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TEST: Bionic Commando Rearmed 2

play3 Review: TEST: Bionic Commando Rearmed 2

7.0

Ein Entwicklerwechsel mit Folgen? Waren für das erfolgreiche 2D-Retro-Game „Bionic Commando Rearmed“ noch die alten Schweden von GRIN verantwortlich, übernahm Fatshark die Entwicklung des zweiten Teils. Und obwohl sie dem Vorgänger treu blieben, stören dennoch einige unschöne Designfehler den Spielspaß. Ob sich die 15 € für den Download im PSN-Store dennoch lohnen?

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Was wir cool finden

Das Retro-Feeling
Freunde vergangener Konsolengenerationen werden auch „Bionic Commando Rearmed 2“ sofort in ihr Herz schließen. Denn technisch geht das Geschicklichkeitsspiel zurück zu den 2D-Wurzeln. Der Retro-Charme und die Liebe zum Detail quellen hier förmlich aus dem Bildschirm. Besonders der piepsige Soundtrack hat es uns angetan.

Er untermalt das auf den ersten Blick ein wenig altbacken wirkende Geschehen treffend. Aber „Rearmed 2“ ist optisch mehr als nur eine Neuauflage des ersten Teils: Das Szenario ist abwechslungsreicher und deutlich bunter. Die ständigen Metall-Levels des Vorgängers gehören der Vergangenheit an. Stattdessen kämpft sich „Rad“ durch Boot-Camps und sogar durch den Dschungel.
Urteil: Gut

https://www.youtube.com/watch?v=c8msLpMAOiA

Eine echte Herausforderung
Eins können wir „Rearmed 2“ nicht absprechen: Nämlich, dass es uns nicht gefordert hätte. Fatshark bleibt der Serie treu und holt wirklich das Letzte aus jedem Gamer heraus. Die Kletter- und Hangelpartien werden besonders in späteren Levels ausgesprochen schwierig. Hier ist jeder gut beraten, der eine hohe Frustgrenze und noch mehr Ehrgeiz sein Eigen nennt. Aber genau das erwarten Kenner ja auch von dem 2D-Spektakel. Gutes Timing beim Hangeln und solide Hand-Augen-Koordination führen hier zum Erfolg.

Schließlich verstecken sich die populären Extras oftmals in den abgelegensten Ecken der Levels. So finden wir etwa einen Energie-Generator, der unsere Health-Leiste mit der Zeit auffüllt. Oder einen Granatwerfer, mit dem wir eingebaute Gimmicks befreien. So spielt sich „Rearmed 2“ aufgrund der Kombination aus fordernden Aufgaben und nützlichen Belohnungen ausgesprochen motivierend.

Ein besonderes Lob verdienen sich die Challenge-Rooms: Bei diesen Arealen handelt es sich um kleine Rätselarenen, in denen ihr besonders kniffelige Umgebungsaufgaben und Mini-Games zum Knacken von Schlössern lösen müsst. Klasse!
Urteil: Gut

Was wir weniger cool finden

Verschlimmbesserte Steuerung
Schon nach Sekunden der erste Schock: „Rad“ Spencer kann jetzt springen. Nicht weit. Nicht schön. Aber immerhin. Dadurch erinnert „Bionic Commando Rearmed 2“ mehr an einen klassischen Plattformer als sein Vorgänger. Ihr erreicht so weiter entfernte Plattformen oder Ankerstellen für den Haken. Allerdings fühlt sich „Rearmed 2“ nicht ganz so handlich an wie mancher Jump’n’Run-Konkurrent. Das liegt am insgesamt etwas trägeren Spielablauf. Das Sprung-Feature hinterlässt deshalb einen zwiespältigen Eindruck, kann aber für die Kenner unter euch abgeschaltet werden.

Doch auch „Rads“ mechanischer Greifarm ist von Änderungen nicht verschont geblieben. Um in „Rearmed 2“ den Haken während des Schwingens wieder einzuziehen, benötigt nun einen weiteren Tastendruck. Zuvor genügte es, den gehaltenen Schwung-Button loszulassen. Durch diese kleine Änderung fühlt sich das Schwingen weit weniger intuitiv an und erfordert noch besseres Timing. Das kostet nach einer gewissen Eingewöhnung zwar kaum noch Spielspaß, wird Fans des Vorgängers aber dennoch sauer aufstoßen.
Urteil: Befriedigend

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Kein echter Teamplayer
Der Zwei-Spieler-Koop-Modus ist nicht fehlerfrei. Zwar ist das gemeinsame Abenteuer für Kletterexperten durchaus spaßig. Designlücken verhindern allerdings die ganz große Euphorie. So teilen sich die beiden Mitspieler die Anzahl der Leben. Das Problem: Sie sind ebenfalls von einem Bildschirmausschnitt abhängig. Kommt also einer der Commander nicht hinterher, gehen zwangläufig beide drauf. Auch das kostet ungewollt Nerven, trotzdem die Ansätze des Koop-Modus viel versprechend sind.
Urteil: Befriedigend

Trial & Error
Fatshark versucht, dem zuweilen hohen Schwierigkeitsgrad mit einigen Hilfsmitteln entgegen zu wirken. Mit der Biovision etwa könnt ihr euch auf Tastendruck Informationen und Tipps zu Objekten und Gegnern holen. Allerdings sind die Texte nur selten wirklich hilfreich, sondern immer wieder derart kryptisch, dass wir einen Übersetzer dafür benötigen. Einige Passagen und Bosskämpfe meistern wir stattdessen mit dem berühmten „Trial & Error“-Prinzip. Und das erzeugt bekanntermaßen viel Frust.
Urteil: Ausreichend

System: Playstation 3
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Fatshark
Altersfreigabe: ab 12 Jahre
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.bioniccommand.com/rearmed2

7.0

Wertung und Fazit

TEST: Bionic Commando Rearmed 2

An "Bionic Commando Rearmed 2" scheiden sich die Geister: Neueinsteigern gefallen die Veränderungen im Gameplay. Allerdings stören sie sich an der Retro-Verpackung. NES-Veteranen ärgern sich dagegen über die verschlimmbesserte Steuerung und die Abkehr von einigen typischen "Bionic Commando"-Tugenden. Daher schwingt sich "Bionic Commando Rearmed 2" leider nicht mehr in die höchsten Wertungssphären auf. Es ist einfach sehr speziell: Viele werden es mögen, aber einige sicherlich auch nach wenigen Minuten wieder deinstallieren.

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