ANGESPIELT: PES 2011

Ein Neustart ist notwendig! Zu dieser dramatischen Schlussfolgerung kam Konami wenige Wochen nach der Veröffentlichung von „Pro Evolution Soccer 2010“. Der Grund: „FIFA 10“ hatte der einstigen Fußball-Referenz den Rang abgelaufen. Doch wagt Konami nun wirklich einen echten Cut? Wir konnten eine frühe Hands-On-Version von „Pro Evolution Soccer 2011“ erstmals auf ihre Alltagstauglichkeit testen.

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Hübsch und übersichtlich
Auf den ersten Blick fällt auf: Konami hat die Menüs komplett überarbeitet. Der einstmals etwas dröge Taktikbildschirm erstrahlt in neuem Glanz. Gleich zu Beginn legt ihr standardisierte Aufstellung für eine defensive, offensive oder ausgeglichene Marschroute fest. Aber: Ihr dürft die Mannschaft natürlich auch wie gehabt manuell verändern. Zudem legt ihr dank neuem Manager-Modus bereits vor dem Spiel Taktiken für mögliche Szenarien fest. Führt ihr etwa ab der 70. Minute mit 2:0 aktiviert das Spiel so automatisch eine vorsichtigere Strategie. Oder ihr legt fest, dass bei einem Rückstand ein Mittelfeldspieler in den Sturm vorrückt. Auf diese Weise sollen unnötige Spielunterbrechungen vermieden werden.

Auch das Kader-Management fällt deutlich überschaubarer aus. Daher schiebt ihr eure Kicker nun direkt über ein Full-Screen-Feld, bestimmt deren Ausrichtung oder legt individuelle Funktionen fest. Die Auswechselspieler finden links an der Seitenaußenlinie ihren Platz. Eine Übersicht über die Stärken und Schwächen wird am unteren Bildschirmrand eingeblendet.

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Moderner Fußball
Aber genug der langen Rede, beschäftigen wir uns mit dem Geschehen auf dem Rasen. „Pro Evolution Soccer 2011“ führt ein neues Passsystem ein. Ähnlich wie bei „FIFA 10“ ist die Passkontrolle nun komplett frei. Wollt ihr einen Pass spielen, erscheint ein Stärkebalken über dem Kopf eures Mannes. Die Richtung legt ihr mit Hilfe des linken Analog-Sticks fest. Das Ganze funktioniert in der Praxis bereits sehr ordentlich, ist aber auch gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn landen noch recht viele Anspiele im Aus. Mit der Zeit aber schicken wir unsere Stürmer geschickt in Gassen und reißen so Löcher in die gegnerische Abwehr. Der Spielaufbau ist dadurch deutlich freier, allerdings erhöht sich auch die Fehlpassquote.

Auffällig: Die Spieler laufen sich – zumindest in dieser Version von „Pro Evolution Soccer 2011“ – nicht immer richtig frei. Besonders die Flügelspieler halten sich trotz taktischer Vorgaben zurück. Dafür funktioniert das Kurzpassspiel im Zentrum hervorragend. Wenn Schweinsteiger und Klose die gegnerische Abwehr mit Doppelpässen schwindelig spielen, kommt so richtig Freude auf. Weitschüsse führten in unserer Version allerdings ebenfalls oft zu Erfolgen. So nagelt uns Cristiano Ronaldo den Ball vom rechten Strafraumeck aus in den Giebel. Manuel Neuer konnte dieser Granate nur hinterher schauen. An der Torhüter-KI arbeitet Konami laut eigener Aussage aber noch. Denn derzeit leisten sich die Keeper noch zu viele Patzer.

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Die Stürmer auf der anderen Seite haben eine Schippe draufgelegt. Natürlich erhalten alle Spieler spezielle Attribute. Cristiano Ronaldo und Lionel Messi besitzen etwa die Eigenschaft „Speedster“. Dadurch flitzen sie deutlich schneller als ihre Gegenspieler über den Platz und sind aufgrund ihrer engen Ballführung kaum vom Leder zu trennen. Uns bleibt nur eine Möglichkeit: Foulspiel!

Zudem spielen Tricks diesmal eine größere Rolle. Ihr führt sie mit Hilfe der L1-Taste und einer Richtung auf dem rechten Analog-Stick aus. So legt ihr vor Beginn des Spiels eine Kombo von bis zu vier Tricks in Folge fest, mit der ihr eure Manndecker alt aussehen lassen wollt. So habt ihr vier Kombos mit bis zu vier Tricks. Eine nette Auswahl. Bei den Tricks kommt es nun auf das richtige Timing an. Denn ein zu früh angesetzter Angriff endet meist direkt beim Verteidiger.

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Dranbleiben … und draufgehen!
Die Defensive wurde ebenfalls mit neuen Funktionen ausgestattet. Besonders auffällig ist die Raumdeckung. Haltet ihr die X-Taste gedrückt und zieht den linken Stick gleichzeitig Richtung eigenem Kasten, verfolgt euer Abwehrspieler den ballführenden Gegner und deckt den Raum vor ihm ab. Zieht ihr den Stick dann zum Angreifer hin, attackiert euer Mann. Diese Neuerung macht absolut Sinn und funktioniert in unserer Hands-On-Version hervorragend. Besonders Mehrspieler-Duelle gewinnen deutlich an Brisanz hinzu – klasse.

Die übrigen Defensiv-Bemühungen unserer Truppe können wir nur unter Vorbehalt beurteilen. Denn hier fehlten noch etliche angekündigte Features: Das auch aus „FIFA 10“ bekannte Ablaufen des Balls wurde noch nicht implementiert. Stattdessen rennen wir oftmals nur in den Gegner hinein – wie in eine Wand. Außerdem hatten wir das subjektive Gefühl, dass Stürmer derzeit noch zu schnell sind und ihre Gegenspieler problemlos überlaufen.

Insgesamt wirkt der Spielablauf – trotz einstellbarer Geschwindigkeit – merklich langsamer als etwa bei „Pro Evolution Soccer 2010“ oder bei „FIFA 10“. Die Abwehrreihen stehen dichter und lassen den Angreifer weniger Platz. Diese wiederum sprinten nicht ständig in Gassen wie in „FIFA 10“, sondern warten auf gezielte Zuspiele. Dadurch artet das Spiel manchmal in Rasenschach aus. Querpässe und gelegentliches „Hintenrum spielen“ gehört hier zum Alltag.

System: Playstation 3
Vertrieb: Konami
Entwickler: Konami
USK: ohne Altersbeschränkung
Offizielle Homepage: http://www.konami.de/

Einschätzung: sehr gut

„Pro Evolution Soccer 2011“ ist genau das, was Fans von dem Spiel erwarten – eine waschechte Fußballsimulation. Die vielen kleinen Neuerungen machen sich bereits nach wenigen Partien deutlich bemerkbar. Besonders die neuen Defensivfunktionen sorgen für einen realistischeren Spielablauf. Kurzum: Konami klaut gekonnt bei der Konkurrenz, vergisst dabei aber auch die eigenen Ansprüche an „Pro Evolution Soccer 2011“ nicht.

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kimbo-georg

kimbo-georg

13. Juli 2010 um 16:51 Uhr
Diamond_Skater

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13. Juli 2010 um 16:54 Uhr
CellaDor86

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13. Juli 2010 um 17:22 Uhr
TheNorthFace

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13. Juli 2010 um 17:29 Uhr
Millerpain

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13. Juli 2010 um 17:30 Uhr
TheNorthFace

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13. Juli 2010 um 17:39 Uhr
TheNorthFace

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13. Juli 2010 um 17:48 Uhr
TheNorthFace

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13. Juli 2010 um 17:56 Uhr
mitbiehla9

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13. Juli 2010 um 19:59 Uhr
Chris126hd

Chris126hd

15. Juli 2010 um 12:35 Uhr