Brüno: Unser Blu-ray-Tipp für das Wochenende

Sacha Baron Cohen ist bereits seit 1998 einer der beliebtesten Komiker Großbritanniens. Der echte Weltruhm kam aber erst 2006, als er seine Figur Borat im Kino mit der amerikanischen Realität kollidieren ließ. Der Nachfolger Brüno (hier bestellen) setzt zu 99 Prozent aufs gleiche Konzept. Ob das genügt, um uns 23 Euro für die Blu-ray aus der Tasche zu leiern?

Gleich zu Beginn sollte man erwähnen, dass „Brüno“ keine Vorzeige-Blu-ray ist. Wenn ihr euren SD-Kumpels die technische Überlegenheit des HD-Mediums demonstrieren wollt, dann greift lieber zu einer anderen Scheibe. Das liegt einfach an der pseudodokumentarischen Natur des Streifens.

Immer wieder bekommt man hier verwackelte und unscharfe Aufnahmen vorgesetzt. Ist eben ein Stilmittel. Technisch gesehen ist die Qualität der Blu-ray dank satter, klarer Farben und gutem Kontrast aber solide. Störungen oder auffällige Artefaktbildung gibt es auch nicht zu vermelden.

Over the Top

Neben dem Kasachen Borat ist der schwule Österreicher Brüno sicherlich Cohens erfolgreichste Verkörperung. Darum recycelt der Film wohl auch ein paar Bruno-Gags, die man bereits in der Ali G-Show sah – zum Beispiel seinen Versuch, durch kirchlichen Profibeistand hetero zu werden.

Brünos Kino-Abenteuer beginnt gleich mit einem peinlichen Zwischenfall: er versaut beim Dreh für seine TV-Show Funky-Zeit eine wichtige Modenschau und wird deshalb zur Persona non grata. Alle lassen Brüno fallen, weswegen er enttäuscht nach Amerika auswandert. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten möchte er es an die Spitze der Unterhaltungsbranche schaffen.

Dabei lässt er natürlich keine Peinlichkeit aus und bei einigen Szenen fragten wir uns wirklich, wie er da wieder heil raus kam. Zum Beispiel spaziert er als schwule Version eines Rabbis durch die Straßen Jerusalems, was nicht gerade auf positive Resonanz stößt.

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In Borat hielt Cohen ganz Amerika den Spiegel vors Gesicht. Stellenweise brillant, hin und wieder tragisch, aber von der ersten bis zur letzten Sekunde komisch. Brüno funktioniert nach dem gleichen Schema, allerdings sorgt hier die pietätlose Arroganz und Dummheit des hochgradig schwulen Ösis für die Demaskierung der Gesellschaft.

Das ist zwar sehr komisch, aber stellenweise auch ziemlich flach. Es wird hauptsächlich Sex thematisiert, was aber nicht bedeutet, dass sich alles um Pimmel-Witzchen dreht.

Es gibt viele grandiose Szenen, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wenn Brüno zum Beispiel in einer US-Talkshow sein farbiges Adoptivkind präsentiert, das ihm in Afrika für einen iPod überlassen wurde. Bitterböse und irgendwo auch sozialkritisch. Politisch korrekt ist der Film aber ganz und gar nicht. Ja, irgendwie ist der ganze Film ein einziger großer Widerspruch.

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Pseudo-Doku

Wie in Borat sind die meisten Szenen des Films nicht gestellt. Ihr erlebt echte Reaktionen echter Menschen und genau das macht die Faszination aus. Auch wenn es stellenweise platter zugeht, als beim kasachischen Bruder im Geiste, sollten sich Comedy-Fans den Streifen nicht entgehen lassen. Das Bonusmaterial ist wieder spitze, die unveröffentlichten Szenen und Kommentare mehr als unterhaltsam.

Interessant ist das Interview mit dem Künstler-Agenten Lloyd Robinson, der den ganzen Film über nicht kapiert, dass er Opfer einer großen Verarsche ist. Auf Blu-ray gibt‘s außerdem exklusive BD-Live-Downloads.

Genre: Komödie
Darsteller: Sacha Baron Cohen, Gustaf Hammarsten, Chibundu Orukwowu, Bono, Chris Martin, Elton John, Slash, Snoop Dogg, Sting
Regisseur(e): Larry Charles, Dan Mazer
Studio: Universal Pictures Video
Produktionsjahr: 2009
Spieldauer: 81 Minuten
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Bildseitenformat: 16:9 – 1,85:1
Erscheinungstermin: 26. November 2009
Sprache: DTS HD Master Audio 5.1 – Englisch, DTS 5.1 – Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Niederländisch

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Kommentare

L3g3nDoFw4r

L3g3nDoFw4r

27. November 2009 um 00:23 Uhr
reggaetonboy1

reggaetonboy1

27. November 2009 um 13:36 Uhr
POKITO HASSER

POKITO HASSER

02. Dezember 2009 um 22:58 Uhr