Angespielt: AMY (inkl. exklusives Gameplay-Video)

Langjährigen Konsolenspielern wird das Action-Adventure „Flashback“ noch ein Begriff sein. Es begeisterte zwischen 1992 und 1995 mit einer genialen Geschichte und toller Spielbarkeit.

Kopf hinter „Flashback“ war Paul Cuisset. Er versucht sich nun in „AMY“ an einem Action-Adventure, das spielerisch irgendwo zwischen „ICO“ und „Silent Hill“ angesiedelt ist. Wir haben uns den im Januar erscheinenden PSN-Titel vorab vorgeknöpft.

Plötzlich war alles anders
Es ist das Jahr 2034. Die Wissenschaftlerin Lana und das 8-jährige Mädchen Amy fahren mit einem Zug Richtung Silver City, USA. Lana telefoniert mit einer Kollegin, während Amy auf einem Hologramm-Block malt. Das Ergebnis erschreckt die junge Frau: Amy zeichnet tote Menschen, Gewalt und Verderben. Dann durchzuckt plötzlich ein Blitz die Nacht. Der Zug wankt. Lana wird auf den Gang geschleudert. Der Wagon entgleist und alles ist dunkel.

Als Lana wieder zu sich kommt, ist Amy verschwunden. Die ganze Welt hat sich plötzlich verändert. Der zuvor noch so freundliche Schaffner trägt nun eine seltsame Rune auf der Stirn und läuft apathisch wie ein Zombie durch die Gänge. Beim Durchsuchen des Wagens findet Lana Opfer der Gewalt. Überall Spuren von Blut, Menschen mit abgerissenen Körperteilen.

„AMY“ lässt uns zu Beginn mit vielen Fragen zurück: Was ist hier geschehen? In welcher Beziehung stehen Lana und Amy zueinander? Und welche Rolle wird das autistisch wirkende in dem gruseligen Action-Adventure spielen?

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Allein und verängstigt
Wir steuern zunächst Lana aus der Verfolgerperspektive. Dabei bestimmt der linke Analog-Stick die Laufrichtung, mit dem rechten justieren wir die Kamera. Das Inventar rufen wir über das Digitalkreuz auf. Über die Tasten können wir etwa unsere erste Waffe – einen Stock – begutachten oder im späteren Verlauf Spritzen benutzen, um die Kontamination durch den sich ausbreitenden Virus einzudämmen.

Halten wir die L1-Taste gedrückt, läuft Lana los. Hämmern wir dabei noch auf den Quadrat-Button sprintet sie noch schneller. Ein Klick auf R3, schon geht die Dame in die Knie und schleicht durch die Levels. Dadurch erzeugen ihre hohen Hacken weniger Lärm und sie wird nicht ganz so schnell entdeckt.

Im Gegensatz zu anderen Spielen mit ähnlicher Thematik geht es nämlich in „AMY“ darum, körperliche Auseinandersetzungen zu vermeiden. Lana ist keine Kämpferin. Bei kleineren Mutanten genügen zwei bis drei Schläge, bei größeren Bestien sogar noch ein Treffer und die Gute segnet das Zeitliche. Wenn es also irgend möglich ist, solltet ihr offenen Konfrontationen aus dem Weg gehen und lieber mit Köpfchen agieren.

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Hand in Hand
Ähnlich wie in „ICO“ verbindet Lana und Amy ein ganz besonderes Band. Keine kann ohne die andere überleben. Denn Amy verfügt über besondere Fähigkeiten. Nimmt Lana sie an der Hand, werden ihre Wunden geheilt. Außerdem zeigt uns das Pulsieren des Dualshock-Controllers nicht nur Amys Herzschlag an, sondern auch, ob sich Gegner in der Nähe befinden. Allein durch das einfache Händchenhalten mit dem kleinen Mädchen entsteht auch für uns ein Gefühl der Verbundenheit. Wir wollen und können Amy einfach nicht zurücklassen.

Tatsächlich besteht das Spiel immer wieder aus kleineren Rätseln, die wir gemeinsam mit Lana und Amy lösen müssen. An einer Stelle etwa müssen wir zwei Knöpfe gleichzeitig erreichen. Über Tastenkommandos lotsen wir Amy auf den Balkon gegenüber und geben ihr schließlich den Befehl, den Schalter zu betätigen. An anderer Stelle kriecht sie für uns durch einen Schacht in einen Nachbarraum. Dabei beobachten wir sie durch ein Fenster und lassen sie mit einem Tastendruck Schlüsselkarten aufheben oder Schalter drücken.

Durch die Zerbrechlichkeit unserer „Helden“ ist jeder Auseinandersetzung eine Nerven aufreibende und intensive Angelegenheit. In seiner Steuerung erinnert „AMY“ dabei an „Silent Hill“. Zum Zuschlagen halten wir L2 gedrückt und holen mit Quadrat den Stock raus. Abhängig von dem Zustand unseres Schlagwerkzeugs richten wir mal mehr und mal weniger Schaden an. Lana kann lediglich einen Gegenstand gleichzeitig tragen. Sobald wir eine neue Waffe aufheben, verlieren wir die alte.

In Gefechten weichen wir durch das Halten von L2 und dem Drücken von Kreis aus. Diese Aktion ist ausgesprochen wichtig, da die Monster nach einer verfehlten Aktion kurzzeitig bewegungsunfähig sind. Gegen größere Widersacher kommen wir natürlich nicht mit bloßer Gewalt weiter. Vor ihnen verstecken wir uns in Schränken oder unter Tischen und versuchen, sie anderweitig zu überlisten.

Das Handling von „AMY“ wirkt insgesamt ein wenig steif und gerade die Kamera machte in unserer Preview-Fassung immer wieder, was sie wollte. Aber irgendwie passten die Macken auch zu dem Szenario und den beiden scheinbar hilflosen Protagonistinnen.

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Versteckte Talente
Die kleine Amy ist ein mysteriöses Kind. Sie besitzt offensichtlich übersinnliche Fähigkeiten. Die Hintergründe erklärt das Spiel aber erst im Verlauf der sechs Kapitel. Zu Beginn verfügt Amy lediglich über Selbstheilungskräfte. Aber bereits im zweiten Kapitel entdeckt ihr leuchtende Glyphen an der Wand.

Wenn Amy diese aufschreibt, erlernt sie spezielle Fähigkeiten. Diese löst ihr mit Hilfe eines Befehlsrads über die R2-Tasten und den linken Analogstick aus. So könnt ihr anfangs etwa die Funktion „Schweigen“ aktivieren und somit Geräusche durch Schritte oder das Einschlagen einer Fensterscheibe verbergen. Diese Funktionen sind allerdings nur begrenzt einsetzbar, werden aber sehr schön in den Storyverlauf eingebunden.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Lexis Numérique
Entwickler: Vectorcell
Releasedatum: Januar 2012
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.amy-thegame.com/

Einschätzung: gut

„AMY“ ist ein etwas anderes Spielerlebnis. Es ist mal wieder subtiler Horror, der weniger auf Knalleffekte als vielmehr auf dichte Atmosphäre und Gänsehaut setzt. Das ständige Gefühl der Bedrohung ist in der Zerbrechlichkeit der Heldinnen begründet. Jede unachtsame Aktion könnte unsere letzte sein. Jeder laute Schritt könnte ein neues Monster anlocken. Die Kooperationsmöglichkeiten von Lana und Amy in Kombination mit Amys Psi-Fähigkeiten sind ausgesprochen interessant und versprechen anspruchsvolle Rätselkost. „AMY“ mag zwar nicht das grafisch aufwendigste Spiel im PSN sein, aber die Atmosphäre und das Team-Gameplay heben es dennoch von den meisten anderen Spielen auf dem Markt ab. Hier könnte eine Art Horror-„ICO“ auf uns warten!

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