Review

Test: Medal of Honor

play3 Review: Test: Medal of Honor

8.0

„Medal of Honor“ ist das Streitthema der vergangenen Monate: Spielbare Taliban und das kontroverse Szenario ließen sogar politische Würdenträger aufhorchen. Ob sich diese Aufregung gelohnt hat? Das erfahrt ihr in unserem Test.

Wichtig: Für den Test standen noch keine Server zur Verfügung. Daher reichen wir die Wertung zum Mehrspieler-Modus von „Medal of Honor“ nach. Unser Test bezieht sich ausschließlich auf die Spielerfahrung der Solo-Kampagne!

WAS WIR COOL FINDEN

Die Atmosphäre
„Medal of Honor“ entfernt sich leicht von Hollywood-Shootern wie „Call of Duty: Black Ops“. Ihr seid nie als wagemutiger Einzelkämpfer unterwegs, sondern habt stets mindestens einen Kameraden an eurer Seite. Dieser hält über Sprechfunk Kontakt mit euch und gibt Kommandos. Das Zusammenspiel sorgt für ein gewisses Team-Gefühl, auch wenn bis auf Tier-1-Spezialist Dusty nur wenige KI-Soldaten ihre eigene Persönlichkeit besitzen. Eure einzigen Interaktionsmöglichkeiten mit den KI-Jungs ist das Anfordern von Munition und automatisierte Teamaktionen. Naja!
Urteil: Gut

https://www.youtube.com/watch?v=b8agbirhkmw

Die Präsentation
„Medal of Honor“ sieht klasse aus. Besonders die Landschaften sind phasenweise atemberaubend schön. Wenn Nebelschwaden in den afghanischen Himmel aufsteigen und Sonnenstrahlen hindurch blitzen, vergessen wir gelegentlich sogar das Spielgeschehen. Die Sichtweite ist – wie erwartet – einfach unglaublich und wird gut in das Leveldesign integriert. Die Effekte während der Schlachten sind gut, aber nicht spitze. Gebäude sind nicht zerstörbar. Lediglich an gescripteten Stellen dürft ihr Bunker oder andere Levelbestandteile vernichten.
Urteil: Sehr gut

Die Action
„Medal of Honor“ ist nicht ganz so hektisch und mit Adrenalin geflutet wie „Modern Warfare 2“. Nichtsdestotrotz sind die Missionen zumeist spannend und flott geschnitten. Als Tier-1-Soldat agiert ihr häufig verdeckt und sogar in der Dunkelheit. Als Airborne Ranger hingegen springt ihr mitten ins Geschehen und die Kugeln pfeifen euch um die Ohren. Durch diese Kombination ist die Spielgeschwindigkeit angenehm abwechslungsreich. Die Gefechte selbst sind flott, aber nur selten unübersichtlich. Bis auf wenige Rail- und Snipersequenzen werft ihr euch als Soldat in Deckung, schießt, rennt weiter und ballert. Die Levels sind trotz der scheinbaren Offenheit äußerst geradlinig.
Urteil: Gut

Die Steuerung
Wie muss sich ein Shooter spielen? Genau so wie „Medal of Honor“. Das Game ist absolut flott spielbar und die Steuerung ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Denn selbst kleinste Bewegungen mit dem Fadenkreuz sind kein Problem. Auf Tastendruck werft ihr Granaten, wechselt zur eurer Sekundärwaffe, greift zum Messer oder rutscht hinter die Deckung. Das Handling ist tadellos.
Urteil: Gut

WAS WIR WENIGER COOL FINDEN

Die KI und Scripts
Ihr könnt eure Kameraden nicht befehligen. Sie befolgen lediglich feste Scripts. Das wirkt leider zuweilen alles andere als dynamisch. So müsst ihr darauf achten, wo sie hinlaufen. Denn die Kameraden-KI reagiert kaum auf eure Aktionen. Unsere Kollegen haben uns einige Male den Weg versperrt und sich auch von spontanen Messerstichen in den Rücken nicht irritieren lassen.

Die Terroristen auf der anderen Seiten agieren ganz ähnlich: So lange ihr gewisse Checkpunkte nicht übertreten habt, überfluten die Talibans in Wellen das Schlachtfeld. Dabei sind der KI immense Verluste vollkommen egal: So stürmen sie geradezu kopflos auf unser Stand-MG zu und lassen sich umnieten. Diese Momente zerstören das Gesamtkonzept des realistischen Shooters immer wieder.
Urteil: Mangelhaft

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Die Ideen
Rail-Sequenzen im Black-Hawk-Hubschrauber? Check! Nachtmissionen? Check! Plötzlicher Überfall durch Terroristen? Check! Beinahe-Tod aus der Ego-Perspektive? Check! Das Missionsdesign von „Medal of Honor“ ist ordentlich, wirkt aber derart ideenarm und risikofrei, dass es beinahe weh tut. Fast jeden Abschnitt aus „Medal of Honor“ haben wir so oder ähnlich schon einmal in anderen Spielen gesehen. Electronic Arts geht zu keinem Zeitpunkt Experimente ein. Das ist nicht unbedingt falsch, hebt „Medal of Honor“ aber auch nicht von der Masse ab. Auf uns wirkte der Shooter daher etwas uninspiriert. Hier hätten wir uns mehr Mut zum Risiko gewünscht.
Urteil: Ungenügend

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Electronic Arts
USK: ab 18 Jahre
Offizielle Homepage: http://medalofhonor.com

8.0

Wertung und Fazit

Test: Medal of Honor

„Medal of Honor“ ist ein souverän programmierter Ego-Shooter. Die Technik ist top. Die Atmosphäre ordentlich und die Missionen abwechslungsreich. Trotzdem fehlt der Solo-Kampagne von „Medal of Honor“ einiges, um sich mit den ganz Großen messen zu können. Der Shooter bringt das Genre leider keinen Schritt weiter, sondern verwurstet nur Ideen aus unzähligen anderen Spielen. Daher überrascht „Medal of Honor“ auch zu keinem Zeitpunkt. Es plätschert so dahin: Adrenalinkicks wie bei „Call of Duty“ fehlen. Ebenso die grandiosen Aha-Momente eines „Bioshock 2“ oder wuchtige Zerstörungsorgien wie in „Bad Company 2“. Der Solo-Modus von „Medal of Honor“ ist sicherlich gelungen, aber garantiert kein Meisterwerk.

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Kommentare

Plastik Gitarre

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12. Oktober 2010 um 16:46 Uhr
Das_Krokodil

Das_Krokodil

12. Oktober 2010 um 17:42 Uhr
MRbackwards

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12. Oktober 2010 um 18:02 Uhr
MRbackwards

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12. Oktober 2010 um 18:02 Uhr
MRbackwards

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12. Oktober 2010 um 18:03 Uhr
lachender mann

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12. Oktober 2010 um 19:06 Uhr
Darknomis^dnb^

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12. Oktober 2010 um 19:54 Uhr
Commodorenerd78

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12. Oktober 2010 um 21:59 Uhr
TiM3_4_P4iN

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13. Oktober 2010 um 09:15 Uhr
theDevilboy7

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13. Oktober 2010 um 13:57 Uhr
schwendi777

schwendi777

13. Oktober 2010 um 16:21 Uhr
Don_Schmali

Don_Schmali

13. Oktober 2010 um 18:27 Uhr