Wolfenstein 2: The New Colossus angespielt

Vorzeige-Soldat BJ Blazkowicz meldet sich zurück: Mit Exo-Suit, Maschinengewehr und ordentlich Wut im Bauch kämpft er erneut gegen das Regime. Die PLAY3-Redaktion riskierte erstmals einen Blick in MachineGames Shooter-Fortsetzung.

Dass es irgendwann einen Nachfolger des erfolgreichen “Wolfenstein: The New Order” geben würde, war klar. Schließlich endete das Actionspiel mit einem waschechten Cliffhanger und bereits auf der E3 2016 deutete Bethesda den zweiten Teil an. Doch erst auf der diesjährigen E3 ließ man die Bombe platzen: Super-Soldat BJ Blazkowicz ist nicht tot. Er überlebte die Geschehnisse des Vorgängers schwer verletzt. Fünf Jahre später erwacht er aus dem Koma und findet sich erneut in einer vollkommen veränderten Welt wieder.

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Im Rollstuhl gegen das Regime

Der Anspieltermin startet mit der E3-Demo. BJ Blazkowicz ist ein Krüppel. Er erwacht in einem Krankenbett im U-Boot-Hauptquartier der Rebellen. Er spürt seine Beine nicht mehr und als ihm die ersten Kugeln um die Ohren pfeifen, wird selbst BJ Angst und Bange. Er klettert in den neben seinem Bett postierten Rollstuhl. Auf dem vor ihm liegenden Gang fällt ein Rebellenkamerad den Attacken der Feinde zum Opfer. Mit letzter Kraft reicht er BJ sein Gewehr. Kämpfen aus dem Rollstuhl? Wieso nicht.

Wir bahnen uns auf zwei Rädern den Weg durch das besetzte U-Boot. Als Waffe dient lediglich eine Maschinenpistole. Da Blazkowicz keine Treppen steigen kann, nutzen wir Aufzüge, Rampen oder Förderbänder. Die Steuerung fühlt sich träge an und erlaubt keine schnellen Bewegungen. Noch schlimmer: Als wir mit BJ eine Rampe hinauffahren, kippt er hinten über und ist vorübergehend bewegungsunfähig.

Seine Gesundheit ist über die gesamte Zeit über angeschlagen. Die maximale, normale Lebensenergie liegt bei mittlerem Schwierigkeitsgrad bei 50. Dank vielfältig verfügbarer Medi-Kits aber heben wir den Zustand auf bis zu 200 an. In Kombination mit der Rüstung verwandeln wir BJ so in einen wahren Panzer.

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Im Exo-Suit für die Rebellion

Diese erste Passage endet schließlich mit einem Wiedersehen mit der nun Schwangeren Anya und der weiterhin garstig fiesen Frau Engel, sowie ihrer fülligen, aber gutherzigen Tochter Sigrun. Wie BJ die bevorstehende Enthauptung übersteht, ist bislang noch unbekannt. Fest steht aber, dass er sich irgendwie einen Exo-Suit aneignet, der ihn wieder auf die Beine bringt.

Dieser Shooter wird richtig gut!

Welche Funktionen der Anzug im Verlauf haben wird, verriet auch Senior Gameplay Designer Andreas Öjerfors nicht. “Im Trailer konnte man erkennen, wie BJ seinen Anzug benutzt und Stelzen an den Füßen ausfährt. Spieler werden über neue Talente entscheiden müssen. Dadurch kommt mehr Abwechslung ins Spiel,” erklärt Öjerfors im Gruppeninterview. Es sieht danach aus, als würden diese Möglichkeiten innerhalb der Geschichte aktiviert. Einen Fähigkeitenbäume entdeckten wir in der Vorschauversion nicht.
Ebenfalls interessant: Das U-Boot dient als zentrales Hub-Level. Über eine Weltkarte wählt ihr bereits besuchte Bundesstaaten aus. Die Karte zeigt euch die Fortschritte des Widerstands an. Bereist ihr diese Areale unter veränderten Vorzeichen – also beispielsweise bei einer anderen Tageszeit und erhöhtem Gegneraufkommen – erneut, könnt ihr die Gebiete befreien. Diese Einsätze sind optional und haben keinerlei Einfluss auf den Ausgang der Kampagne.

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Das Leben in Roswell

Der zweite Einsatz führt BJ Blazkowicz nach Roswell, New Mexico. Der Rebell soll in Area 52 die Kommandozentrale des Regimes mit einer in einem Feuerlöscher versteckten Atombombe in die Luft jagen. In der Stadt tobt derweil eine Parade anlässlich des Viktoriatages. Man hört Musik in den Straßen und die Menschen freuen sich scheinbar auf das Ereignis. Trotzdem streut MachineGames einige Spitzen ein. Beispielsweise treffen wir auf zwei Ku-Klux-Clan-Mitglieder, die sich von einer Patrouille des Regimes eine Geschichtsstunde abholen. In einer Gasse entdecken wir dagegen einen US-Geschäftsmann, der BJ betrunken als Verräter beschimpft.
Die Szenerie ist wunderschön und steckt voller Details. In Papa Joe’s Diner kommt es dann erneut zu einem Treffen mit einem garstigen Regime-Kommandanten. Der arrogante Bengel schlürft erst eine Erdbeermilch und bringt BJ dann ganz schön in die Zwickmühle. Erst als der Kommandant einen Anruf aus der Kommandozentrale bekommt, lässt er ab. Doch dann die Wende: Er erkennt Blazkowicz auf einem Steckbrief, kehrt um und wird von BJ’s Kumpel Spesch umgenietet.

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Wir sind die Roboter

Im Inneren der Kommandozentrale zeigt sich “Wolfenstein 2: The New Colossus” von seiner rabiaten Seite. An der eigentlichen Grundrezeptur ändert sich aber nur wenig. Wir entscheiden, ob wir schleichen oder mit der Tür ins Haus fallen. Eure Spielweise beeinflusst BJ’s Talente. Durch bestimmte Aktionen schaltet ihr Boni und Zusatzfertigkeiten in den Bereichen Heimlichkeit, Chaos und Taktik.
Das Schleichen erinnert weiterhin stark an den Vorgänger. In größeren Arealen streunt meist ein General herum. Seine Position zeigt euch eine Entfernungsanzeige am oberen Bildschirmrand an. Geht ihr allzu laut vor oder werdet gar entdeckt, aktiviert der Offizier den Alarm. In der Kommandozentrale ruft das nicht nur ebenfalls mit Exo-Suits ausgestattete Wachen, sondern auch Robotersoldaten auf den Plan. Leises Vorgehen lohnt sich also. Geduckt verursacht ihr weniger Schaden. Auf Distanz fertigt ihr Gegner mit schallgedämpften Pistolen oder der Wurfaxt ab. Im Nahkampf bringt BJ sein Beil ebenfalls gewinnbringend und blutig zum Einsatz.

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Flucht oder Angriff?

“Wolfenstein 2: The New Colossus” fühlt sich einen Hauch schneller und körperlicher an. Bei Sprints schwingt Blazkowicz wild die Arme und die Kamera wackelig. Tretet ihr gegen schwer gepanzerte Roboter an, schleudern deren Explosivgeschosse den Soldaten durch die Luft. Zum Glück habt ihr einige nette Spielzeuge im Marschgepäck: Das Dieselkraftwerk verschießt Granaten, das Laserkraftwerk schmelzt schwere Panzerungen und erledigt Roboter mühelos. Waffen rüstet ihr mit Verbesserungs-Kits und verwandelt die Maschinenpistole etwa in ein Nagelgewehr oder baut einen Schalldämpfer ein.

Zum Abschluss der Mission nimmt es BJ mit einem massiven Wachroboter auf. Und auch in diesem Fall erweisen sich die Laser als ideales Werkzeug. Mit ihnen braten wir die Arme der Maschine gut durch und jagen das Monstrum letztlich in die Luft. Interessant: Falls wir uns nicht mit dem Flammenwerfer oder den Raketenlafetten des Kolosses anlegen möchten, dann können wir zumindest in diesem Fall auch einfach an ihm vorbei zum Ausgang sprinten. Den Rest erledigt ganz sicher die zuvor im Reaktor platzierte Atombombe.

Einschätzung: sehr gut

“Wolfenstein: The New Order” gehörte zu unseren Lieblingen des Jahres 2014. Umso gespannter waren wir natürlich auf “Wolfenstein 2: The New Colossus”. Unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. MachineGames baut auf dem gelungenen Vorgänger auf, liefert aber dennoch eine frische Spielerfahrung mit gewohnt ironischem Unterton ab. “Wolfenstein 2: The New Colossus” strotzt vor bitterbösem Humor, verschrobenen Charakteren und exzessiver Gewaltdarstellung. Es ist eine zynische Science-Fiction-Vision, die einen sofort in ihren Bann zieht. Spielerisch bleibt “Wolfenstein 2: The New Colossus” der Linie seines Vorgängers treu und bietet eine starke Mischung aus beinharter Action und flüssigem Schleichen. Wir sind gespannt, wie die zusätzlichen Funktionen des Exo-Suits das Spiel noch beeinflussen werden. Egal wie, “Wolfenstein 2: The New Colossus” zählt bereits früh im Jahr zu den Favoriten auf die diesjährige Action-Krone. Das wird gut!

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