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TEST: Metal Gear Solid - Peace Walker

play3 Review: TEST: Metal Gear Solid – Peace Walker

9.0

Der E3-Trubel ist vorbei. Während ein Teil unserer Redaktion fleißig News getippt hat, hat der andere Teil unzählige Stunden mit „MGS: Peace Walker“ verbracht und diesen umfangreichen Langzeit-Test verfasst. Vorab können wir schon sagen, dass es das umfangreichste und derzeit beste Spiel für PSP ist und ein guter Grund ist, das – beiden meisten wohl angestaubte – Gerät aus dem Schrank zu kramen.

Was wir gut finden

Die Story
„Endlich! Ein Metal Gear Spiel bei dem man der Story ohne Probleme folgen kann.“ Dies war einer von vielen Gedanken – auch nachdem wir bereits viele Spielstunden absolviert hatten. Die komplett neue Story spielt 1974 inmitten des Kalten Krieges und ist die direkte Fortsetzung zu dem früher veröffentlichten „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ für PS2. Eine bisher unbekannte Militäreinheit namens „PEACE SENTINELS“ fällt in Costa Rica ein – einem Land welches aufgrund seiner Grundrechte keine eigene Armee erlaubt und damit schutzlos den einmarschierenden Truppen ausgeliefert ist.

Doch ihr ahnt es schon: Hier kommt Snake ins Spiel. Von einem Unterhändler der Costa Rica’schen Regierung kontaktiert, wird Snake und seine gegründete Organisation „Militaires sans Frontières“ zur Hilfe gerufen, um einer möglichen Konfrontation zwischen Ost und West entgegenzuwirken. Doch der mögliche Konflikt ist nicht der einzige Grund für Snake, nach Costa Rica aufzubrechen. Ein kurze Audioaufnahme einer Stimme aus Snakes Vergangenheit weckt sein Interesse. Könnte sein Mentor „The Boss“ (Endgegnerin aus „Metal Gear Solid 3 Snake Eater“) tatsächlich noch am Leben sein? Gemeinsam mit eurem Team macht ihr euch auf, das herauszufinden!

Singleplayer Kampagne
„MGS: Peace Walker“ bietet für alle Einzelkämpfer eine umfangreiche und tadellos spielbare Einzelspieler-Kampagne, die in kleinere Missionen unterteilt ist. Wir hatten erst unsere Bedenken, das das „Zerhacken“ des Hauptspiels in viele kleine Abschnitte dem Spiel Atmosphäre und Pacing nimmt, aber die Rechnung von Entwickler Hido Kojima geht auf. Ähnlich wie in „Monster Hunter“ absolviert ihr in den Missionen kleinere Aufträge, versucht von Punkt A nach Punkt B zu kommen, Gegenstände zu finden, oder aber einen besonderen Gegner auszuschalten. Aber neben diesen Missionen hat das Spiel auch alleine noch viel mehr zu bieten!

Metal Gear Pokémon Hunter
Aus zuverlässiger Quelle wissen wir, dass das in Japan enorm erfolgreiche „Monster Hunter“ große Inspirationsquelle für Hideo Kojima war. Sein Ziel war es, ein „Metal Gear“-Spiel zu erschaffen, welches den Sammeltrieb, Action und Teamgefühl miteinander vermischt, ohne aber den Einzelspielermodus des Spiels zu vernachlässigen – der war stets ein Kritikpunkt bei Capcoms Monsterhatz. Auch hier sind wir vom Endergebnis mehr als angetan, denn „Peace Walker“ besticht durch ein absolut durchdachtes Gameplay und eine Komplexität, die ihr in keinem anderen Metal Gear Spiel finden werdet. So könnt (und müsst ihr auch, um im späteren Spielverlauf eine Chance zu haben) feindliche Soldaten rekrutieren, die ihr während den Missionen betäuben und per Raketen-Ballon gen Basis schickt.

Dort wiederum teilt ihr übernommene Soldaten in verschiedene Prozesse ein: Entscheidet, wer sich um die Waffenentwicklung kümmern soll, und forscht so mit euren Spezialisten nach neuen Waffen und Gegenständen. Spielt mit euren Rekruten Missionen, und levelt sie in verschiedenen Kategorien auf, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Die Möglichkeiten sind vielschichtig und komplex – wem dieses Micro-Managment in Spielen Spaß macht, kann Stunden in Basisaufbau und Mannschaftsentwicklung verwenden – selbst wenn ihr das Spiel bereits durchgespielt habt. Besonders kurios: Das Spiel beinhaltet nicht nur lose „Monster Hunter“-Elemente – aufgrund der Freundschaft zwischen Kojima und „Monster Hunter“-Schöpfer Ryozo Tsujimoto findet ihr diverse Missionen vor, bei denen ihr Monster aus dem gleichnamigen Spiel jagen müsst. Das ist natürlich ein Fest für alle „Monster Hunter“-Fans!

Co-Ops – Snake mal 4

Beim den Mehrspieler-Modi findet ihr neben den üblichen Deathmatch-Modi mit bis zu 6 anderen Spielern noch den Co-Ops Modus. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, eine Vielzahl von speziellen Missionen sowie diverse Missionen der Einzelspielerkampagne mit maximal drei anderen Mitstreitern zu spielen. Um es kurz zu machen: Der Co-ops Mode von „Peace Walker“ rockt zusammen mit anderen Spielern wirklich dermaßen die Hütte, dass wir uns schwer von dem witzigen Gameplay losreißen konnten. Egal ob ihr mit euren Freunden gemeinsame Schleichtaktiken ausprobiert, Gegner ablenkt und präzise ausschaltet oder gar einen riesigen Endgegner in die Zange nehmt, für „Metal Gear“-Fans wird hier gemeinsame Spielspaß-Geschichte geschrieben!

Grafik
Auch auf den Punkt Grafik müssen wir hier noch eingehen, da hier wirklich besonderes geleistet wurde. Auch wenn das Folgende wie ein durchschnittlicher Marketing-Text klingt: „MGS Peace Walker“ gehört zu den schönsten PSP-Spielen, die das Licht der Welt erblickt haben. Es ist die neue Grafik-Referenz auf Sonys portablen Gerät! Grafisch ist das Spiel teilweise auf PS2-Niveau. Grafik-Fetischisten werden also mehr als zufrieden sein, wenn sie sehen wie gut die portable „Schlange“ hier aussieht!

Was wir nicht gut finden

Fishing for Mistakes
„Metal Gear Solid: Peace Walker“ ist ein nahezu tadelloses Spiel, und es gibt wirklich weniges, was wir überhaupt an dieser Stelle anbringen können. Dennoch muss man sagen, dass die Steuerung des Spiels teilweise nicht perfekt ist – was aber nicht am Spiel liegt, sondern einfach und allein dem Umstand geschuldet ist, dass die PSP keinen zweiten Analog Stick besitzt. Aufgrund der Tatsache liegen die Kamera-Kontrollen des Spiels standardmäßig auf den vier Action-Buttons der PSP, mit L zielt und mit R schießt ihr (analog zur Kameransicht in „Metal Gear Solid 4“). Zwar geht die Steuerung später wirklich gut von der Hand, aber dennoch fehlt hier eigentlich – wie erwähnt – der zweite Analog-Stick. Wer will, kann aber auch die Tastenbelegung wechseln auf z.B. den „Monster Hunter“-Kontrolltyp, bei dem ihr die Kamera mit dem Digital-Kreuz steuert.

Fehlender Online-Modus

Leider bietet das Spiel keinen „Infrastruktur-Modus“, bei dem ihr gemeinsam mit anderen Snakes online um die Wette schleicht. Einzig per Ad-Hoc/W-Lan mit ein paar Spielern in eurer Nähe könnt ihr spielen. Das mag in einem Land wie Japan aufgrund der verbreiteten Spielerschar und örtlicher Spielkultur kein Problem sein, sorgt aber bei uns für einen gehörigen Dämpfer. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt’s dennoch: Konami hat uns informiert, dass das Spiel den neuen adhocParty Modus, der verschiedene PSP Systeme über jeweils eine PLAYSTATION 3 miteinander verbindet, nutzt. Damit kann der Mehrspieler-Modus des Spiels auch online genutzt werden.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
CONTRA

TEST: Metal Gear Solid – Peace Walker

"Metal Gear Solid Peace Walker" ist die neue Killer-App für eure PSP, und falls ihr noch keine euer Eigen nennt, wird es jetzt gehörig Zeit darüber nachzudenken. Auf jedes liebevolle Detail, jede Gameplay-Nuance oder Inhalt einzugehen würde diesen Test hier fünffach sprengen. Daher: Lasst euch beim Spielen überraschen, denn was ihr hier an Atmosphäre, Spielspaß, Grafik, Sound, Gameplay und Mehrspielerspaßgeboten bekommt, wird euch wochenlang an die PSP fesseln.

Hotlist

Kommentare

passwordsix

passwordsix

24. Juni 2010 um 11:32 Uhr
BlueEyes90

BlueEyes90

24. Juni 2010 um 11:35 Uhr
Lynch-o-bot

Lynch-o-bot

24. Juni 2010 um 11:40 Uhr
olskool361

olskool361

24. Juni 2010 um 12:35 Uhr
LucaBlight

LucaBlight

24. Juni 2010 um 13:27 Uhr
Bierschiss

Bierschiss

24. Juni 2010 um 14:05 Uhr
GOWIIISpartaner

GOWIIISpartaner

24. Juni 2010 um 14:53 Uhr