrad, den so genannte Drifter, rüstet ihr im Spielverlauf auf und verpasst ihm dadurch einen individuellen Anstrich. Zudem haltet ihr es mit Hilfe von Ersatzteilen und Benzin in Schuss. Für eine Infiltration jedoch eignet sich das PS-Monster mit seinem lauten Motor nur bedingt.

Zombie-Action mit Ecken und Kanten

Nachdem Deacon seinen Drifter also abgestellt hat, geht’s zu Fuß weiter. Ähnlich wie in „Assassin’s Creed“ schleicht ihr euch durch das tiefe Gras oder bezieht hinter Hindernissen Stellung. Die Wetterbedingungen wirken sich nicht nur auf die Bodenbeschaffenheit, sondern auch auf die Sichtweite aus. Im dichten Schneetreiben sehen Wachen also etwa deutlich schlechter. Im Verlauf der Demo zeigt sich, wie clever ihr in „Days Gone“ vorgehen könnt. An einer Stelle etwa befreit Deacon einen angeketteten Zombie und räumt so einen gegnerischen Wachmann aus dem Weg.

Im nächsten Moment lockt er einen Widersacher in eine Bärenfalle und zettelt damit einen gewaltigen Konflikt an. Während der Verwundete in Schmerzen laut aufschreit, verliert einer der anderen die Nerven und erschießt ihn kurzerhand. Deacon auf der anderen Seite zückt einen Molotow-Cocktail und zündet die ganze Gruppe an. Einen letzten Überlebenden fertigt der Biker am Boden liegend mit dem Messer und den Worten „Du hattest deine Chance“ ab. Gnade kennt Deacon also offensichtlich nicht.

Days Gone (3)

Die Qual der Wahl

Die Entwickler zeigten während der E3 gleich zwei verschiedene Herangehensweisen beim Ansturm auf die gegnerische Festung. In der ersten Variante nutzt Deacon die Zombie-Horden und die zerstörbare Umgebung zu seinem Vorteil. Mit einer Sprengladung jagt er eine Barrikade hoch und lässt somit eine gewaltige Welle der so genannten „Freaker“ auf die bereit stehenden Soldaten los. „Days Gone“ sieht in Aktion beeindruckend aus und besonders die Horden-Animationen erzeugen ein echtes Gefühl der Bedrohung. Praktisch: Wie in Third-Person-Spielen üblich, fertigt ihr einzelne Kontrahenten von hinten mit dem Messer ab.

Allerdings geht es auch anders. Im zweiten Anlauf zeigen die Entwickler die leise Variante – oder versuchen es zumindest. Zum Schleichen presst ihr euch an Wänden vorbei, werft Steine als Ablenkung oder erledigt Wachen von hinten. Für leise Abschüsse greift Deacon zur Armbrust und bastelt – ähnlich wie in „Horizon: Zero Dawn“ – die Pfeile mit Hilfe des Inventarrads. In unserer Präsentation aber läuft die ruhige Infiltration schief. Nach einigen erfolgreichen Abschüssen fliegt die Aktion auf und plötzlich geht es heiß her. In diesem Fall greift Deacon zum Sturmgewehr. Doch irgendwann umzingeln ihn die Schergen und dann hilft nur rohe Gewalt. Mit der Feuerwehraxt nimmt er es mit den letzten Gegnern auf. Zum Abschluss erhaschen wir einen Blick auf einen Zombie-Bären. So gibt es neben den „Freakern“ auch mutierte Tiere und andere Zombie-Variationen.

Auffällig: Deckungssystem und Nahkampf haben noch Ecken und Kanten. Außerdem fehlten Eindrücke vom Open-World-Design und dem Rollenspielsystem. So soll „Days Gone“ über Baupläne und Ressourcenmanagment verfügen, doch dazu gibt es im Rahmen der Präsentation trotz Nachfrage keine Informationen.

Einschätzung: gut

Sowohl Microsoft als auch Sony gönnen sich ein Open-World-Spiel in der Zombie-Apokalypse. Und doch bereiten „State of Decay 2“ und „Days Gone“ das Szenario komplett anders auf. „Days Gone“ setzt auf eine packende Kampagne, verzichtet auf den Multiplayer und gibt sich dreckiger und brutaler. Die bislang präsentieren Szenen erinnern in ihrer Stilistik stark an „The Walking Dead“. Die Kämpfe wirken knallhart und die spielerischen Freiheiten laden zu manchem verrückten Experiment ein. Grafisch überzeugt vor allem die Darstellung der Zombie-Schwärme – fast wie in „World War Z“. Und trotzdem besitzt „Days Gone“ noch seine Ecken und Kanten. Die Animationen hakeln gelegentlich, auch über die Open-World-Funktionen ist noch zu wenig bekannt. Deshalb: „Days Gone“ hat riesiges Potenzial, doch muss es erst mal unter Beweis stellen.

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