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TEST: WWE All Stars

play3 Review: TEST: WWE All Stars

7.0

Die WWE Superstars auf Abwegen. THQ wagt sich in unbekannte Arcade-Gefilde vor. In „WWE All Stars“ prügeln sich aktuelle Stars mit den größten Legenden der Wrestling-Promotion. Ob die Mischung aus Nostalgie und Arcade-Spaß funktioniert?

Was wir cool finden

Launiges Gameplay
„WWE All Stars“ ist ein Arcade-Prügler und die Steuerung erweist sich als ausgesprochen simpel. Über jeweils zwei Buttons zeigt ihr Schläge und Grapples. Die Schultertasten benutzt ihr zum Kontern und zum Laufen. Drückt ihr zwei Tasten gleichzeitig, setzt es einen Trademark-Move. Das Kontersystem basiert dabei auf Geschwindigkeit. Drückt ihr rechtzeitig, entstehen teilweise schöne Angriff-Gegenangriff-Kombinationen.

Obwohl Einsteiger recht schnell ins Spiel finden, bietet „WWE All Stars“ genügend Tiefgang, um über einige Stunden zu motivieren. So könnt ihr Gegner auch „jonglieren“, also mit einem schweren Schlag in die Luft werfen und anschließend mit einem Griff oder Hieb weiter bearbeiten. Über erfolgreiche Aktionen ladet ihr drei kleine Trademark- und einen großen Finisher-Balken auf. Diese Aktionen richten am meisten Schaden an und werden toll in Szene gesetzt. Über Finisher knockt ihr eure Gegner sogar aus. Die aus dem Wrestling bekannten Pins werden oftmals lediglich per Einblendung nachgeschoben. Das wirkt leider ein wenig albern.
Urteil: Gut

Unterhaltsamer Mehrspieler dank Simpel-Steuerung
So richtig Spaß macht „WWE All Stars“ natürlich im Mehrspieler-Modus. Die unterhaltsame Prügelei ist mit vier Leuten vor einer Konsole oder online spielbar. Die einfache Steuerung ist dabei Grundvoraussetzung für munteres Gekloppe. Der Online-Modus funktionierte im Test recht ordentlich. Abstürze gab es kaum. Alle Spielarten des Singleplayers sind auch online vertreten. Zudem gibt es ein Ranglistensystem und die Möglichkeit Freunde einzuladen. Allerdings gibt es in „WWE All Stars“ keine Tag-Team-Manöver.
Urteil: Gut

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Nur teilweise eine liebevoll Hommage
WWE Superstars sind „larger than life“. In „WWE All Stars“ sind die Burschen aber zu muskulösen Action-Figuren im „He-Man“-Stil herangewachsen. Proportionen und Aussehen wurden stark übersteigert. Dieser Look ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber mehr als passend für den Arcade-Prügler. Die vollkommen überzogenen Aktionen, bei denen die Recken teilweise meterhoch durch die Luft fliegen runden den in sich guten Gesamteindruck ab.

Doch was als liebevolle Hommage an die WWE-Legenden gedacht war, ist an vielen Stellen nur Fassade. Die Einzüge sind trotz dramatisch langer Ladezeiten extrem kurz und oftmals fehlen sogar die typischen Merkmale und Gesten der Wrestler. Wo ist etwa der Handtuchwurf von Mr. Perfect abgeblieben? Oder das Verschenken der Sonnenbrille von Bret Hart? Auch die Siegesfeiern fallen vergleichsweise kurz aus. Hier greift THQ lediglich auf Standard-Posen zurück. Durch diese Macken geht viel Atmosphäre verloren.
Urteil: Befriedigend

Was wir weniger cool finden

Überschaubarer Umfang
„WWE All-Stars“ leidet unter den klassischen Schwachstellen des Genres. Der Umfang für Solo-Spieler ist insgesamt zu gering. Die Match-Auswahl fällt mit Varianten wie Tag-Team-, Käfig- und Elimination-Kämpfen vergleichsweise gering aus. Aus „SmackDown! vs. Raw“ bekannte Optionen wie TLC, Royal Rumble oder „Hell in a Cell“ fehlen.

Auch die drei „Path of the Champions“ mit Randy Orton, dem Undertaker und D-Generation X sind lediglich eine Ansammlung von jeweils zehn verschiedener Kämpfe, die mit wenigen Renderfilmchen ergänzt wurden. Deutlich atmosphärischer kommen da die „Fantasy Warfare“ daher. Die 15 Duelle werden mit toll geschnittenen Filmen eingeleitet. Hier wird die Illusion der Traummatches wirklich zum Leben erweckt.

Insgesamt fehlt allerdings ein wenig Kreativität von Seiten der Entwickler. Nach fünf bis sieben Stunden sind alle Wrestler, Outfits und Extras freigespielt, alle Modi beendet. Auch der Create-A-Wrestler-Modus lässt leider den Umfang von „SmackDown! vs. Raw“ vermissen.
Urteil: Befriedigend

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Kleine und große Design-Fehler
Leider wird der Arcade-Spaß durch unzählige Macken gestört. Gerade die Steuerung hätte noch ein wenig Feintuning vertragen können. Das Aufheben von Gegenständen etwa ist an bestimmten Positionen im Ring ein wahres Drama. Denn diese Funktion teilt sich mit dem aus dem Ring steigen eine Taste. Oftmals rutschen wir ungewollt zwischen den Seilen hindurch, statt einen Stuhl oder eine andere Waffe aufzuheben.

Zudem steigert „WWE All-Stars“ in den Solo-Modi künstlich den Schwierigkeitsgrad. Fortgeschrittene Widersacher gehen einfach nicht KO, selbst wenn ihre Energieleiste leer ist. Auch ein Pin hilft dann nicht weiter.
Urteil: Ausreichend

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Technische Probleme
In „WWE All-Stars“ braucht ihr viel Geduld. Denn die langen Ladezeiten stören den flotten Spielablauf immens. Vor dem Einzug der Wrestler lädt das Programm rund zehn Sekunden. Danach noch einmal rund 45 Sekunden. Das macht eine Pause von rund einer Minute pro Kampf, wobei die Matches gelegentlich nicht länger dauern als zwei oder drei Minuten. Da stimmt die Relation einfach nicht.

Auch die Kollisionsabfrage ist wie bei WWE-Spielen typisch nicht immer perfekt. Manchmal schlagen wir einfach ins Leere, greifen beim Jonglieren hochgeschleuderter Stars vorbei oder müssen in Zwischensequenzen grobe Clipping-Fehler beobachten.
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: THQ
USK: ab 16 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.wweallstars.com/

7.0

Wertung und Fazit

TEST: WWE All Stars

Diese Wertung ist uns wirklich schwer gefallen. Denn „WWE All-Stars“ macht über weite Strecken Spaß. Trotzdem gibt es viele Schwachstellen, an denen die Entwickler in Zukunft arbeiten müssen. Die Ladezeiten und die ungenaue Kollisionsabfrage sind sicherlich die größten Baustellen. Auch die viel zu kurzen Einzüge und die zum Teil nur mangelhaft umgesetzten Trademark-Moves und Bewegungen der Legenden stören die Atmosphäre deutlich. Aber: Mögt ihr Arcade-Prügler und seid obendrein noch ein Wrestling-Fan? Dann gebt „WWE All-Stars“ eine Chance. Hinter der Actionfiguren-Optik versteckt sich nämlich ein durchaus gelungenes Beat'em up mit gutem Kontersystem und hohem Mehrspieler-Potenzial.

Hotlist

Kommentare

Para_NoRMaL

Para_NoRMaL

01. April 2011 um 08:15 Uhr
Ultimate78

Ultimate78

01. April 2011 um 08:43 Uhr